Emil Fischl

Verlegeort
Hertwigswalder Steig 8
Bezirk/Ortsteil
Kaulsdorf
Verlegedatum
25. Oktober 2010
Geboren
24. November 1914 in Frankfurt/Oder
Beruf
Technischer Arbeiter
Deportation
am 04. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Emil Fischl kam am 24. November 1914 in Frankfurt/Oder als ältester Sohn von Elsa Veronika Fischl (geborene Abeles) und Friedrich Franz Fischl zur Welt. Sein Vater war als Kaufmann tätig und protestantischer Konfession. Die Mutter Elsa stammte aus Wien, sie trat im September 1933 aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft aus.<br />
<br />
In seiner Kindheit erlebte Emil Fischl eine ganze Reihe von Umzügen. Von Frankfurt/Oder zog er mit seinen Eltern zunächst nach Berlin-Schöneberg und 1917 ins bayerische Regensburg, die Heimatstadt des Vaters. Dort wurden im Januar 1918 und im November 1919 Emils Geschwister Kurt Friedrich und Ilse Friederike geboren.<br />
<br />
Als Emil zwölf Jahre alt war, kehrte die Familie nach Berlin zurück. Er zog mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nach Kaulsdorf in eine Zweizimmerwohnung in der Wilhelmstraße 31 (seit 1938 Mädewalder Weg 37). Seine Mutter, die von Beruf Kontoristin war, verdiente den Lebensunterhalt der Familie in einer Wäscherei. Die Eltern ließen sich 1939 scheiden, lebten aber bereits seit der Rückkehr aus Regensburg getrennt.<br />
<br />
Emil Fischl begann in Berlin-Tempelhof als Techniker zu arbeiten und heiratete einen Tag vor seinem 26. Geburtstag die aus Bochum stammende, ein Jahr ältere Amalie Rosenstein. Im Jahr darauf, am 28. April 1941, wurde ihr gemeinsamer Sohn Jona im Jüdischen Krankenhaus in Berlin-Gesundbrunnen geboren. Mit seiner Familie zog Emil Fischl in den Hertwigswalder Steig 8, nur zehn Minuten Fußweg von der Wohnung seiner Mutter entfernt.<br />
<br />
Auch wenn Emil Fischl protestantisch getauft war, galt er in der rassistischen Klassifikation der Nationalsozialisten als Jude, da drei seiner Großeltern jüdisch waren. Gleiches galt für seinen jüngeren Bruder Kurt, der 1941 wegen „versuchter Rassenschande“ zu zwei Jahren Haft verurteilt und in das KZ Neusustrum eingeliefert wurde.<br />
<br />
Am 4. März 1943 füllte Emil Fischl die Vermögenserklärung aus, die seine Mutter der Gestapo abgeben musste. Noch am selben Tag wurde er mit seiner Mutter, seiner Frau, seinem Sohn und seiner Schwester mit dem 34. Osttransport nach Auschwitz deportiert.<br />
<br />
Emil Fischl wurde wie seine gesamte Familie in Auschwitz ermordet. Nur von seinem Bruder Kurt ist das Todesdatum belegt, er starb am 11. Februar 1943 in Auschwitz. <br />

Emil Fischl kam am 24. November 1914 in Frankfurt/Oder als ältester Sohn von Elsa Veronika Fischl (geborene Abeles) und Friedrich Franz Fischl zur Welt. Sein Vater war als Kaufmann tätig und protestantischer Konfession. Die Mutter Elsa stammte aus Wien, sie trat im September 1933 aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft aus.

In seiner Kindheit erlebte Emil Fischl eine ganze Reihe von Umzügen. Von Frankfurt/Oder zog er mit seinen Eltern zunächst nach Berlin-Schöneberg und 1917 ins bayerische Regensburg, die Heimatstadt des Vaters. Dort wurden im Januar 1918 und im November 1919 Emils Geschwister Kurt Friedrich und Ilse Friederike geboren.

Als Emil zwölf Jahre alt war, kehrte die Familie nach Berlin zurück. Er zog mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nach Kaulsdorf in eine Zweizimmerwohnung in der Wilhelmstraße 31 (seit 1938 Mädewalder Weg 37). Seine Mutter, die von Beruf Kontoristin war, verdiente den Lebensunterhalt der Familie in einer Wäscherei. Die Eltern ließen sich 1939 scheiden, lebten aber bereits seit der Rückkehr aus Regensburg getrennt.

Emil Fischl begann in Berlin-Tempelhof als Techniker zu arbeiten und heiratete einen Tag vor seinem 26. Geburtstag die aus Bochum stammende, ein Jahr ältere Amalie Rosenstein. Im Jahr darauf, am 28. April 1941, wurde ihr gemeinsamer Sohn Jona im Jüdischen Krankenhaus in Berlin-Gesundbrunnen geboren. Mit seiner Familie zog Emil Fischl in den Hertwigswalder Steig 8, nur zehn Minuten Fußweg von der Wohnung seiner Mutter entfernt.

Auch wenn Emil Fischl protestantisch getauft war, galt er in der rassistischen Klassifikation der Nationalsozialisten als Jude, da drei seiner Großeltern jüdisch waren. Gleiches galt für seinen jüngeren Bruder Kurt, der 1941 wegen „versuchter Rassenschande“ zu zwei Jahren Haft verurteilt und in das KZ Neusustrum eingeliefert wurde.

Am 4. März 1943 füllte Emil Fischl die Vermögenserklärung aus, die seine Mutter der Gestapo abgeben musste. Noch am selben Tag wurde er mit seiner Mutter, seiner Frau, seinem Sohn und seiner Schwester mit dem 34. Osttransport nach Auschwitz deportiert.

Emil Fischl wurde wie seine gesamte Familie in Auschwitz ermordet. Nur von seinem Bruder Kurt ist das Todesdatum belegt, er starb am 11. Februar 1943 in Auschwitz.