Max Bonheim

Verlegeort
Schloßstraße 28
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
25. Juni 2015
Geboren
14. November 1879 in Rostock
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 19. Januar 1942 nach Riga
Ermordet
in Riga

Max Bonheim entstammte einer Familie, die seit vielen Generationen Ärzte, Rechtsanwälte, Fabrikanten, Religionsgelehrte, Bankiers und Kaufleute hervorgebracht hatte. Max Bonheim wurde am 14. November 1879 in Rostock geboren. Er war der zweite Sohn der Eheleute Hermann Bonheim und Rosa, geborene Bernheim. Sein Bruder Paul war am 19. September 1877 auf die Welt gekommen. <br />
Am 4. September 1889 wurde in Rostock Käte, die Halbschwester von Paul und Max, geboren. 1891 zog die Familie nach Hamburg um, wo am 22. Februar 1892 noch der Halbbruder Fritz auf die Welt kam. Der Vater Hermann Bonheim gründete eine Im- und Export-Firma in der Tabakbranche. <br />
Der älteste Sohn Paul studierte Medizin und wurde erfolgreicher Arzt in Hamburg, Max machte eine kaufmännische Ausbildung. Käte wurde Bankbeamtin. Fritz nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und fiel am 30. September 1915 als Leutnant der Reserve.<br />
Das Leben von Max Bonheim hat kaum Spuren hinterlassen. Über eine Familiengründung ist nichts bekannt. Er absolvierte seine kaufmännische Ausbildung und zog nach Berlin. Nachdem die Nazis 1933 an die Macht gelangt waren, konnte Max seinen Beruf als Kaufmann nicht mehr ausüben. Er verarmte und war auf finanzielle Unterstützung durch seinen Bruder Dr. Paul Bonheim angewiesen, der ärztlicher Direktor des Freimaurerkrankenhauses in Hamburg war. <br />
Paul Bonheim versuchte vergeblich, mit seiner Familie aus Deutschland zu emigrieren. Er, seine Frau Käthe und ihr jüngerer Sohn Erwin Alfred (*1910) kamen bis nach Velp in den Niederlanden. 1942 nahmen sich Paul und Käthe Bonheim dort das Leben, ihr Sohn Erwin Alfred wurde zunächst im KZ Westerbork interniert. Am 3. März 1944 wurde er nach Auschwitz deportiert und am 31. Juli 1944 ermordet.<br />
Nur Hans Hermann Bonheim, der zweite Sohn von Dr. Paul Bonheim, glückte die Emigration. 1939 konnte er in die USA einreisen und lebte in New York. Angehörige von Hans Hermann kamen 2014 nach Hamburg, wo für die Familie von Paul Bonheim Stolpersteine verlegt wurden.<br />
Max Bonheim hingegen konnte wegen seiner Mittellosigkeit Berlin nicht verlassen. 1939 lebte er als Untermieter der Witwe Martha Gradenwitz in der Schloßstr. 28, Gartenhaus, 2. Stock in Steglitz. Hier wohnten insgesamt fünf jüdische Mitbürger zur Untermiete.<br />
Am 19. Januar 1942 wurde Max Bonheim mit 1002 weiteren Menschen vom Bahnhof Grunewald nach Riga deportiert. Dort kam der „9. Osttransport“ aus Berlin am 23. Januar an. Bis auf wenige Menschen wurden alle Deportierten gleich nach der Ankunft ermordet und in Massengräbern verscharrt.

Max Bonheim entstammte einer Familie, die seit vielen Generationen Ärzte, Rechtsanwälte, Fabrikanten, Religionsgelehrte, Bankiers und Kaufleute hervorgebracht hatte. Max Bonheim wurde am 14. November 1879 in Rostock geboren. Er war der zweite Sohn der Eheleute Hermann Bonheim und Rosa, geborene Bernheim. Sein Bruder Paul war am 19. September 1877 auf die Welt gekommen.
Am 4. September 1889 wurde in Rostock Käte, die Halbschwester von Paul und Max, geboren. 1891 zog die Familie nach Hamburg um, wo am 22. Februar 1892 noch der Halbbruder Fritz auf die Welt kam. Der Vater Hermann Bonheim gründete eine Im- und Export-Firma in der Tabakbranche.
Der älteste Sohn Paul studierte Medizin und wurde erfolgreicher Arzt in Hamburg, Max machte eine kaufmännische Ausbildung. Käte wurde Bankbeamtin. Fritz nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und fiel am 30. September 1915 als Leutnant der Reserve.
Das Leben von Max Bonheim hat kaum Spuren hinterlassen. Über eine Familiengründung ist nichts bekannt. Er absolvierte seine kaufmännische Ausbildung und zog nach Berlin. Nachdem die Nazis 1933 an die Macht gelangt waren, konnte Max seinen Beruf als Kaufmann nicht mehr ausüben. Er verarmte und war auf finanzielle Unterstützung durch seinen Bruder Dr. Paul Bonheim angewiesen, der ärztlicher Direktor des Freimaurerkrankenhauses in Hamburg war.
Paul Bonheim versuchte vergeblich, mit seiner Familie aus Deutschland zu emigrieren. Er, seine Frau Käthe und ihr jüngerer Sohn Erwin Alfred (*1910) kamen bis nach Velp in den Niederlanden. 1942 nahmen sich Paul und Käthe Bonheim dort das Leben, ihr Sohn Erwin Alfred wurde zunächst im KZ Westerbork interniert. Am 3. März 1944 wurde er nach Auschwitz deportiert und am 31. Juli 1944 ermordet.
Nur Hans Hermann Bonheim, der zweite Sohn von Dr. Paul Bonheim, glückte die Emigration. 1939 konnte er in die USA einreisen und lebte in New York. Angehörige von Hans Hermann kamen 2014 nach Hamburg, wo für die Familie von Paul Bonheim Stolpersteine verlegt wurden.
Max Bonheim hingegen konnte wegen seiner Mittellosigkeit Berlin nicht verlassen. 1939 lebte er als Untermieter der Witwe Martha Gradenwitz in der Schloßstr. 28, Gartenhaus, 2. Stock in Steglitz. Hier wohnten insgesamt fünf jüdische Mitbürger zur Untermiete.
Am 19. Januar 1942 wurde Max Bonheim mit 1002 weiteren Menschen vom Bahnhof Grunewald nach Riga deportiert. Dort kam der „9. Osttransport“ aus Berlin am 23. Januar an. Bis auf wenige Menschen wurden alle Deportierten gleich nach der Ankunft ermordet und in Massengräbern verscharrt.