Clara Hermann geb. Mosberg

Verlegeort
Muthesiusstraße 20
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
25. Juni 2015
Geboren
30. November 1866 in Hagen (Westfalen)
Deportation
am 10. Juli 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
19. März 1943 in Theresienstadt

Clara Hermann, geb. Mosberg, wurde am 30. November 1866 in Hagen (Westfalen) geboren. Sie war mit Moritz Hermann verheiratet. Das Ehepaar hatte mindestens einen Sohn, der in die USA ausgewandert war und in Chicago lebte. Moritz Hermann war seit 1910 in der Steglitzer Miguelstraße verzeichnet, die später in Muthesiusstraße umbenannt wurde. Im Firmenverzeichnis gibt es von 1901 bis 1910 Einträge für „Hermann, M., Gen. Vertreter. f. Deutschland für B. Dou-four & Cie, Seifen- u. Parfümeriefabrik in Paris, W57, Bülowstr. 57, Wohn. Nr. 43 1-2,5“.<br />
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Die Hinweise auf das Leben von Clara Hermann sind spärlich. Einige finden sich in den Briefen Franz Kafkas, der von Ende August bis Mitte November 1923 das Erkerzimmer der Familie Hermann als Untermieter bewohnte. So schreibt er am 26.Oktober 1923 an seinen Verlag Kurt Wolff: "Ich lebe jetzt zeitweise in Berlin (bei Moritz Hermann, Berlin-Steglitz, Miquelstr. 8)." <br />
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1940 musste Clara Hermann die Wohnung in der Muthesiusstraße verlassen. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits verwitwet. Sie wohnte zur Untermiete bei Georg Hoffmann in Schöneberg, Kleiststr. 8. Vielleicht handelte es sich um einen Bekannten oder entfernten Verwandten, denn Georg Hoffmann stammte wie die Familie Mosberg aus Westfalen. Die Wohnung befand sich im l. Seitenflügel 2. OG und hatte WC, Warmwasser, Heizung, Badezimmer. Clara Hermann bewohnte ein Zimmer. <br />
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Am 3. Juli 1942 musste Clara Hermann eine Vermögenserklärung ausfüllen. Damit stand die Deportation unmittelbar bevor. Vermögenswerte wurde keine festgestellt. Am 10. Juli 1942 wurde die 76-jährige Clara Hermann mit 100 Menschen im Transport I/20 von Berlin nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 19. März 1943.<br />
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Georg Hoffmann wurde am 15. August 1942 mit weiteren 1000 Menschen nach Riga deportiert. Dort wurde er sofort nach der Ankunft am 18. August 1942 ermordet.<br />
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Der Bruder von Clara Hermann, Max Mosberg, lässt sich ab 1905 in den Berliner Adressbüchern finden. Er lebte in der Martin-Luther-Str. 26 in Schöneberg und war mit Betty Else Mosberg, geb. Kahn, verheiratet. Sie wurde am 13. Juni 1866 in Darmstadt (Hessen) geboren. Es ist nicht bekannt, ob das Ehepaar Kinder hatte. Max und Betty Mosberg wohnten zuletzt in Schöneberg, Großgörschenstr. 24 in einer 2-Zimmer-Wohnung. Vermutlich im März 1942 ist Max Mosberg im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße, Berlin verstorben. Betty Mosberg musste im August 1942 in das Altersheim Gerlachstr. 18-21, Berlin C2, der Jüdischen Kultusvereinigung zu Berlin e.V. umziehen. Am 15.September 1942 wurde sie mit 1000 anderen Menschen nach Theresienstadt deportiert.

Clara Hermann, geb. Mosberg, wurde am 30. November 1866 in Hagen (Westfalen) geboren. Sie war mit Moritz Hermann verheiratet. Das Ehepaar hatte mindestens einen Sohn, der in die USA ausgewandert war und in Chicago lebte. Moritz Hermann war seit 1910 in der Steglitzer Miguelstraße verzeichnet, die später in Muthesiusstraße umbenannt wurde. Im Firmenverzeichnis gibt es von 1901 bis 1910 Einträge für „Hermann, M., Gen. Vertreter. f. Deutschland für B. Dou-four & Cie, Seifen- u. Parfümeriefabrik in Paris, W57, Bülowstr. 57, Wohn. Nr. 43 1-2,5“.

Die Hinweise auf das Leben von Clara Hermann sind spärlich. Einige finden sich in den Briefen Franz Kafkas, der von Ende August bis Mitte November 1923 das Erkerzimmer der Familie Hermann als Untermieter bewohnte. So schreibt er am 26.Oktober 1923 an seinen Verlag Kurt Wolff: "Ich lebe jetzt zeitweise in Berlin (bei Moritz Hermann, Berlin-Steglitz, Miquelstr. 8)."

1940 musste Clara Hermann die Wohnung in der Muthesiusstraße verlassen. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits verwitwet. Sie wohnte zur Untermiete bei Georg Hoffmann in Schöneberg, Kleiststr. 8. Vielleicht handelte es sich um einen Bekannten oder entfernten Verwandten, denn Georg Hoffmann stammte wie die Familie Mosberg aus Westfalen. Die Wohnung befand sich im l. Seitenflügel 2. OG und hatte WC, Warmwasser, Heizung, Badezimmer. Clara Hermann bewohnte ein Zimmer.

Am 3. Juli 1942 musste Clara Hermann eine Vermögenserklärung ausfüllen. Damit stand die Deportation unmittelbar bevor. Vermögenswerte wurde keine festgestellt. Am 10. Juli 1942 wurde die 76-jährige Clara Hermann mit 100 Menschen im Transport I/20 von Berlin nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 19. März 1943.

Georg Hoffmann wurde am 15. August 1942 mit weiteren 1000 Menschen nach Riga deportiert. Dort wurde er sofort nach der Ankunft am 18. August 1942 ermordet.

Der Bruder von Clara Hermann, Max Mosberg, lässt sich ab 1905 in den Berliner Adressbüchern finden. Er lebte in der Martin-Luther-Str. 26 in Schöneberg und war mit Betty Else Mosberg, geb. Kahn, verheiratet. Sie wurde am 13. Juni 1866 in Darmstadt (Hessen) geboren. Es ist nicht bekannt, ob das Ehepaar Kinder hatte. Max und Betty Mosberg wohnten zuletzt in Schöneberg, Großgörschenstr. 24 in einer 2-Zimmer-Wohnung. Vermutlich im März 1942 ist Max Mosberg im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße, Berlin verstorben. Betty Mosberg musste im August 1942 in das Altersheim Gerlachstr. 18-21, Berlin C2, der Jüdischen Kultusvereinigung zu Berlin e.V. umziehen. Am 15.September 1942 wurde sie mit 1000 anderen Menschen nach Theresienstadt deportiert.