Dr. Agathe Luise Lasch

Verlegeort
Caspar-Theyß-Str. 26
Bezirk/Ortsteil
Schmargendorf
Verlegedatum
11. Mai 2010
Geboren
04. Juli 1879 in Berlin
Deportation
am 15. August 1942 nach Riga
Ermordet
18. August 1942 in Riga

Agathe Luise Lasch ist am 4. Juli 1879 in Berlin geboren. Sie war eines von vier Kindern einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Die Eltern hießen Siegbert (26. November 1841 bis 28. Januar 1918) und Emma geb. Fränkel (3. Februar 1850 bis 1922), die Geschwister Elsbeth, Albert und Margarete. Wie ihre Schwestern absolvierte sie eine Lehrerinnenausbildung und war danach an verschiedenen Mädchen- und Gewerbeschulen tätig. 1906 machte sie das Abitur am Kaiserin-Augusta-Gymnasium in Charlottenburg, danach studierte sie in Halle und Heidelberg Germanistik und promovierte 1909. In Berlin war sie aber als Frau nicht zu Lehrveranstaltungen zugelassen. Agathe Lasch hatte jedoch einen herausragenden Ruf und wurde Associate Professor an der Frauenuniversität Bryn Mawr College in Pennsylvania/USA.<br />
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1917 kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde Assistentin am Deutschen Seminar in Hamburg. Nach ihrer Habilitation 1919 wurde Dr. Lasch 1923 die erste Professorin an der Universität Hamburg sowie die erste des Faches Germanistik in Deutschland. 1917 kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde Assistentin am Deutschen Seminar in Hamburg. Lasch erhielt 1923, wiederum als erste Frau in Deutschland, den Professorentitel. 1926 wurde für Prof. Dr. Lasch an der Hamburger Universität ein außerordentlicher Lehrstuhl für Niederdeutsche Philologie geschaffen. Sie begründete die historische Erforschung der mittelniederdeutschen Sprache und arbeitete an zwei Wörterbuchprojekten.<br />
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Ihre Entlassung nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus konnte zunächst kurze Zeit durch Intervention ausländischer Wissenschaftler verhindert werden. 1934 verlor sie dann doch ihren Lehrstuhl. Sie war unverheiratet und zog 1937 zu zwei ihrer drei ebenfalls nicht verheirateten Schwestern Elsbeth und Margarete nach Berlin in den Stadtteil Wilmersdorf in die Caspar-Theyß-Straße 26. Im Berliner Adressbuch 1939 war sie eingetragen als Prof. a.D. Sie bekam Publikationsverbot ihre Bibliothek von etwa 4000 Bänden wurde am 9. Juli 1942 beschlagnahmt. Die Annahme von Rufen an ausländische Universitäten (1939 nach Dorpat und später nach Oslo) wurde von der deutschen Regierung verhindert. <br />
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Am 13. August 1942 wurde sie zusammen mit ihren Schwestern ins Sammellager Levetzowstraße 7-8 abgeholt. Am 15. August 1942 wurden alle drei nach Riga deportiert. Die Fahrt dauerte vier Tage und drei Nächte. Ihr Todesort war Riga. Den Todestag gab das Bundesarchiv mit dem 18. August 1942 an. Sie wurde erschossen.<br />
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In Hamburg wurde der Agathe-Lasch-Weg nach ihr benannt. Seit 1992 wird der Agathe-Lasch-Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Norddeutschen Sprachforschung verliehen. In der Universität Hamburg trägt ein Hörsaal seit 1999 ihren Namen. In Berlin-Halensee wurde 2004 ein Agathe-Lasch-Platz nahe dem Kurfürstendamm an der Ecke Joachim-Friedrich-Straße/JohannGeorg-Straße nach ihr benannt. 2007 wurde ein Stolperstein in Hamburg vor der Gustav-Leo-Straße 9 verlegt. Auch vor dem Hauptgebäude der Universität Hamburg in der Edmund-Siemers-Allee 1 liegt ein Stolperstein zum Gedenken an sie.<br />

Agathe Luise Lasch ist am 4. Juli 1879 in Berlin geboren. Sie war eines von vier Kindern einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Die Eltern hießen Siegbert (26. November 1841 bis 28. Januar 1918) und Emma geb. Fränkel (3. Februar 1850 bis 1922), die Geschwister Elsbeth, Albert und Margarete. Wie ihre Schwestern absolvierte sie eine Lehrerinnenausbildung und war danach an verschiedenen Mädchen- und Gewerbeschulen tätig. 1906 machte sie das Abitur am Kaiserin-Augusta-Gymnasium in Charlottenburg, danach studierte sie in Halle und Heidelberg Germanistik und promovierte 1909. In Berlin war sie aber als Frau nicht zu Lehrveranstaltungen zugelassen. Agathe Lasch hatte jedoch einen herausragenden Ruf und wurde Associate Professor an der Frauenuniversität Bryn Mawr College in Pennsylvania/USA.

1917 kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde Assistentin am Deutschen Seminar in Hamburg. Nach ihrer Habilitation 1919 wurde Dr. Lasch 1923 die erste Professorin an der Universität Hamburg sowie die erste des Faches Germanistik in Deutschland. 1917 kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde Assistentin am Deutschen Seminar in Hamburg. Lasch erhielt 1923, wiederum als erste Frau in Deutschland, den Professorentitel. 1926 wurde für Prof. Dr. Lasch an der Hamburger Universität ein außerordentlicher Lehrstuhl für Niederdeutsche Philologie geschaffen. Sie begründete die historische Erforschung der mittelniederdeutschen Sprache und arbeitete an zwei Wörterbuchprojekten.

Ihre Entlassung nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus konnte zunächst kurze Zeit durch Intervention ausländischer Wissenschaftler verhindert werden. 1934 verlor sie dann doch ihren Lehrstuhl. Sie war unverheiratet und zog 1937 zu zwei ihrer drei ebenfalls nicht verheirateten Schwestern Elsbeth und Margarete nach Berlin in den Stadtteil Wilmersdorf in die Caspar-Theyß-Straße 26. Im Berliner Adressbuch 1939 war sie eingetragen als Prof. a.D. Sie bekam Publikationsverbot ihre Bibliothek von etwa 4000 Bänden wurde am 9. Juli 1942 beschlagnahmt. Die Annahme von Rufen an ausländische Universitäten (1939 nach Dorpat und später nach Oslo) wurde von der deutschen Regierung verhindert.

Am 13. August 1942 wurde sie zusammen mit ihren Schwestern ins Sammellager Levetzowstraße 7-8 abgeholt. Am 15. August 1942 wurden alle drei nach Riga deportiert. Die Fahrt dauerte vier Tage und drei Nächte. Ihr Todesort war Riga. Den Todestag gab das Bundesarchiv mit dem 18. August 1942 an. Sie wurde erschossen.

In Hamburg wurde der Agathe-Lasch-Weg nach ihr benannt. Seit 1992 wird der Agathe-Lasch-Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Norddeutschen Sprachforschung verliehen. In der Universität Hamburg trägt ein Hörsaal seit 1999 ihren Namen. In Berlin-Halensee wurde 2004 ein Agathe-Lasch-Platz nahe dem Kurfürstendamm an der Ecke Joachim-Friedrich-Straße/JohannGeorg-Straße nach ihr benannt. 2007 wurde ein Stolperstein in Hamburg vor der Gustav-Leo-Straße 9 verlegt. Auch vor dem Hauptgebäude der Universität Hamburg in der Edmund-Siemers-Allee 1 liegt ein Stolperstein zum Gedenken an sie.