Willi Klüsener

Verlegeort
Grünberger Straße 6
Bezirk/Ortsteil
Friedrichshain
Verlegedatum
16. November 2009
Geboren
27. Mai 1880 in
Beruf
Bestattungsredner
Verhaftet
August 1944 in
Verhaftet
November 1944 bis Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden
Verhaftet
Februar 1945 bis April 1945 im Zuchthaus Hameln
Verstorben an den Folgen von Haft und Folter
26. April 1945 im Zuchthaus Hameln

Der am 27. Mai 1880 geborene Bestattungsredner Willi Klüsener gehörte der SPD seit 1909 an und wirkte für die Sozialdemokratie von 1920 bis 1930 als (ehrenamtlicher) unbesoldeter Stadtrat in Berlin-Lichtenberg. Zuletzt Betriebsleiter der Städtischen Straßenreinigung Lichtenbergs, wurde er 1933 aufgrund der NS-Gleichschaltung aus dem Dienst bei der Stadt hinausgeworfen.<br />
<br />
Lange Zeit stellungslos, kehrte er (spätestens 1941) in seinen alten Beruf als Bestattungsredner zurück. Er nutzte seine Reden bei Beisetzungen von gesinnungstreuen bzw. verfolgten SPD-Anhängern und Gewerkschaftern wiederholt dazu, um versteckt Kritik am NS-Regime zu üben. Dadurch bestärkte er (laut Zeitzeugenaussagen) viele Menschen in ihrer Ablehnung von Diktatur und Krieg. Von der Gestapo mindestens seit 1937 überwacht, erhielt er im Oktober 1943 deswegen Redeverbot für das Krematorium Baumschulenweg. Aufgrund der Denunziation dreier Leichenträger des Krematoriums Wilmersdorf, die u.a. seine Äußerung vom April 1943 anzeigten, „Deutschland müsste den Krieg verlieren und darauf müssen wir hinarbeiten“, wurde der seit Anfang 1944 wiederholt vorgeladene und von der Gestapo verhörte Sozialdemokrat im August 1944 verhaftet und schließlich am 30. Oktober 1944 vom Berliner Kammergericht wegen „Wehrkraftzersetzung“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Zunächst im Zuchthaus Brandenburg eingesperrt, überstellte man den Gefangenen Mitte Februar 1945 ins Zuchthaus Hameln, wo der Fünfundsechzigjährige am 26. April 1945 den Strapazen (angebliche „Herzschwäche“) erlag.

Der am 27. Mai 1880 geborene Bestattungsredner Willi Klüsener gehörte der SPD seit 1909 an und wirkte für die Sozialdemokratie von 1920 bis 1930 als (ehrenamtlicher) unbesoldeter Stadtrat in Berlin-Lichtenberg. Zuletzt Betriebsleiter der Städtischen Straßenreinigung Lichtenbergs, wurde er 1933 aufgrund der NS-Gleichschaltung aus dem Dienst bei der Stadt hinausgeworfen.

Lange Zeit stellungslos, kehrte er (spätestens 1941) in seinen alten Beruf als Bestattungsredner zurück. Er nutzte seine Reden bei Beisetzungen von gesinnungstreuen bzw. verfolgten SPD-Anhängern und Gewerkschaftern wiederholt dazu, um versteckt Kritik am NS-Regime zu üben. Dadurch bestärkte er (laut Zeitzeugenaussagen) viele Menschen in ihrer Ablehnung von Diktatur und Krieg. Von der Gestapo mindestens seit 1937 überwacht, erhielt er im Oktober 1943 deswegen Redeverbot für das Krematorium Baumschulenweg. Aufgrund der Denunziation dreier Leichenträger des Krematoriums Wilmersdorf, die u.a. seine Äußerung vom April 1943 anzeigten, „Deutschland müsste den Krieg verlieren und darauf müssen wir hinarbeiten“, wurde der seit Anfang 1944 wiederholt vorgeladene und von der Gestapo verhörte Sozialdemokrat im August 1944 verhaftet und schließlich am 30. Oktober 1944 vom Berliner Kammergericht wegen „Wehrkraftzersetzung“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Zunächst im Zuchthaus Brandenburg eingesperrt, überstellte man den Gefangenen Mitte Februar 1945 ins Zuchthaus Hameln, wo der Fünfundsechzigjährige am 26. April 1945 den Strapazen (angebliche „Herzschwäche“) erlag.