Rosa Ebert geb. Marcus

Verlegeort
Schützenstr. 2
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
14. November 2015
Geboren
23. November 1871 in Breslau / Wrocław
Deportation
am 25. Januar 1942 nach Riga
Ermordet
in Riga

Rosa Marcus wurde am 23. November 1871 in Breslau geboren. Sie heiratete Franz Ebert, der aus Posen stammte. Franz Ebert war am 12.05.1870 geboren und nicht jüdisch. In Berlin war er als vereidigter Regierungssachverständiger tätig. Das Ehepaar war gut situiert. 1906 kauften sie bei der Firma Schmidt und Zeitler, Charlottenstr. 10 (an der Kochstr.) die Ausstattung für eine großzügige Vier-Zimmer-Wohnung. Kinder wurden nicht geboren.<br />
<br />
In Steglitz wohnte das Ehepaar seit 1.Oktober 1919 in Südende, Lindenstraße 5. Dies ist heute der Biberacher Weg, Ecke Ellwanger Straße. Sechs Jahre später, im Oktober 1925, zogen sie in die Schützenstraße 2, Vorderhaus, 1. Stock. 1927 starb Franz Ebert. Die Witwe Rosa Ebert lebte weitere 15 Jahre bis zu ihrer Deportation in der Schützenstraße 2.<br />
<br />
Zwei Monate nach ihrem 71. Geburtstag wurde Rosa Ebert am 25. Januar 1942 aus der Schützenstraße 2 nach Riga abtransportiert. Der 10. Osttransport mit 1044 Menschen fuhr vom Bahnhof Grunewald in gedeckten Güterwagen los. Unter den Deportierten waren viele Bewohner verschiedener Altersheime: 501 Menschen waren zwischen 61 und 70 Jahre alt und 103 Menschen zwischen 71 und 80 Jahre. Die Menschen waren vollkommen ungeschützt der Kälte ausgesetzt. Bei der Ankunft am 30.1.1942 in Riga-Skirotava waren viele bereits erfroren oder geistig verwirrt und wurden sofort erschossen.<br />
<br />
Für Rosa Ebert finden sich kaum Spuren zu ihrem Leben. Eine Nichte, Hertha Regel, 1910 geborene Eichner, hat 1957 einen Entschädigungsantrag wegen des verlorenen Hausrats gestellt. Hertha Regel war die Tochter von Rosa Eberts Schwester Henriette Marcus, verheiratete Eichner.<br />
<br />
In den vorliegenden Akten finden sich keine Angaben von Hertha Regel zu den Geburts- oder Sterbedaten ihrer Mutter Henriette Eichner, geborene Marcus, der Schwester von Rosa Ebert. Vielleicht verstarb Henriette bereits vor Beginn der Deportationen, da sie nicht im Gedenkbuch oder in den Deportationslisten verzeichnet ist. Hertha Regel gab in ihrem Antrag auf Entschädigung zwei weitere Frauen als Erbinnen an: Lucie Marcus, 1915 geboren und Lotte Marcus, 1916 geboren. Aus dem Antrag geht nicht hervor, in welchem Verwandtschaftsverhältnis Hertha Regel zu den beiden Miterbinnen stand oder wer deren Eltern waren.<br />
<br />
Aus dem von der Nichte Hertha Regel gestellten Entschädigungsantrag geht außerdem hervor, dass die Schwestern Rosa und Henriette einen Bruder hatten. Siegfried Marcus wurde am 27.November 1873 in Breslau geboren. Von ihm ist nur bekannt, dass er am 27. Mai 1942 mit 69 Jahren im Rahmen der „Sonderaktion“ verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht wurde. Dort wurde er am 28. Mai 1942 getötet. In der von der Gestapo angelegten Liste der 500 Namen der „Sonderkation vom 27./28. Mai 1942“ wurde die Adresse von Siegfried Marcus Berlin Mitte, Lietzmannstraße 5, handschriftlich in 1 Berlin 62, Gerlachstraße 5 korrigiert.<br />
<br />
Das von Hertha Regel eingeleitete Antragsverfahren wurde zwischen Wiedergutmachungsamt und Entschädigungsamt jahrelang hin- und her geschoben. Im April 1971 forderte das Wiedergutmachungsamt nochmals die Akten vom Entschädigungsamt an. Über den Ausgang des Verfahrens könnten gegebenenfalls die beim Berlin-Brandenburgischen Landeshauptarchiv lagernden Akten Aufschluss geben. Diese durften 2015 jedoch aufgrund von datenschutzrechtlichen Bestimmungen nicht eingesehen werden.

Rosa Marcus wurde am 23. November 1871 in Breslau geboren. Sie heiratete Franz Ebert, der aus Posen stammte. Franz Ebert war am 12.05.1870 geboren und nicht jüdisch. In Berlin war er als vereidigter Regierungssachverständiger tätig. Das Ehepaar war gut situiert. 1906 kauften sie bei der Firma Schmidt und Zeitler, Charlottenstr. 10 (an der Kochstr.) die Ausstattung für eine großzügige Vier-Zimmer-Wohnung. Kinder wurden nicht geboren.

In Steglitz wohnte das Ehepaar seit 1.Oktober 1919 in Südende, Lindenstraße 5. Dies ist heute der Biberacher Weg, Ecke Ellwanger Straße. Sechs Jahre später, im Oktober 1925, zogen sie in die Schützenstraße 2, Vorderhaus, 1. Stock. 1927 starb Franz Ebert. Die Witwe Rosa Ebert lebte weitere 15 Jahre bis zu ihrer Deportation in der Schützenstraße 2.

Zwei Monate nach ihrem 71. Geburtstag wurde Rosa Ebert am 25. Januar 1942 aus der Schützenstraße 2 nach Riga abtransportiert. Der 10. Osttransport mit 1044 Menschen fuhr vom Bahnhof Grunewald in gedeckten Güterwagen los. Unter den Deportierten waren viele Bewohner verschiedener Altersheime: 501 Menschen waren zwischen 61 und 70 Jahre alt und 103 Menschen zwischen 71 und 80 Jahre. Die Menschen waren vollkommen ungeschützt der Kälte ausgesetzt. Bei der Ankunft am 30.1.1942 in Riga-Skirotava waren viele bereits erfroren oder geistig verwirrt und wurden sofort erschossen.

Für Rosa Ebert finden sich kaum Spuren zu ihrem Leben. Eine Nichte, Hertha Regel, 1910 geborene Eichner, hat 1957 einen Entschädigungsantrag wegen des verlorenen Hausrats gestellt. Hertha Regel war die Tochter von Rosa Eberts Schwester Henriette Marcus, verheiratete Eichner.

In den vorliegenden Akten finden sich keine Angaben von Hertha Regel zu den Geburts- oder Sterbedaten ihrer Mutter Henriette Eichner, geborene Marcus, der Schwester von Rosa Ebert. Vielleicht verstarb Henriette bereits vor Beginn der Deportationen, da sie nicht im Gedenkbuch oder in den Deportationslisten verzeichnet ist. Hertha Regel gab in ihrem Antrag auf Entschädigung zwei weitere Frauen als Erbinnen an: Lucie Marcus, 1915 geboren und Lotte Marcus, 1916 geboren. Aus dem Antrag geht nicht hervor, in welchem Verwandtschaftsverhältnis Hertha Regel zu den beiden Miterbinnen stand oder wer deren Eltern waren.

Aus dem von der Nichte Hertha Regel gestellten Entschädigungsantrag geht außerdem hervor, dass die Schwestern Rosa und Henriette einen Bruder hatten. Siegfried Marcus wurde am 27.November 1873 in Breslau geboren. Von ihm ist nur bekannt, dass er am 27. Mai 1942 mit 69 Jahren im Rahmen der „Sonderaktion“ verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht wurde. Dort wurde er am 28. Mai 1942 getötet. In der von der Gestapo angelegten Liste der 500 Namen der „Sonderkation vom 27./28. Mai 1942“ wurde die Adresse von Siegfried Marcus Berlin Mitte, Lietzmannstraße 5, handschriftlich in 1 Berlin 62, Gerlachstraße 5 korrigiert.

Das von Hertha Regel eingeleitete Antragsverfahren wurde zwischen Wiedergutmachungsamt und Entschädigungsamt jahrelang hin- und her geschoben. Im April 1971 forderte das Wiedergutmachungsamt nochmals die Akten vom Entschädigungsamt an. Über den Ausgang des Verfahrens könnten gegebenenfalls die beim Berlin-Brandenburgischen Landeshauptarchiv lagernden Akten Aufschluss geben. Diese durften 2015 jedoch aufgrund von datenschutzrechtlichen Bestimmungen nicht eingesehen werden.