Rosa Michaelis geb. Michaelis

Verlegeort
Alte Schönhauser Str. 58
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
20. Juli 2012
Geboren
22. April 1873 in Dummerfitz / Dąbrowica
Deportation
am 15. Oktober 1943 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 15. Mai 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Rosa Michaelis, geborene Michaelis, wurde am 22. April 1873 im pommerschen Dummerfitz, Kreis Neustettin (heute Dąbrowica), als Zweitjüngste von insgesamt wohl vier Geschwistern geboren. Ihre Brüder Alexander und Max waren 1869 und 1870 zur Welt gekommen. Max sollte sich später als Inhaber eines Schuhgeschäfts zunächst in Kulmbach dann in München niederlassen. Ihr Bruder Hugo Michaelis wurde 1875 in Dummerfitz geboren<br />
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Ihre Eltern waren Wolf Michaelis und Minna, geb. Jonathen. Rosa heiratete Simon, der ebenfalls Michaelis hieß - es handelte sich um ihren Cousin - und aus dem benachbarten Pielburg stammte. Das Ehepaar hatte sechs Kinder: Die Söhne Alfred, Otto, Herbert, Max und Erich sowie die Tochter Meta. Rosa und Simon wohnten in Berlin-Mitte in der Alte Schönhauser Str. 58. 1940 zog die Tochter Meta, die inzwischen den Gärtner Ludwig Kahn geheiratet hatte, aus Zepernick an der Grenze Berlins mit ihrem Mann in das Haus, wahrscheinlich in die elterliche Wohnung. Rosa musste am 14. Dezember 1942 miterleben, wie ihre Tochter und ihr Schwiegersohn deportiert wurden. Beide wurden in Auschwitz ermordet. Rosas Mann Simon war inzwischen verstorben. Er wurde auf dem Friedhof Weißensee beigesetzt. Hier wurde auch ihr Rosas jüngerer Bruder Hugo bestattet, nachdem er 1943 im jüdischen Krankenhaus unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Am 15. Oktober 1943 wurde Rosa mit dem „97. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Etwa ein halbes Jahr darauf, am 15. Mai 1944, wurde die 70-Jährige weiter in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt und dort ermordet. Von ihren Kindern überlebten nur Otto und Herbert.<br />
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Herbert konnte sich während des Krieges in Berlin verstecken - und musste in diesen Tagen jeden Augenblick um sein Leben fürchten. Wie durch ein Wunder überlebte er und wanderte 1948 mit seiner Frau Martha und seinem Sohn Siegfried in die USA aus. Otto war in den 1930er-Jahren in Sachsenhausen inhaftiert, 1938 durch Mitwirken seiner Frau Anna aus dem KZ entlassen, gelang ihm die Flucht nach London, wohin ihm seine Frau und sein Sohn Walter 1948 folgen konnten.

Rosa Michaelis, geborene Michaelis, wurde am 22. April 1873 im pommerschen Dummerfitz, Kreis Neustettin (heute Dąbrowica), als Zweitjüngste von insgesamt wohl vier Geschwistern geboren. Ihre Brüder Alexander und Max waren 1869 und 1870 zur Welt gekommen. Max sollte sich später als Inhaber eines Schuhgeschäfts zunächst in Kulmbach dann in München niederlassen. Ihr Bruder Hugo Michaelis wurde 1875 in Dummerfitz geboren

Ihre Eltern waren Wolf Michaelis und Minna, geb. Jonathen. Rosa heiratete Simon, der ebenfalls Michaelis hieß - es handelte sich um ihren Cousin - und aus dem benachbarten Pielburg stammte. Das Ehepaar hatte sechs Kinder: Die Söhne Alfred, Otto, Herbert, Max und Erich sowie die Tochter Meta. Rosa und Simon wohnten in Berlin-Mitte in der Alte Schönhauser Str. 58. 1940 zog die Tochter Meta, die inzwischen den Gärtner Ludwig Kahn geheiratet hatte, aus Zepernick an der Grenze Berlins mit ihrem Mann in das Haus, wahrscheinlich in die elterliche Wohnung. Rosa musste am 14. Dezember 1942 miterleben, wie ihre Tochter und ihr Schwiegersohn deportiert wurden. Beide wurden in Auschwitz ermordet. Rosas Mann Simon war inzwischen verstorben. Er wurde auf dem Friedhof Weißensee beigesetzt. Hier wurde auch ihr Rosas jüngerer Bruder Hugo bestattet, nachdem er 1943 im jüdischen Krankenhaus unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Am 15. Oktober 1943 wurde Rosa mit dem „97. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Etwa ein halbes Jahr darauf, am 15. Mai 1944, wurde die 70-Jährige weiter in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt und dort ermordet. Von ihren Kindern überlebten nur Otto und Herbert.

Herbert konnte sich während des Krieges in Berlin verstecken - und musste in diesen Tagen jeden Augenblick um sein Leben fürchten. Wie durch ein Wunder überlebte er und wanderte 1948 mit seiner Frau Martha und seinem Sohn Siegfried in die USA aus. Otto war in den 1930er-Jahren in Sachsenhausen inhaftiert, 1938 durch Mitwirken seiner Frau Anna aus dem KZ entlassen, gelang ihm die Flucht nach London, wohin ihm seine Frau und sein Sohn Walter 1948 folgen konnten.