Chaim Schattner

Verlegeort
Bamberger Str. 3
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
19. Juni 2012
Geboren
19. August 1867 in Kúty / Kutty
Deportation
am 22. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
20. Dezember 1943 im Ghetto Theresienstadt

Chaim Schattner wurde am 19. August 1867 in Kuty (Polen) geboren. Als junger Mann von fast 26 Jahren heiratete er Ester Sara Scheiner. Ester wurde am 25. Februar 1872 in Zablotow/Polen geboren. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor, die alle in Zablotow geboren wurden: Yitzchak, Nuchim, Jakob, Berl, Meschulim und Jente. <br />
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Die Familie Schattner wohnte bis ungefähr 1914 in Zablotow, bis sie nach Wien zogen. Chaim war ein die Regeln einhaltender gläubiger Jude, der sein Leben dem Studium der Lehren, der Riten und Traditionen des Judentums sowie dem Gebet widmete. Er hielt in seiner Wohnung Gottesdienste ab. Außerdem war er in jüdischer Wohlfahrt und Geschäften tätig. Um das Jahr 1927 zog die Familie nach Berlin, wo die Schattner-Brüder bis auf Nuchim, der in Bobowa/Polen lebte, eine Hausverwaltung betrieben. <br />
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Anfang Oktober 1938 verließ Nuchim mit seiner Frau und seinen zwei Kindern Polen in Richtung New York. Einige Wochen später, am frühen Morgen des 28. Oktober 1938, führte die Polizei eine Razzia in der Wohnung in der Augsburger Straße durch, in der die übrigen drei Brüder wohnten, eine von vielen Razzien, die im Rahmen der sogenannten "Polen-Aktion" stattfanden. Sie wurden verhaftet und zum Schlesischen Bahnof gebracht, von wo aus sie an die polnische Grenze deportiert wurden. Sie blieben bis September 1939 in Polen und wurden dann nach Antwerpen, Belgien, umgesiedelt. Am 1. Januar 1941 übersiedelten Jakob, Berl und Meschulim nach Marseille, Frankreich, wo sie bis zum 4. Oktober 1942 lebten. Danach fanden sie den Weg in die Schweiz, wo sie die nächsten fünf Jahre als Flüchtlinge in sechs verschiedenen Arbeitslagern und Flüchtlingseinrichtungen lebten. 1947, zwei Jahre nach Kriegsende, erhielten die Brüder Visa und verliessen mit Hilfe von Bruder Nuchim, der sich bis dahin in New York niedergelassen hatte, die Schweiz in Richtung Amerika, wo sie ein neues Leben begannen.<br />
<br />
Über das Schicksal von Yitzchak Schattner herrscht Ungewissheit. Es wird vermutet, dass er irgendwo in Polen getötet wurde. <br />
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Nach Oktober 1938 waren Chaim Schattner, seine Frau Ester und dieTochter Jente die einzigen Familienmitglieder der Schattners, die immer noch in Berlin lebten. Die nächsten vier Jahre mussten sie wie alle in Deutschland lebenden Juden mit den immer schlechter werdenden Lebensbedingungen zurechtkommen. <br />
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Am 31. August 1942 erlag Ester einer Krankheit. Sie wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee bestattet. An ihrer letzten Ruhestätte wurde 1947 ein Grabstein errichtet. Weniger als drei Wochen später wurden Chaim und Jente verhaftet. Am 22. September 1942 wurden sie zusammen mit 98 anderen jüdischen Menschen aus Berlin nach Theresienstadt ins Ghetto deportiert. In den folgenden 15 Monaten tat Jente alles, um ihrem alten Vater unter den äußerst widrigen Umständen beizustehen. Vergebens. Chaim starb am 20. Dezember 1943 im Alter von 76 Jahren.

Chaim Schattner wurde am 19. August 1867 in Kuty (Polen) geboren. Als junger Mann von fast 26 Jahren heiratete er Ester Sara Scheiner. Ester wurde am 25. Februar 1872 in Zablotow/Polen geboren. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor, die alle in Zablotow geboren wurden: Yitzchak, Nuchim, Jakob, Berl, Meschulim und Jente.

Die Familie Schattner wohnte bis ungefähr 1914 in Zablotow, bis sie nach Wien zogen. Chaim war ein die Regeln einhaltender gläubiger Jude, der sein Leben dem Studium der Lehren, der Riten und Traditionen des Judentums sowie dem Gebet widmete. Er hielt in seiner Wohnung Gottesdienste ab. Außerdem war er in jüdischer Wohlfahrt und Geschäften tätig. Um das Jahr 1927 zog die Familie nach Berlin, wo die Schattner-Brüder bis auf Nuchim, der in Bobowa/Polen lebte, eine Hausverwaltung betrieben.

Anfang Oktober 1938 verließ Nuchim mit seiner Frau und seinen zwei Kindern Polen in Richtung New York. Einige Wochen später, am frühen Morgen des 28. Oktober 1938, führte die Polizei eine Razzia in der Wohnung in der Augsburger Straße durch, in der die übrigen drei Brüder wohnten, eine von vielen Razzien, die im Rahmen der sogenannten "Polen-Aktion" stattfanden. Sie wurden verhaftet und zum Schlesischen Bahnof gebracht, von wo aus sie an die polnische Grenze deportiert wurden. Sie blieben bis September 1939 in Polen und wurden dann nach Antwerpen, Belgien, umgesiedelt. Am 1. Januar 1941 übersiedelten Jakob, Berl und Meschulim nach Marseille, Frankreich, wo sie bis zum 4. Oktober 1942 lebten. Danach fanden sie den Weg in die Schweiz, wo sie die nächsten fünf Jahre als Flüchtlinge in sechs verschiedenen Arbeitslagern und Flüchtlingseinrichtungen lebten. 1947, zwei Jahre nach Kriegsende, erhielten die Brüder Visa und verliessen mit Hilfe von Bruder Nuchim, der sich bis dahin in New York niedergelassen hatte, die Schweiz in Richtung Amerika, wo sie ein neues Leben begannen.

Über das Schicksal von Yitzchak Schattner herrscht Ungewissheit. Es wird vermutet, dass er irgendwo in Polen getötet wurde.

Nach Oktober 1938 waren Chaim Schattner, seine Frau Ester und dieTochter Jente die einzigen Familienmitglieder der Schattners, die immer noch in Berlin lebten. Die nächsten vier Jahre mussten sie wie alle in Deutschland lebenden Juden mit den immer schlechter werdenden Lebensbedingungen zurechtkommen.

Am 31. August 1942 erlag Ester einer Krankheit. Sie wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee bestattet. An ihrer letzten Ruhestätte wurde 1947 ein Grabstein errichtet. Weniger als drei Wochen später wurden Chaim und Jente verhaftet. Am 22. September 1942 wurden sie zusammen mit 98 anderen jüdischen Menschen aus Berlin nach Theresienstadt ins Ghetto deportiert. In den folgenden 15 Monaten tat Jente alles, um ihrem alten Vater unter den äußerst widrigen Umständen beizustehen. Vergebens. Chaim starb am 20. Dezember 1943 im Alter von 76 Jahren.