Frank Cohn geb. Berger

Verlegeort
Drakestr. 47
Bezirk/Ortsteil
Lichterfelde
Verlegedatum
01. Dezember 2005
Geboren
29. April 1928 in Berlin
Deportation
am 04. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Frank Cohn wurde am 29. April 1928 als Frank Berger geboren. Seine Eltern, der Kaufmann Walter Cohn und die Putzmacherin Else, geb. Breslauer, hatten 1920 den Geburtsnamen des Vaters angenommen, der unehelich als Walter Berger geboren und von seinem Stiefvater, dem Fabrikanten Moritz Cohn, adoptiert worden war. Zwar gehörte Else Breslauer zum Zeitpunkt ihrer Eheschließung zur jüdischen Gemeinde, aber Walter Cohn war schon damals keiner Religion zugehörig. Womöglich war das ein Grund, auf seinen - weniger eindeutigen - Geburtsnamen zurückzugreifen. Wahrscheinlich im Zuge der Zweiten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen vom 17. August 1938 wurde die Namensänderung 1939 widerrufen, und die Familie musste sich erneut Cohn nennen, offenbar auch die Tochter Marlene und der Sohn Frank.<br />
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Von ihm wissen wir, dass er 1934 in Berlin-Schöneberg, Zeitzer Str., eingeschult wurde und später die 8. Volksschule besuchte. Die vor der Deportation einzureichende Vermögenserklärung vom März 1943 gibt als Arbeitgeber des erst 15-Jährigen die Spinnstoffabrik Zehlendorf an, dazu einen Wochenlohn von 14 RM. Die Anschrift zur Zeit der Volkszählung 1939 war Tempelhof, Mariendorf, Schützenstr. 20. Angegeben wurden ein nichtjüdischer Großelternteil und drei jüdische Großelternteile.<br />
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Die Vermögenserklärung von Frank Cohn trägt dieselbe Handschrift wie die Erklärungen des Ehepaares Friedländer und des Ehepaares Kaplan. Es gibt eine umfangreiche Inventarliste, wobei es sich möglicherweise um die Einrichtung der 1942 verstorbenen Mutter Else Berger, geb. Breslauer, handelt. Franks Vater Walter war bereits 1931 verstorben.<br />
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Vom Sammellager Levetzowstr. 8 aus wurde Frank Cohn am 8. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sich seine Spur verliert.

Frank Cohn wurde am 29. April 1928 als Frank Berger geboren. Seine Eltern, der Kaufmann Walter Cohn und die Putzmacherin Else, geb. Breslauer, hatten 1920 den Geburtsnamen des Vaters angenommen, der unehelich als Walter Berger geboren und von seinem Stiefvater, dem Fabrikanten Moritz Cohn, adoptiert worden war. Zwar gehörte Else Breslauer zum Zeitpunkt ihrer Eheschließung zur jüdischen Gemeinde, aber Walter Cohn war schon damals keiner Religion zugehörig. Womöglich war das ein Grund, auf seinen - weniger eindeutigen - Geburtsnamen zurückzugreifen. Wahrscheinlich im Zuge der Zweiten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen vom 17. August 1938 wurde die Namensänderung 1939 widerrufen, und die Familie musste sich erneut Cohn nennen, offenbar auch die Tochter Marlene und der Sohn Frank.

Von ihm wissen wir, dass er 1934 in Berlin-Schöneberg, Zeitzer Str., eingeschult wurde und später die 8. Volksschule besuchte. Die vor der Deportation einzureichende Vermögenserklärung vom März 1943 gibt als Arbeitgeber des erst 15-Jährigen die Spinnstoffabrik Zehlendorf an, dazu einen Wochenlohn von 14 RM. Die Anschrift zur Zeit der Volkszählung 1939 war Tempelhof, Mariendorf, Schützenstr. 20. Angegeben wurden ein nichtjüdischer Großelternteil und drei jüdische Großelternteile.

Die Vermögenserklärung von Frank Cohn trägt dieselbe Handschrift wie die Erklärungen des Ehepaares Friedländer und des Ehepaares Kaplan. Es gibt eine umfangreiche Inventarliste, wobei es sich möglicherweise um die Einrichtung der 1942 verstorbenen Mutter Else Berger, geb. Breslauer, handelt. Franks Vater Walter war bereits 1931 verstorben.

Vom Sammellager Levetzowstr. 8 aus wurde Frank Cohn am 8. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sich seine Spur verliert.