Marie Baronin von Kleist geb. Grotthuss, Baronesse von

Verlegeort
Weddigenweg 70
Bezirk/Ortsteil
Lichterfelde
Verlegedatum
10. Mai 2011
Geboren
21. März 1874 in Wenden (Livland, heute Lettland) / Cēsis
Ermordet
21. Juni 1944 in Meseritz-Obrawalde

Marie Wilhelmine Elise Baronesse von Grotthuss war die Tochter des Hofgerichts-Advokaten Carl Baron von Grotthuss und seiner Frau Auguste, geb. von Freymann. Sie war das jüngste von 13 Kindern.<br />
Am 10. April 1901 heiratete Marie von Grotthuss den Juristen Baron Arthur von Kleist in Riga. Der Ehemann war zunächst Assessor bei der Gouvernement-Regierung in Riga und um 1905 Landrat eines Kreises in Russland.<br />
Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Irmgard (1902–1979) und Gerda (1905–1980).<br />
1917 flüchtete die Familie wegen der Russischen Revolution zunächst nach Kurland und 1919 nach Berlin, wo sie in der Nettelbeckstr. 9 in Schöneberg wohnte. Arthur von Kleist starb 1928.<br />
Marie von Kleist zog in das „Baltenheim“ (Baltisches Altersheim) in Lichterfelde, das seit dem 30. Dezember 1922 vom Baltischen Roten Kreuz in Danzig, Delegation Berlin, betrieben wurde. Hier lebten in den späten 1930er Jahren 55 alte Menschen aus dem Baltikum.<br />
1944 wurde das Haus bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, Marie von Kleist verlor ihre gesamte Habe und lief verstört umher. Das Gesundheitsamt Steglitz wies sie am 4. Mai 1944 als „unruhige Greisin“ in die Heilstätte Wittenau ein. Man bezeichnete sie dort als „freundliche, demente Patientin“, die sich ruhig verhielt.<br />
Am 31. Mai 1944 wurde sie von der Ärztin Dr. Helene Silberschmidt „zur Verlegung vorgeschlagen“. Dr. Silberschmidt beteiligte sich an Selektionen.<br />
Am 14. Juni 1944 wurde Marie von Kleist nach Meseritz-Obrawalde verlegt, wo sie am 21. Juni 1944 ermordet wurde.<br />

Marie Wilhelmine Elise Baronesse von Grotthuss war die Tochter des Hofgerichts-Advokaten Carl Baron von Grotthuss und seiner Frau Auguste, geb. von Freymann. Sie war das jüngste von 13 Kindern.
Am 10. April 1901 heiratete Marie von Grotthuss den Juristen Baron Arthur von Kleist in Riga. Der Ehemann war zunächst Assessor bei der Gouvernement-Regierung in Riga und um 1905 Landrat eines Kreises in Russland.
Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Irmgard (1902–1979) und Gerda (1905–1980).
1917 flüchtete die Familie wegen der Russischen Revolution zunächst nach Kurland und 1919 nach Berlin, wo sie in der Nettelbeckstr. 9 in Schöneberg wohnte. Arthur von Kleist starb 1928.
Marie von Kleist zog in das „Baltenheim“ (Baltisches Altersheim) in Lichterfelde, das seit dem 30. Dezember 1922 vom Baltischen Roten Kreuz in Danzig, Delegation Berlin, betrieben wurde. Hier lebten in den späten 1930er Jahren 55 alte Menschen aus dem Baltikum.
1944 wurde das Haus bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, Marie von Kleist verlor ihre gesamte Habe und lief verstört umher. Das Gesundheitsamt Steglitz wies sie am 4. Mai 1944 als „unruhige Greisin“ in die Heilstätte Wittenau ein. Man bezeichnete sie dort als „freundliche, demente Patientin“, die sich ruhig verhielt.
Am 31. Mai 1944 wurde sie von der Ärztin Dr. Helene Silberschmidt „zur Verlegung vorgeschlagen“. Dr. Silberschmidt beteiligte sich an Selektionen.
Am 14. Juni 1944 wurde Marie von Kleist nach Meseritz-Obrawalde verlegt, wo sie am 21. Juni 1944 ermordet wurde.