Selma Jacobi geb. Born

Verlegeort
Güntzelstr. 19 /20
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
09. April 2010
Geboren
20. August 1854 in Görlitz
Deportation
am 17. März 1943 nach Theresienstadt
Ermordet
08. August 1943 im Ghetto Theresienstadt

Selma Jacobi, geb. Born, wurde am 20. August 1854 in Görlitz (Gorlice) in Schlesien geboren. Ihr Vater war Markus Born, ihre Mutter Fanny Epstein. Am 18. September 1883 heiratete sie Josef Jacobi in Breslau/Schlesien, der dort als Arzt niedergelassen war und die Professur für Staatsarzneikunde an der dortigen Universität innehatte. http://www.zeno.org/nid/20008020434


Sie war die Tante von Max Born, der in Anerkennung seiner Forschung im Bereich der Quantenphysik im Jahre 1954 den Nobelpreis für Physik erhielt.


Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 wohnte sie in der Güntzelstrasse 19, dem letzten Wohnort bis zu ihrer Deportation. Zuvor hatte sie noch in der Badenschen Strasse 38 gewohnt (Adressbuch Berlin 1923 bis 1935). Ihr Ehemann, der Arzt Dr. Josef Jacobi, war bereits 1907 verstorben.

Das Ehepaar Jacobi hatte drei Kinder – Fritz, Salema und Henrietta. Über die beiden Töchter war nichts herauszufinden. Sohn Fritz, geb. am 14. Januar 1902 in Berlin, verstorben am 29.September 1991 in Leeds, studierte ab 1920 Medizin und arbeitete am Rudolf-Virchow- sowie am Urban-Krankenhaus in Berlin. 1933 wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem Staatsdienst entfernt, floh nach Großbritannien und arbeitete u. a. an der Cambridge University. Fritz Jacoby (Mediziner) – Wikipedia

Selma Jacobi wurde am 17. März 1943 im Alter von fast 90 Jahren vom Güterbahnhof Moabit aus in einem mit 1285 Menschen besetzten Zug in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sie war dort in der Lange Straße 11 untergebracht, wo ein Altersheim sowie ein Hilfskrankenhaus standen. Theresienstadt war auch ihr Todesort. Das Todesdatum war der 8. August 1943. Selma Jacobi sei an “Altersschwäche“ und „Darmkatarrh“ gestorben, hieß es in der „Todesfallanzeige“, die im Internet nachlesbar ist.
http://www.holocaust.cz/de/datenba…

Zum Zeitpunkt ihres Todes war ein Neffe, der ebenfalls aus Berlin nach Theresienstadt deportierte Staatsanwalt a.D. und Rechtsanwalt Dr. Max Jacobi, geboren am 12. Mai 1878 in Insterburg (Ostpreußen), noch am Leben. Er wurde fünf Tage nach ihr, am 13. August 1943, ermordet. Für ihn und seine Frau Erna, geb. Jacoby, liegen Stolpersteine in der Rieppelstraße 2 in Spandau-Siemensstadt. (https://www.stolpersteine-berlin.d…)

 

Selma Jacobi, geb. Born, wurde am 20. August 1854 in Görlitz in Schlesien geboren. Ihr Vater war Markus Born, ihre Mutter Fanny Epstein. Am 18. September 1883 heiratete sie Josef Jacobi in Breslau/Schlesien, der dort als Arzt niedergelassen war und die Professur für Staatsarzneikunde an der dortigen Universität innehatte. http://www.zeno.org/nid/20008020434

Sie war die Tante von Max Born, der in Anerkennung seiner Forschung im Bereich der Quantenphysik im Jahre 1954 den Nobelpreis für Physik erhielt.

Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 wohnte sie in der Güntzelstrasse 19, dem letzten Wohnort bis zu ihrer Deportation. Zuvor hatte sie noch in der Badenschen Strasse 38 gewohnt (Adressbuch Berlin 1923 bis 1935). Ihr Ehemann, der Arzt Dr. Josef Jacobi, war bereits 1907 verstorben.

Das Ehepaar Jacobi hatte drei Kinder – Fritz, Salema und Henrietta. Über die beiden Töchter war nichts herauszufinden. Sohn Fritz, geb. am 14. Januar 1902 in Berlin, verstorben am 29.September 1991 in Leeds, studierte ab 1920 Medizin und arbeitete am Rudolf-Virchow- sowie am Urban-Krankenhaus in Berlin. 1933 wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem Staatsdienst entfernt, floh nach Großbritannien und arbeitete u. a. an der Cambridge University. Fritz Jacoby (Mediziner) – Wikipedia

Selma Jacobi wurde am 17. März 1943 im Alter von fast 90 Jahren vom Güterbahnhof Moabit aus in einem mit 1285 Menschen besetzten Zug in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sie war dort in der Lange Straße 11 untergebracht, wo ein Altersheim sowie ein Hilfskrankenhaus standen. Theresienstadt war auch ihr Todesort. Das Todesdatum war der 8. August 1943. Selma Jacobi sei an “Altersschwäche“ und „Darmkatarrh“ gestorben, hieß es in der „Todesfallanzeige“, die im Internet nachlesbar ist.
http://www.holocaust.cz/de/datenba…

Zum Zeitpunkt ihres Todes war ein Neffe, der ebenfalls aus Berlin nach Theresienstadt deportierte Staatsanwalt a.D. und Rechtsanwalt Dr. Max Jacobi, geboren am 12. Mai 1878 in Insterburg (Ostpreußen), noch am Leben. Er wurde fünf Tage nach ihr, am 13. August 1943, ermordet. Für ihn und seine Frau Erna, geb. Jacoby, liegen Stolpersteine in der Rieppelstraße 2 in Spandau-Siemensstadt. (https://www.stolpersteine-berlin.d…)