Arthur Sello

Verlegeort
Tewsstraße 21
Historischer Name
Hubertusstraße
Bezirk/Ortsteil
Schlachtensee
Verlegedatum
15. August 2013
Geboren
24. Dezember 1872 in Bojanowo (Provinz Posen)
Beruf
Vorsitzender des Landesarbeitsgerichts
Tot
06. März 1944

Arthur Sello wurde 1872 in Bojanowo (Provinz Posen) geboren, er wuchs in Deutschland auf und ließ sich mit 14 Jahren taufen. Er studierte Jura und wurde als Soldat im 1. Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. In den zwanziger Jahren war er als Landgerichtsrat an verschiedenen Orten tätig, bis er 1926 an das Berliner Kammergericht kam und 1927 Vorsitzender des neu errichteten Landesarbeitsgerichts wurde. Sellos Bemühungen um die Entwicklung und Verbesserung des Arbeitsrechts fanden 1933 durch seine zwangsweise Beurlaubung ein jähes Ende. Angesichts der Diskriminierungen emigrierten zwei seiner vier Töchter. „Unsere fröhliche sechsköpfige Familie – dies gab es nach 1934 nicht mehr“. Das Ehepaar Sello konnte sich zur Emigration nicht entschließen.<br />
<br />
Arthur Sello hoffte, gestützt auf seine optimistische Grundeinstellung und seinen Glauben, noch auf eine Wende zum Besseren und fand Rückhalt in den Bekenntnisgruppen der Kirchengemeinde Schlachtensee und leitete selber einen Hausbibelkreis für „nicht-arische Christen“. Seine Tochter, Maria Sello, war ebenfalls in der Bekennenden Kirche aktiv. <br />
<br />
Obwohl Arthur Sello in „privilegierter Mischehe“ lebte und zunächst nicht unmittelbar bedroht war, wuchs in den Kriegsjahren ständig die Angst der Familie vor der Deportation.<br />
<br />
Bei einem Fliegerangriff am 6. März 1944, bei dem auch die Johanneskirche schwer beschädigt wurde, wurde er durch eine Fliegerbombe getötet.

Arthur Sello wurde 1872 in Bojanowo (Provinz Posen) geboren, er wuchs in Deutschland auf und ließ sich mit 14 Jahren taufen. Er studierte Jura und wurde als Soldat im 1. Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. In den zwanziger Jahren war er als Landgerichtsrat an verschiedenen Orten tätig, bis er 1926 an das Berliner Kammergericht kam und 1927 Vorsitzender des neu errichteten Landesarbeitsgerichts wurde. Sellos Bemühungen um die Entwicklung und Verbesserung des Arbeitsrechts fanden 1933 durch seine zwangsweise Beurlaubung ein jähes Ende. Angesichts der Diskriminierungen emigrierten zwei seiner vier Töchter. „Unsere fröhliche sechsköpfige Familie – dies gab es nach 1934 nicht mehr“. Das Ehepaar Sello konnte sich zur Emigration nicht entschließen.

Arthur Sello hoffte, gestützt auf seine optimistische Grundeinstellung und seinen Glauben, noch auf eine Wende zum Besseren und fand Rückhalt in den Bekenntnisgruppen der Kirchengemeinde Schlachtensee und leitete selber einen Hausbibelkreis für „nicht-arische Christen“. Seine Tochter, Maria Sello, war ebenfalls in der Bekennenden Kirche aktiv.

Obwohl Arthur Sello in „privilegierter Mischehe“ lebte und zunächst nicht unmittelbar bedroht war, wuchs in den Kriegsjahren ständig die Angst der Familie vor der Deportation.

Bei einem Fliegerangriff am 6. März 1944, bei dem auch die Johanneskirche schwer beschädigt wurde, wurde er durch eine Fliegerbombe getötet.