Friederike Lichtenstein geb. Josephsohn

Verlegeort
Nicolaistr. 38
Bezirk/Ortsteil
Lankwitz
Verlegedatum
25. Juni 2015
Geboren
05. März 1871 in Königsberg (Ostpreußen) / Kaliningrad
Deportation
am 01. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
12. September 1942 in Theresienstadt

Friederike Lichtenstein wurde am 5. März 1871 in Königsberg (Ostpreußen) geboren. Über ihre Familie und ihre Jugend, sowie ihre Ausbildung ist uns wenig bekannt. Wir wissen lediglich, dass sie die Tochter von Aron und Berta Josephson war und eine sieben Jahre jüngere Schwester hatte: Martha Israelski, geb. Josephson. <br />
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Friederike Lichtenstein heiratet am 13. März 1897 den Königsberger Tuchhändler Siegfried Lichtenstein. 1898 kommt ihre Tochter Erna, 1901 ihr Sohn Alfred in Königsberg zur Welt.<br />
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Mit dem Ende des 1. Weltkrieges verlässt die Familie Königsberg und etabliert sich mit der Firma S. Lichtenstein - Tuche engros in Berlin. Sie bezieht eine Villa in der Nicolaistraße 38 in Lankwitz, die Mutter und Tochter bis zu ihrer Deportation bzw. Flucht im Sommer 1942 bewohnen werden.<br />
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Im März 1937 stirbt Friederike Lichtensteins Mann Siegfried im Alter von 69 Jahren. Die Familie wird gezwungen, ihre Firma an einen Münchner Tuchhändler zu verkaufen. Ihr Sohn Alfred Lichtenstein, ein als „Der Mann mit der goldenen Flöte“ berühmt gewordener Flötist, verlässt Berlin im Frühjahr 1939 und emigriert mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter über England nach Argentinien. <br />
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Friederike Lichtenstein und ihre Tochter Erna bleiben in Berlin, und ihre Schwester Martha Israelski zieht zu ihnen in das Haus in der Nicolaistrasse. Einigen Briefen, die Erna zwischen März 1941 und August 1942 Alfred nach Argentinien schrieb, ist zu entnehmen, dass die drei Frauen in der Villa nur noch zwei Zimmer bewohnen dürfen und verschiedene Möbel verkaufen müssen, um leben zu können. Das Grundstück in der Nicolaistraße 38 muss im Sommer 1941 an das Deutsche Reich – Reichsfiskus (Luftfahrt) verkauft werden.<br />
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Friederike Lichtenstein wurde am 1. September 1942 mit dem 54. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und dort am 12. September 1942 ermordet.

Friederike Lichtenstein wurde am 5. März 1871 in Königsberg (Ostpreußen) geboren. Über ihre Familie und ihre Jugend, sowie ihre Ausbildung ist uns wenig bekannt. Wir wissen lediglich, dass sie die Tochter von Aron und Berta Josephson war und eine sieben Jahre jüngere Schwester hatte: Martha Israelski, geb. Josephson.

Friederike Lichtenstein heiratet am 13. März 1897 den Königsberger Tuchhändler Siegfried Lichtenstein. 1898 kommt ihre Tochter Erna, 1901 ihr Sohn Alfred in Königsberg zur Welt.

Mit dem Ende des 1. Weltkrieges verlässt die Familie Königsberg und etabliert sich mit der Firma S. Lichtenstein - Tuche engros in Berlin. Sie bezieht eine Villa in der Nicolaistraße 38 in Lankwitz, die Mutter und Tochter bis zu ihrer Deportation bzw. Flucht im Sommer 1942 bewohnen werden.

Im März 1937 stirbt Friederike Lichtensteins Mann Siegfried im Alter von 69 Jahren. Die Familie wird gezwungen, ihre Firma an einen Münchner Tuchhändler zu verkaufen. Ihr Sohn Alfred Lichtenstein, ein als „Der Mann mit der goldenen Flöte“ berühmt gewordener Flötist, verlässt Berlin im Frühjahr 1939 und emigriert mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter über England nach Argentinien.

Friederike Lichtenstein und ihre Tochter Erna bleiben in Berlin, und ihre Schwester Martha Israelski zieht zu ihnen in das Haus in der Nicolaistrasse. Einigen Briefen, die Erna zwischen März 1941 und August 1942 Alfred nach Argentinien schrieb, ist zu entnehmen, dass die drei Frauen in der Villa nur noch zwei Zimmer bewohnen dürfen und verschiedene Möbel verkaufen müssen, um leben zu können. Das Grundstück in der Nicolaistraße 38 muss im Sommer 1941 an das Deutsche Reich – Reichsfiskus (Luftfahrt) verkauft werden.

Friederike Lichtenstein wurde am 1. September 1942 mit dem 54. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und dort am 12. September 1942 ermordet.