Frieda Baumann geb. Langer

Verlegeort
Almstadtstr. 24
Historischer Name
Grenadierstr. 23
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
Mai 2006
Geboren
15. Juli 1892 in Przemyśl (Galizien)
Abgeschoben
nach Polen
Verhaftet
28. Oktober 1938 in Bentschen / Zbąszyń
Deportation
nach Zamość, Ghetto
Tot
in Zamość

Frieda Baumann, geb. Langer, kam am 15. Juli 1892 in Przemyśl/Galizien zur Welt. Nach der Heirat mit Joseph Baumann lebte sie mit ihrem Ehemann bis zum Zeitpunkt ihrer Deportation in der Grenadierstraße 24 im Berliner Scheunenviertel. Die Baumanns waren Untermieter in der Parterre-Wohnung von Chaim und Itta Rosen, die ebenfalls Opfer des Holocaust wurden. Das Ehepaar hatte keine Kinder. <br />
<br />
Joseph und Frieda Baumann wurden im Zug der sog. „Polen-Aktion“ Ende Oktober 1938 zum polnischen Grenzort Bentschen (Zbąszyń) deportiert. Im Rahmen dieser Zwangsmaßnahme versuchte man, mehrere Tausend jüdische Einwohner, die formalrechtlich polnische Staatsbürger waren, jedoch nicht selten seit Jahrzehnten in Berlin lebten, gewaltsam in das Nachbarland abzuschieben. Da Polen die Ankömmlinge zunächst nicht aufnehmen wollte, mussten viele Deportierte monatelang unter teils unmenschlichen Bedingungen auf dem Grenzstreifen ausharren. <br />
<br />
Das weitere Schicksal von Joseph und Frieda Baumann bleibt unklar. Offenbar gelangten sie später nach Zamość im Distrikt Lublin. In dieser Stadt war nach der deutschen Besetzung im Herbst 1939 ein Ghetto eingerichtet worden, in dem zeitweise über 7000 Menschen untergebracht waren. <br />
<br />
Im Frühjahr 1942 begannen die Mordaktionen von Sicherheitsdienst und Polizei, im Juli 1942 die „Aktion Reinhardt“, der organisierte Massenmord an polnischen Juden. Das Ghetto Zamość wurde bei drei „Aktionen“ zwischen Mai 1942 und März 1943 von SD- und Polizeieinheiten „geräumt“, viele Bewohner in den Vernichtungslagern Belzec und Sobibór ermordet. Eine größere Zahl ermordete man zwischen November 1942 und März 1943 noch im Stadtgebiet von Zamość. <br />
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Von Joseph und Frieda Baumann sind nach ihrer Deportation keine Lebenszeichen mehr bekannt.

Frieda Baumann, geb. Langer, kam am 15. Juli 1892 in Przemyśl/Galizien zur Welt. Nach der Heirat mit Joseph Baumann lebte sie mit ihrem Ehemann bis zum Zeitpunkt ihrer Deportation in der Grenadierstraße 24 im Berliner Scheunenviertel. Die Baumanns waren Untermieter in der Parterre-Wohnung von Chaim und Itta Rosen, die ebenfalls Opfer des Holocaust wurden. Das Ehepaar hatte keine Kinder.

Joseph und Frieda Baumann wurden im Zug der sog. „Polen-Aktion“ Ende Oktober 1938 zum polnischen Grenzort Bentschen (Zbąszyń) deportiert. Im Rahmen dieser Zwangsmaßnahme versuchte man, mehrere Tausend jüdische Einwohner, die formalrechtlich polnische Staatsbürger waren, jedoch nicht selten seit Jahrzehnten in Berlin lebten, gewaltsam in das Nachbarland abzuschieben. Da Polen die Ankömmlinge zunächst nicht aufnehmen wollte, mussten viele Deportierte monatelang unter teils unmenschlichen Bedingungen auf dem Grenzstreifen ausharren.

Das weitere Schicksal von Joseph und Frieda Baumann bleibt unklar. Offenbar gelangten sie später nach Zamość im Distrikt Lublin. In dieser Stadt war nach der deutschen Besetzung im Herbst 1939 ein Ghetto eingerichtet worden, in dem zeitweise über 7000 Menschen untergebracht waren.

Im Frühjahr 1942 begannen die Mordaktionen von Sicherheitsdienst und Polizei, im Juli 1942 die „Aktion Reinhardt“, der organisierte Massenmord an polnischen Juden. Das Ghetto Zamość wurde bei drei „Aktionen“ zwischen Mai 1942 und März 1943 von SD- und Polizeieinheiten „geräumt“, viele Bewohner in den Vernichtungslagern Belzec und Sobibór ermordet. Eine größere Zahl ermordete man zwischen November 1942 und März 1943 noch im Stadtgebiet von Zamość.

Von Joseph und Frieda Baumann sind nach ihrer Deportation keine Lebenszeichen mehr bekannt.