Ite Liebenthal

Verlegeort
Hektorstr. 3
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
29. Oktober 2013
Geboren
15. Januar 1886 in Berlin
Deportation
am 27. November 1941 nach Riga
Ermordet
30. November 1941 in Riga-Rumbula

Ite Liebenthal wurde geboren am 15. Januar 1886 in Berlin als Ida Liebenthal. Nach dem Besuch des Städtischen Charlotten-Lyzeums legte sie als Externe im September 1909 an der Friedrichs-Werderschen Oberrealschule die Reifeprüfung ab. 1906 erschien ihr erster Gedichtband „Aus der Dämmerung“ (Hermann Walther Verlagsbuchhandlung, Berlin). Von 1909 bis 1916 studierte sie Philosophie an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, besuchte dort Veranstaltungen zu Literatur und Philosophie u.a. bei Emile Haguenin, Adolf Lasson, Heinrich Rickert und Karl Jaspers.<br />
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Im April 1914 veröffentlichte Ite Liebenthal Gedichte in der von Ernst Blass herausgegebenen Zeitschrift Die Argonauten, wo 1916 weitere Gedichte von ihr abgedruckt wurden. Seit Ende 1916 hatte sie persönlichen Kontakt zu Rainer Maria Rilke, der sich beim Insel Verlag vergeblich für die Veröffentlichung ihrer Gedichte verwendete. 1921 erschien der Band „Gedichte“ im Erich Lichtenstein Verlag Jena. Es folgten Veröffentlichungen in den Weimarer Blättern und der Neuen Frauen-Zeit (1921/22).<br />
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Ihren Unterhalt verdiente sich Ite Liebenthal als Sekretärin in verschiedenen Firmen und Rechtsanwaltskanzleien. Nach der Emigration ihrer Schwester Erna und ihres Bruders Werner blieb sie vereinsamt in Berlin zurück. Seit August 1939 wohnte sie in der Hektorstraße 3 als Untermieterin des Kaufmanns Philipp Guttentag. Am 27. November 1941 wurde sie vom Bahnhof Grunewald nach Riga deportiert. Unmittelbar nach ihrer Ankunft, am Morgen des 30. November, wurde Ite Liebenthal wie alle 1052 Insassen dieses Massentransportes im Wald von Rumbula ermordet.<br />
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Ihr letzter Vermieter, Philipp Guttentag, geboren am 19. Juni 1872 in Militsch/Breslau, ist am 12. August 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert worden und dort am 24. Februar 1943 ums Leben gekommen.

Ite Liebenthal wurde geboren am 15. Januar 1886 in Berlin als Ida Liebenthal. Nach dem Besuch des Städtischen Charlotten-Lyzeums legte sie als Externe im September 1909 an der Friedrichs-Werderschen Oberrealschule die Reifeprüfung ab. 1906 erschien ihr erster Gedichtband „Aus der Dämmerung“ (Hermann Walther Verlagsbuchhandlung, Berlin). Von 1909 bis 1916 studierte sie Philosophie an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, besuchte dort Veranstaltungen zu Literatur und Philosophie u.a. bei Emile Haguenin, Adolf Lasson, Heinrich Rickert und Karl Jaspers.

Im April 1914 veröffentlichte Ite Liebenthal Gedichte in der von Ernst Blass herausgegebenen Zeitschrift Die Argonauten, wo 1916 weitere Gedichte von ihr abgedruckt wurden. Seit Ende 1916 hatte sie persönlichen Kontakt zu Rainer Maria Rilke, der sich beim Insel Verlag vergeblich für die Veröffentlichung ihrer Gedichte verwendete. 1921 erschien der Band „Gedichte“ im Erich Lichtenstein Verlag Jena. Es folgten Veröffentlichungen in den Weimarer Blättern und der Neuen Frauen-Zeit (1921/22).

Ihren Unterhalt verdiente sich Ite Liebenthal als Sekretärin in verschiedenen Firmen und Rechtsanwaltskanzleien. Nach der Emigration ihrer Schwester Erna und ihres Bruders Werner blieb sie vereinsamt in Berlin zurück. Seit August 1939 wohnte sie in der Hektorstraße 3 als Untermieterin des Kaufmanns Philipp Guttentag. Am 27. November 1941 wurde sie vom Bahnhof Grunewald nach Riga deportiert. Unmittelbar nach ihrer Ankunft, am Morgen des 30. November, wurde Ite Liebenthal wie alle 1052 Insassen dieses Massentransportes im Wald von Rumbula ermordet.

Ihr letzter Vermieter, Philipp Guttentag, geboren am 19. Juni 1872 in Militsch/Breslau, ist am 12. August 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert worden und dort am 24. Februar 1943 ums Leben gekommen.