Lydia Marcus geb. Gelles

Verlegeort
Holsteinische Str. 44
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
16. Oktober 2014
Geboren
15. September 1906 in Berlin
Deportation
am 01. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Lydia Gelles wurde am 15.9.1906 in Berlin in eine jüdische Familie geboren. Sie heiratete den am 18.12.1895 in Leipzig geborenen jüdischen Alfred Marcus.<br />
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Über die berufliche Tätigkeit von Lydia und Alfred Marcus ist nichts bekannt.<br />
<br />
Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt konnte Alfred Marcus ins Ausland fliehen, Lydia blieb in Berlin und musste 1942/3 Zwangsarbeit leisten im Goerzwerk in Zehlendorf für Zeiss Ikon. Hierfür erhielt sie monatlich 70 bis 80 RM.<br />
<br />
1942/43 lebte Lydia Marcus als Untermieterin von Ellen-Ruth Wittenberg, der Tochter von Helene Wittenberg, der Wohnungsmieterin, in der Holsteinischen Str. 44 II. Sie bewohnte dort das hinterste Zimmer, für das sie monatlich 37 RM zahlt. Dafür hatte sie einen Balkon, Heizung, sowie Badbenutzung mit Warmwasser .<br />
<br />
Ihre Vermieterin, Helene Wittenberg, wurde am 14.9.1942 zunächst nach Theresienstadt, später nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ihre Tochter Ellen-Ruth Wittenberg, die ebenfalls in der Wohnung Holsteinische Str. 44 II wohnte, sollte am 14.12.1942 deportiert werden. Sie tauchte unter und überlebte in Berlin. <br />
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Am 27.2.1943 wurde Lydia Marcus im Rahmen der Fabrikaktion verhaftet und in ein Sammellager gebracht, wo sie am 28.2.1943 die sog. Vermögenserklärung ausfüllen musste. Lydia Marcus bezeichnete sich als Arbeiterin, als Konfession gab sie die jüdische an, Kinder hatte sie keine. Von ihrem Ehemann lebe sie getrennt, dieser lebe im Ausland, die Anschrift sei ihr nicht bekannt. In der Sammelstelle wurde ihr die Vermögensbeschlagnahme zugestellt. Nach ihrer Deportation wurde noch restlicher Lohn vom Zeiss Ikon in Höhe von 26,06 RM an die Oberfinanzkasse gezahlt, die GASAG zahlte die restliche Kaution in Höhe von 26,83 RM ein. <br />
<br />
Die Einrichtung ihres Zimmers bestand aus einem zweiflügligem Kleiderschrank und einem Vertikow aus Nussbaum, 2 Bettgestellen, 6 Stühlen und einem Ausziehtisch. Der Erlös der Vermögensverwertungsstelle für das gesamte Inventar betrug 175,50 RM. Die Räumung des Zimmers erfolgte erst am 15.11.1943.<br />
<br />
Lydia Marcus wurde mit dem 31. Osttransport, dem ersten im Rahmen der Fabrikaktion von Berlin abgehenden Transport, am 1.3.1943 nach Auschwitz deportiert. Von den 1736 Deportierten wurden in Auschwitz nur 677 Personen als arbeitsfähig registriert, die übrigen 1059 Männer, Frauen und Kinder wurden sofort ermordet. Lydia Marcus war, als sie in Auschwitz eintraf, 36 Jahre alt. Vielleicht gehörte sie zu den 385 Frauen, die als arbeitsfähig eingestuft wurden, und die im BUNA-Werk arbeiten mussten. Der Zeitpunkt ihres Todes ist unbekannt.

Lydia Gelles wurde am 15.9.1906 in Berlin in eine jüdische Familie geboren. Sie heiratete den am 18.12.1895 in Leipzig geborenen jüdischen Alfred Marcus.

Über die berufliche Tätigkeit von Lydia und Alfred Marcus ist nichts bekannt.

Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt konnte Alfred Marcus ins Ausland fliehen, Lydia blieb in Berlin und musste 1942/3 Zwangsarbeit leisten im Goerzwerk in Zehlendorf für Zeiss Ikon. Hierfür erhielt sie monatlich 70 bis 80 RM.

1942/43 lebte Lydia Marcus als Untermieterin von Ellen-Ruth Wittenberg, der Tochter von Helene Wittenberg, der Wohnungsmieterin, in der Holsteinischen Str. 44 II. Sie bewohnte dort das hinterste Zimmer, für das sie monatlich 37 RM zahlt. Dafür hatte sie einen Balkon, Heizung, sowie Badbenutzung mit Warmwasser .

Ihre Vermieterin, Helene Wittenberg, wurde am 14.9.1942 zunächst nach Theresienstadt, später nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ihre Tochter Ellen-Ruth Wittenberg, die ebenfalls in der Wohnung Holsteinische Str. 44 II wohnte, sollte am 14.12.1942 deportiert werden. Sie tauchte unter und überlebte in Berlin.

Am 27.2.1943 wurde Lydia Marcus im Rahmen der Fabrikaktion verhaftet und in ein Sammellager gebracht, wo sie am 28.2.1943 die sog. Vermögenserklärung ausfüllen musste. Lydia Marcus bezeichnete sich als Arbeiterin, als Konfession gab sie die jüdische an, Kinder hatte sie keine. Von ihrem Ehemann lebe sie getrennt, dieser lebe im Ausland, die Anschrift sei ihr nicht bekannt. In der Sammelstelle wurde ihr die Vermögensbeschlagnahme zugestellt. Nach ihrer Deportation wurde noch restlicher Lohn vom Zeiss Ikon in Höhe von 26,06 RM an die Oberfinanzkasse gezahlt, die GASAG zahlte die restliche Kaution in Höhe von 26,83 RM ein.

Die Einrichtung ihres Zimmers bestand aus einem zweiflügligem Kleiderschrank und einem Vertikow aus Nussbaum, 2 Bettgestellen, 6 Stühlen und einem Ausziehtisch. Der Erlös der Vermögensverwertungsstelle für das gesamte Inventar betrug 175,50 RM. Die Räumung des Zimmers erfolgte erst am 15.11.1943.

Lydia Marcus wurde mit dem 31. Osttransport, dem ersten im Rahmen der Fabrikaktion von Berlin abgehenden Transport, am 1.3.1943 nach Auschwitz deportiert. Von den 1736 Deportierten wurden in Auschwitz nur 677 Personen als arbeitsfähig registriert, die übrigen 1059 Männer, Frauen und Kinder wurden sofort ermordet. Lydia Marcus war, als sie in Auschwitz eintraf, 36 Jahre alt. Vielleicht gehörte sie zu den 385 Frauen, die als arbeitsfähig eingestuft wurden, und die im BUNA-Werk arbeiten mussten. Der Zeitpunkt ihres Todes ist unbekannt.