Werner Georg Hirschberg

Verlegeort
Jagowstraße 44
Bezirk/Ortsteil
Moabit
Verlegedatum
30. März 2013
Geboren
22. Februar 1923 in Berlin
Deportation
am 14. November 1941 nach Minsk
Ermordet
in Minsk

Werner Georg Hirschberg wurde am 22. Februar 1923 in Berlin geboren. Er war der Sohn des Kaufmanns Max Hirschberg und dessen Frau Elly, geb. Liebmann. Sein Vater stammte aus dem ostpreußischen Darkehmen am Fluss Angerapp (dem heutigen Osjorsk in Russland) und war mit zwei Brüdern, die im Ersten Weltkrieg als Soldaten fielen, in den 1900er- / oder 1910er-Jahren nach Berlin gekommen. Am 23. Dezember 1920 hatte er Elly Liebmann geheiratet, die Tochter des Berliner Buchdruckereibesitzers Max Liebmann (1871–1933) und dessen Frau Flora, geb. Byk (1868–1936). Ein Jahr vor der Geburt von Werner Georg gründete Max Hirschberg 1922 ein Unternehmen für Textilvertretungen. Die Wohnung der Familie und gleichzeitig der Firmensitz von Max’ Unternehmen lag in der Jagowstraße 44 in Moabit. Zu Ostern 1929 wurde Werner Georg in Berlin in die 231. Gemeindeschule im Schulkomplex in der Bochumer Straße 8 im Westfälischen Viertel eingeschult. Im Oktober 1933 wechselte er auf die Kirschner-Oberrealschule für Jungen in der Zwinglistraße 2. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch staatliche Zwangsmaßnahmen gegen Werner Georg Hirschberg und seine Familie. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Seit 1933 waren die Eltern von Werner Georg als Geschäftsinhaber von den antisemitischen Kampagnen, Boykotten und Ausschreitungen betroffen, die ihren sichtbarsten Ausdruck in den Pogromen im Mai und November 1938 in Berlin erfuhren. Als Heranwachsender erfuhr Werner Georg Rassismus und antijüdische Gesetze unmittelbar in der NS-Bildungspolitik: Im April 1933 wurde mit dem „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ das Recht auf höhere Schulbildung für jüdische Kinder stark eingeschränkt. 1935 sah ein Erlass eine „möglichst vollständige Rassentrennung“ durch die „Einrichtung gesonderter jüdischer Schulen“ vor und nach den Pogromen im November 1938 wurde jüdischen Schülern der Besuch von öffentlichen Schulen grundsätzlich verboten. Werner Georg hatte bereits zuvor die Kirschner-Oberrealschule verlassen und besuchte seit April 1937 die private 4. Volksschule der Jüdischen Gemeinde in der Klopstockstraße 58, die bis zu ihrer Schließung 1939 jüdischen Schülern offenstand. Im Jahr 1938 war Max Hirschberg gezwungen, das Textilvertretungsgeschäft in der Jagowstraße 44 aufzugeben. Spätestens Ende der 1930er- / Anfang der 1940er-Jahre war das Leben für die Familienmitglieder in Berlin zum Existenzkampf geworden. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.

Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 hatte die Gestapo die Jüdischen Gemeinde Berlins informiert, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Der damals 18-jährige Werner Georg Hirschberg wurde zusammen mit seinen Eltern in die zu einem Sammellager umfunktionierte Synagoge in der Levetzowstraße 7–8 verschleppt. Von dort aus wurden sie über den Bahnhof Grunewald am 14. November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Der Deportationszug erreichte am 18. November – vier Tage nach Abfahrt – das Ghetto, in dem kurz zuvor Massenerschießungen stattgefunden hatten, um Platz für die Ankommenden zu schaffen. Über das individuelle Schicksal der Hirschbergs im Ghetto Minsk haben sich keine Informationen erhalten. Sie gehörten aber nicht zu den wenigen Überlebenden. Sie wurden – entweder durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung mittels planvoller Mangelernährung, Zwangsarbeit und körperlichen Misshandlungen – ermordet.

Werner Georg Hirschberg wurde am 22. Februar 1923 in Berlin geboren. Er war der Sohn des Kaufmanns Max Hirschberg und dessen Frau Elly, geb. Liebmann. Sein Vater stammte aus dem ostpreußischen Darkehmen am Fluss Angerapp (dem heutigen Osjorsk in Russland) und war mit zwei Brüdern, die im Ersten Weltkrieg als Soldaten fielen, in den 1900er- / oder 1910er-Jahren nach Berlin gekommen. Am 23. Dezember 1920 hatte er Elly Liebmann geheiratet, die Tochter des Berliner Buchdruckereibesitzers Max Liebmann (1871–1933) und dessen Frau Flora, geb. Byk (1868–1936). Ein Jahr vor der Geburt von Werner Georg gründete Max Hirschberg 1922 ein Unternehmen für Textilvertretungen. Die Wohnung der Familie und gleichzeitig der Firmensitz von Max’ Unternehmen lag in der Jagowstraße 44 in Moabit. Zu Ostern 1929 wurde Werner Georg in Berlin in die 231. Gemeindeschule im Schulkomplex in der Bochumer Straße 8 im Westfälischen Viertel eingeschult. Im Oktober 1933 wechselte er auf die Kirschner-Oberrealschule für Jungen in der Zwinglistraße 2. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch staatliche Zwangsmaßnahmen gegen Werner Georg Hirschberg und seine Familie. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Seit 1933 waren die Eltern von Werner Georg als Geschäftsinhaber von den antisemitischen Kampagnen, Boykotten und Ausschreitungen betroffen, die ihren sichtbarsten Ausdruck in den Pogromen im Juni und November 1938 in Berlin erfuhren. Als Heranwachsender erfuhr Werner Georg Rassismus und antijüdische Gesetze unmittelbar in der NS-Bildungspolitik: Im April 1933 wurde mit dem „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ das Recht auf höhere Schulbildung für jüdische Kinder stark eingeschränkt. 1935 sah ein Erlass eine „möglichst vollständige Rassentrennung“ durch die „Einrichtung gesonderter jüdischer Schulen“ vor und nach den Pogromen im November 1938 wurde jüdischen Schülern der Besuch von öffentlichen Schulen grundsätzlich verboten. Werner Georg hatte bereits zuvor die Kirschner-Oberrealschule verlassen und besuchte seit April 1937 die private 4. Volksschule der Jüdischen Gemeinde in der Klopstockstraße 58, die bis zu ihrer Schließung 1939 jüdischen Schülern offenstand. Im Jahr 1938 war Max Hirschberg gezwungen, das Textilvertretungsgeschäft in der Jagowstraße 44 aufzugeben. Spätestens Ende der 1930er- / Anfang der 1940er-Jahre war das Leben für die Familienmitglieder in Berlin zum Existenzkampf geworden. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.

Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 hatte die Gestapo die Jüdischen Gemeinde Berlins informiert, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Der damals 18-jährige Werner Georg Hirschberg wurde zusammen mit seinen Eltern in die zu einem Sammellager umfunktionierte Synagoge in der Levetzowstraße 7–8 verschleppt. Von dort aus wurden sie über den Bahnhof Grunewald am 14. November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Der Deportationszug erreichte am 18. November – vier Tage nach Abfahrt – das Ghetto, in dem kurz zuvor Massenerschießungen stattgefunden hatten, um Platz für die Ankommenden zu schaffen. Über das individuelle Schicksal der Hirschbergs im Ghetto Minsk haben sich keine Informationen erhalten. Sie gehörten aber nicht zu den wenigen Überlebenden. Sie wurden – entweder durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung mittels planvoller Mangelernährung, Zwangsarbeit und körperlichen Misshandlungen – ermordet.