Ellen Prinz

Verlegeort
Barbarossastr. 56
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
08. Mai 2019
Geboren
24. September 1930 in Lauenburg in Pommern / Lębork
Deportation
am 19. April 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Ellen Prinz wurde am 24. September 1930 in Lauenburg (heute: Lębork / Polen) in Pommern geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Alexander Prinz, geboren am 4. Februar 1892 in Preussisch-Stargard (Starogard Gdański) in Westpreußen, und seiner Ehefrau Frieda geborene Flatauer, die am 14. Juni 1906 in Filehne (Wieleń) im Bezirk Posen zur Welt kam..<br />
<br />
Ihre Mutter hatte noch zwei Geschwister und der Vater einen Bruder namens Hugo, über die jedoch so gut wie nichts bekannt ist.<br />
<br />
Die Großeltern mütterlicherseits hießen Leo Flatauer, geboren am 7. Dezember 1878 in Filehne, und Selma Flatauer, geborene Loesser, geboren am 18. Juni 1880 in. Tütz (Tuczno) in Westpreußen.<br />
<br />
Die ersten Lebensjahre verbrachte Ellen in Lębork, wo ihr Vater mit seinem Bruder Hugo ein Geschäft, höchstwahrscheinlich ein Warenhaus, betrieb.<br />
<br />
Nach der Übersiedelung nach Berlin, für die es keine genauen Daten gibt, wohnte die kleine Familie in der Barbarossastr. 56 in Schöneberg, im Berliner Adressbuch ist sie dort seit 1933 aufgeführt. Vor dieser letzten frei gewählten Wohnstätte sind die Stolpersteine für Frieda, Alexander und Ellen Prinz verlegt worden.<br />
<br />
Die Eltern von Frieda Prinz emigrierten nach Palästina und ließen sich in Cholon, einer Stadt südlich von Tel Aviv, nieder. Sie versuchten verzweifelt, ihrer Tochter Frieda mit ihrer Familie ebenfalls die Emigration zu ermöglichen.<br />
<br />
Alexander Prinz schätzte die Gefahr, die durch die Nazis bestand, zu lange falsch ein, später war es durch das Ausreiseverbot für Juden und den Zweiten Weltkrieg nicht mehr möglich zu emigrieren.<br />
<br />
Laut Bundesarchiv mussten Alexander und Frieda Prinz ab Herbst 1941 im sogenannten Reichsarbeitsdienst Zwangsarbeit leisten. Welche Tätigkeiten sie dabei ausführen mussten, ist nicht bekannt. Ab 1942 waren sie gezwungen, bei Glaser in der Würzburger Straße 7 zur Untermiete zu wohnen.<br />
<br />
Ellen Prinz wurde zusammen mit ihrem Vater mit dem „37. Osttransport“ am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert, ihre Mutter Frieda war schon ein paar Wochen früher mit dem „31. Osttransport“ am 1. März 1943, vermutlich im Rahmen der „Fabrik-Aktion“, ebenfalls nach Ausschwitz deportiert worden.<br />
<br />
Laut einem Schreiben des Entschädigungsamtes und anderen Quellen starben Alexander und Ellen Prinz am 30. Juni 1943 in Auschwitz. Diese Daten sind allerdings nicht überprüfbar und wurden eventuell nachträglich festgelegt. Offiziell gelten Ellen und Alexander Prinz als verschollen.<br />
<br />
Frieda Prinz wurde nach Aussagen verschiedener Personen im KZ Bergen Belsen, Lager 3, Nr. 6 im März 1945 noch gesehen, dies bestätigten auch ihre Eltern. Sollte dies zutreffen, ist<br />
<br />
sie vermutlich auf einem der Todesmärsche von Ausschwitz nach Berger-Belsen gewesen. Ihr Todesdatum wird für Anfang April 1945 vermutet.<br />
<br />
Das Ehepaar Flatauer, Ellens Großeltern, stellte in den 1950er-Jahren von Israel aus mittels Anwälten Entschädigungsansprüche bei der Entschädigungsbehörde. Ihnen wurde eine Rente zugesprochen.<br />
<br />
Ellens Onkel Hugo Prinz stellte ebenfalls Wiedergutmachungsansprüche und erhielt für seinen Bruder, der von Herbst 1941 bis März 1943 Zwangsarbeit leisten musste, eine Zahlung von 2700 DM.

Ellen Prinz wurde am 24. September 1930 in Lauenburg (heute: Lębork / Polen) in Pommern geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Alexander Prinz, geboren am 4. Februar 1892 in Preussisch-Stargard (Starogard Gdański) in Westpreußen, und seiner Ehefrau Frieda geborene Flatauer, die am 14. Juni 1906 in Filehne (Wieleń) im Bezirk Posen zur Welt kam..

Ihre Mutter hatte noch zwei Geschwister und der Vater einen Bruder namens Hugo, über die jedoch so gut wie nichts bekannt ist.

Die Großeltern mütterlicherseits hießen Leo Flatauer, geboren am 7. Dezember 1878 in Filehne, und Selma Flatauer, geborene Loesser, geboren am 18. Juni 1880 in. Tütz (Tuczno) in Westpreußen.

Die ersten Lebensjahre verbrachte Ellen in Lębork, wo ihr Vater mit seinem Bruder Hugo ein Geschäft, höchstwahrscheinlich ein Warenhaus, betrieb.

Nach der Übersiedelung nach Berlin, für die es keine genauen Daten gibt, wohnte die kleine Familie in der Barbarossastr. 56 in Schöneberg, im Berliner Adressbuch ist sie dort seit 1933 aufgeführt. Vor dieser letzten frei gewählten Wohnstätte sind die Stolpersteine für Frieda, Alexander und Ellen Prinz verlegt worden.

Die Eltern von Frieda Prinz emigrierten nach Palästina und ließen sich in Cholon, einer Stadt südlich von Tel Aviv, nieder. Sie versuchten verzweifelt, ihrer Tochter Frieda mit ihrer Familie ebenfalls die Emigration zu ermöglichen.

Alexander Prinz schätzte die Gefahr, die durch die Nazis bestand, zu lange falsch ein, später war es durch das Ausreiseverbot für Juden und den Zweiten Weltkrieg nicht mehr möglich zu emigrieren.

Laut Bundesarchiv mussten Alexander und Frieda Prinz ab Herbst 1941 im sogenannten Reichsarbeitsdienst Zwangsarbeit leisten. Welche Tätigkeiten sie dabei ausführen mussten, ist nicht bekannt. Ab 1942 waren sie gezwungen, bei Glaser in der Würzburger Straße 7 zur Untermiete zu wohnen.

Ellen Prinz wurde zusammen mit ihrem Vater mit dem „37. Osttransport“ am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert, ihre Mutter Frieda war schon ein paar Wochen früher mit dem „31. Osttransport“ am 1. März 1943, vermutlich im Rahmen der „Fabrik-Aktion“, ebenfalls nach Ausschwitz deportiert worden.

Laut einem Schreiben des Entschädigungsamtes und anderen Quellen starben Alexander und Ellen Prinz am 30. Juni 1943 in Auschwitz. Diese Daten sind allerdings nicht überprüfbar und wurden eventuell nachträglich festgelegt. Offiziell gelten Ellen und Alexander Prinz als verschollen.

Frieda Prinz wurde nach Aussagen verschiedener Personen im KZ Bergen Belsen, Lager 3, Nr. 6 im März 1945 noch gesehen, dies bestätigten auch ihre Eltern. Sollte dies zutreffen, ist

sie vermutlich auf einem der Todesmärsche von Ausschwitz nach Berger-Belsen gewesen. Ihr Todesdatum wird für Anfang April 1945 vermutet.

Das Ehepaar Flatauer, Ellens Großeltern, stellte in den 1950er-Jahren von Israel aus mittels Anwälten Entschädigungsansprüche bei der Entschädigungsbehörde. Ihnen wurde eine Rente zugesprochen.

Ellens Onkel Hugo Prinz stellte ebenfalls Wiedergutmachungsansprüche und erhielt für seinen Bruder, der von Herbst 1941 bis März 1943 Zwangsarbeit leisten musste, eine Zahlung von 2700 DM.