Lotte Aronstein geb. Korn

Verlegeort
Königin-Luise-Straße 83
Bezirk/Ortsteil
Dahlem
Verlegedatum
14. Dezember 2015
Geboren
21. Juli 1906 in Königsberg - Ostpreußen
Deportation
am 01. November 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Ermordet
in Łódź / Litzmannstadt

Über Lotte Korn wissen wir leider nicht viel. Dieses Schicksal teilt sie mit vielen Opfern des Holocaust.<br />
Lotte Korn wurde am 21. Juli 1906 im preußischen Königsberg geboren, und arbeitete ab 1935 als Sprechstundenhilfe in der Arztpraxis von Victor Aronstein in Berlin-Hohenschönhausen. Einer Bekannten gegenüber äußerte sie, dass sie und Victor Aronstein eine tiefe Liebe verband. Bezeugt wird dies durch einen eigentlich unglaublichen Schritt: Lotte Korn entschloss sich 1941, Victor Aronstein ins Ghetto Litzmannstadt zu begleiten.<br />
Anders ihre Familie: Frau Korns Bruder, Heinz, emigrierte bereits 1933 in die USA; ihre Mutter Paula Korn war in die Schweiz geflohen. Ihr Vater war bereits verstorben als Lotte Korn zusammen mit ihrem Lebensgefährten Victor Aronstein am 1. November 1941, seinem 45. Geburtstag, nach Litzmannstadt, das heutige Łódź, deportiert wurde. Laut einer Biografie Victor Aronsteins standen über 1.000 Namen jüdischer Menschen auf der Deportationsliste; nur vier von ihnen überlebten das Ghetto Litzmannstadt. Dort arbeitete Victor Aronstein als<br />
Arzt; Lotte Korn wohl als technisch-medizinische Assistentin.<br />
Im März 1942 heirateten Lotte Korn und Victor Aronstein im Ghetto.<br />
Im Juni 1944 wurde auf Befehl Heinrich Himmlers das Ghetto Litzmannstadt aufgelöst und die Gefangenen nach Auschwitz transportiert und dort ermordet. Über 60.000 Menschen, unter ihnen Victor Aronstein, wurden getötet; nur etwa 900 überlebten. Wann und wo Lotte Korn genau starb, ist unbekannt. Es gibt bis heute keine Grabstelle.<br />
Trotz großer Anstrengungen können wir also auch heute auf einige Fragen keine Antworten geben, weil einerseits viele Familienangehörige und frühere Nachbarn nicht mehr leben; die Nationalsozialisten andererseits viele Protokolle über die jüdischen Opfer nach dem bereits verlorenen Krieg verbrannten, um Beweise zu vernichten.<br />
Zum Beispiel konnte bislang nicht festgestellt werden, ob Lotte Korn und Victor Aronstein verheiratet waren. Eine amerikanische Quelle gibt an, dass die beiden am 22. März 1942 im Ghetto Litzmannstadt heirateten. Als im Jahr 1952 die Schwestern von Victor Aronstein ihn und Lotte Korn für tot erklären lassen wollten, gaben sie in einer eidesstattlichen Erklärung an, dass die beiden im November 1941 in Berlin geheiratet hätten. Im Rahmen der Untersuchung durch verschiedene deutsche Behörden und jüdische Organisationen konnte jedoch kein offizieller Beleg für eine Heirat gefunden werden, auch wenn einer weiteren eidesstattlichen Versicherung<br />
zu entnehmen ist: „Laut Nachrichten, die wir vom Zentral Comité aus Lodz, Polen, erhalten haben, und die von Freunden der Familie bestätigt wurden, ist Herr Dr. Viktor Aronstein und seine Frau Lotte, geb. Korn, im Jahr 1944 in Polen verstorben.“<br />
Das Schicksal Lotte Korns beweist damit eindringlich wie wichtig es ist, dass wir uns auch heutzutage mit den Opfern des Holocaust auseinandersetzen, weil die Zahl derer, an die nicht gedacht wird, noch immer sehr hoch ist. Das Schicksal Lotte Korns bezeugt damit die große Bedeutung von Stolpersteinen.

Über Lotte Korn wissen wir leider nicht viel. Dieses Schicksal teilt sie mit vielen Opfern des Holocaust.
Lotte Korn wurde am 21. Juli 1906 im preußischen Königsberg geboren, und arbeitete ab 1935 als Sprechstundenhilfe in der Arztpraxis von Victor Aronstein in Berlin-Hohenschönhausen. Einer Bekannten gegenüber äußerte sie, dass sie und Victor Aronstein eine tiefe Liebe verband. Bezeugt wird dies durch einen eigentlich unglaublichen Schritt: Lotte Korn entschloss sich 1941, Victor Aronstein ins Ghetto Litzmannstadt zu begleiten.
Anders ihre Familie: Frau Korns Bruder, Heinz, emigrierte bereits 1933 in die USA; ihre Mutter Paula Korn war in die Schweiz geflohen. Ihr Vater war bereits verstorben als Lotte Korn zusammen mit ihrem Lebensgefährten Victor Aronstein am 1. November 1941, seinem 45. Geburtstag, nach Litzmannstadt, das heutige Łódź, deportiert wurde. Laut einer Biografie Victor Aronsteins standen über 1.000 Namen jüdischer Menschen auf der Deportationsliste; nur vier von ihnen überlebten das Ghetto Litzmannstadt. Dort arbeitete Victor Aronstein als
Arzt; Lotte Korn wohl als technisch-medizinische Assistentin.
Im März 1942 heirateten Lotte Korn und Victor Aronstein im Ghetto.
Im Juni 1944 wurde auf Befehl Heinrich Himmlers das Ghetto Litzmannstadt aufgelöst und die Gefangenen nach Auschwitz transportiert und dort ermordet. Über 60.000 Menschen, unter ihnen Victor Aronstein, wurden getötet; nur etwa 900 überlebten. Wann und wo Lotte Korn genau starb, ist unbekannt. Es gibt bis heute keine Grabstelle.
Trotz großer Anstrengungen können wir also auch heute auf einige Fragen keine Antworten geben, weil einerseits viele Familienangehörige und frühere Nachbarn nicht mehr leben; die Nationalsozialisten andererseits viele Protokolle über die jüdischen Opfer nach dem bereits verlorenen Krieg verbrannten, um Beweise zu vernichten.
Zum Beispiel konnte bislang nicht festgestellt werden, ob Lotte Korn und Victor Aronstein verheiratet waren. Eine amerikanische Quelle gibt an, dass die beiden am 22. März 1942 im Ghetto Litzmannstadt heirateten. Als im Jahr 1952 die Schwestern von Victor Aronstein ihn und Lotte Korn für tot erklären lassen wollten, gaben sie in einer eidesstattlichen Erklärung an, dass die beiden im November 1941 in Berlin geheiratet hätten. Im Rahmen der Untersuchung durch verschiedene deutsche Behörden und jüdische Organisationen konnte jedoch kein offizieller Beleg für eine Heirat gefunden werden, auch wenn einer weiteren eidesstattlichen Versicherung
zu entnehmen ist: „Laut Nachrichten, die wir vom Zentral Comité aus Lodz, Polen, erhalten haben, und die von Freunden der Familie bestätigt wurden, ist Herr Dr. Viktor Aronstein und seine Frau Lotte, geb. Korn, im Jahr 1944 in Polen verstorben.“
Das Schicksal Lotte Korns beweist damit eindringlich wie wichtig es ist, dass wir uns auch heutzutage mit den Opfern des Holocaust auseinandersetzen, weil die Zahl derer, an die nicht gedacht wird, noch immer sehr hoch ist. Das Schicksal Lotte Korns bezeugt damit die große Bedeutung von Stolpersteinen.