Siegfried Cohn

Verlegeort
(Stolperstein is virtual)
Schützenstr. 49
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
14. November 2015
Geboren
01. November 1869 in Landeshut (Schlesien) / Kamienna Góra
Beruf
Fuhrbetrieb
Zwangsarbeit
Fabrikarbeiter bei C.J.Vogel (Kabelwerk Köpenick)
Deportation
am 16. Dezember 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
28. Mai 1943 in Theresienstadt

Siegfried Cohn wohnte viele Jahre in der Schützenstr. 49, Berlin Steglitz. Schon 1926 konnte man ihn im Berliner Adressbuch mit seinem Fuhrgeschäft finden. Als Mitglied der Jüdischen Gemeinde von Berlin war er auch 1931 im Jüdischen Adressbuch verzeichnet. 1941 lebte er noch in der Schützenstr. 49, im Adressbuch als „Cohn, Siegfried Israel, Rentier“ vermerkt.<br />
<br />
Siegfried Cohn wurde am 1.November 1869 in Landeshut, Schlesien, geboren. Seine Ehefrau Frieda Tempelberg wurde am 23.Januar 1891 in Breslau geboren. Seit wann die 21 Jahre jüngere Frau mit Siegfried Cohn verheiratet war, ob sie Kinder hatten, ist nicht bekannt.<br />
<br />
1942 musste Siegfried im April mit seiner Ehefrau Frieda in eine Kellerwohnung im Hof der Bülowstr. 73, Berlin-Schöneberg umziehen.<br />
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Die Vermögenserklärungen von Frieda und Siegfried Cohn sind die einzigen und letzten Lebenszeichen des Ehepaares. Auf insgesamt 16 Seiten mussten jeweils detaillierte Angaben zur Wohnungseinrichtung, Miete, Bargeldbestand, Liegenschaften, Gehalt oder Renteneinkommen, Gewerbliches Eigentum sowie Kunst- und Wertgegenstände angegeben werden. Selbst Geschirr und Besteck sowie Kleidungsstücke und Bettwaren waren einzeln aufzuführen.<br />
<br />
Aus den Vermögenserklärungen geht hervor, dass der 73jährige Siegfried Cohn als Fabrikarbeiter bei C.J.Vogel, Kabelwerk Köpenick Zwangsarbeit geleistet hat. Frieda Cohn arbeitete als Küchenhilfe in der Joachimstalerstr. 5. Die noch ausstehenden Löhne für Dezember 1942 wurden dem Reichsvermögen zugeführt.<br />
<br />
Frieda Cohn musste am 7. Dezember 1942 sofort die Kellerwohnung verlassen und sich im Sammellager Große Hamburger Straße 26 einfinden. Am 9.Dezember 1942 wurde sie von Moabit mit weiteren 993 Menschen nach Auschwitz deportiert. Am 10.12.1942 erreichte der Transport das Vernichtungslager. Frieda Cohn wurde sofort getötet.<br />
<br />
Siegfried Cohn musste am 11.Dezember 1942 ins Altersheim Gerlachstraße 18/21 in Berlin-Mitte ziehen. Dies war zu einem Sammellager umfunktioniert worden. Am 16.12.42 wurde Siegfried Cohn mit weiteren 100 Menschen im 77. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Die Gruppe fuhr in einem Sonderwagen, der an einem planmäßigen Zug angehängt war, vom Anhalter Bahnhof ab. Als Todesdatum von Siegfried Cohn ist der 28. Mai 1943 angegeben, als Todesursache: Altersschwäche.<br />
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Der Verwalter der Bülowstr. 73 beschwerte sich am 17.11.1943 bei der Oberfinanzdirektion Berlin, dass er die Wohnung erst im Juli 1943 weitervermieten konnte und fordert eine Begleichung der Mietschulden. Auch die Bewag meldete sich am 31.5.1943 wegen einer „Schuld für Stromverbrauch laut Rechnung vom 25.5.1943“ nach Verrechnung mit Kaution und Zinsgutschrift in Höhe von 1,77 Reichsmark. Nach einer erneuten Mahnung vom 17.2.1945 zahlt der Oberfinanzkassenpräsident am 14.3.1945 die geforderten Beträge an den Verwalter der Bülowstraße.

Siegfried Cohn wohnte viele Jahre in der Schützenstr. 49, Berlin Steglitz. Schon 1926 konnte man ihn im Berliner Adressbuch mit seinem Fuhrgeschäft finden. Als Mitglied der Jüdischen Gemeinde von Berlin war er auch 1931 im Jüdischen Adressbuch verzeichnet. 1941 lebte er noch in der Schützenstr. 49, im Adressbuch als „Cohn, Siegfried Israel, Rentier“ vermerkt.

Siegfried Cohn wurde am 1.November 1869 in Landeshut, Schlesien, geboren. Seine Ehefrau Frieda Tempelberg wurde am 23.Januar 1891 in Breslau geboren. Seit wann die 21 Jahre jüngere Frau mit Siegfried Cohn verheiratet war, ob sie Kinder hatten, ist nicht bekannt.

1942 musste Siegfried im April mit seiner Ehefrau Frieda in eine Kellerwohnung im Hof der Bülowstr. 73, Berlin-Schöneberg umziehen.

Die Vermögenserklärungen von Frieda und Siegfried Cohn sind die einzigen und letzten Lebenszeichen des Ehepaares. Auf insgesamt 16 Seiten mussten jeweils detaillierte Angaben zur Wohnungseinrichtung, Miete, Bargeldbestand, Liegenschaften, Gehalt oder Renteneinkommen, Gewerbliches Eigentum sowie Kunst- und Wertgegenstände angegeben werden. Selbst Geschirr und Besteck sowie Kleidungsstücke und Bettwaren waren einzeln aufzuführen.

Aus den Vermögenserklärungen geht hervor, dass der 73jährige Siegfried Cohn als Fabrikarbeiter bei C.J.Vogel, Kabelwerk Köpenick Zwangsarbeit geleistet hat. Frieda Cohn arbeitete als Küchenhilfe in der Joachimstalerstr. 5. Die noch ausstehenden Löhne für Dezember 1942 wurden dem Reichsvermögen zugeführt.

Frieda Cohn musste am 7. Dezember 1942 sofort die Kellerwohnung verlassen und sich im Sammellager Große Hamburger Straße 26 einfinden. Am 9.Dezember 1942 wurde sie von Moabit mit weiteren 993 Menschen nach Auschwitz deportiert. Am 10.12.1942 erreichte der Transport das Vernichtungslager. Frieda Cohn wurde sofort getötet.

Siegfried Cohn musste am 11.Dezember 1942 ins Altersheim Gerlachstraße 18/21 in Berlin-Mitte ziehen. Dies war zu einem Sammellager umfunktioniert worden. Am 16.12.42 wurde Siegfried Cohn mit weiteren 100 Menschen im 77. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Die Gruppe fuhr in einem Sonderwagen, der an einem planmäßigen Zug angehängt war, vom Anhalter Bahnhof ab. Als Todesdatum von Siegfried Cohn ist der 28. Mai 1943 angegeben, als Todesursache: Altersschwäche.

Der Verwalter der Bülowstr. 73 beschwerte sich am 17.11.1943 bei der Oberfinanzdirektion Berlin, dass er die Wohnung erst im Juli 1943 weitervermieten konnte und fordert eine Begleichung der Mietschulden. Auch die Bewag meldete sich am 31.5.1943 wegen einer „Schuld für Stromverbrauch laut Rechnung vom 25.5.1943“ nach Verrechnung mit Kaution und Zinsgutschrift in Höhe von 1,77 Reichsmark. Nach einer erneuten Mahnung vom 17.2.1945 zahlt der Oberfinanzkassenpräsident am 14.3.1945 die geforderten Beträge an den Verwalter der Bülowstraße.