Frieda Cohn geb. Tempelberg

Verlegeort
Schützenstr. 49
Historischer Name
Schützenstr. 49
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
14. November 2015
Geboren
23. Januar 1891 in Breslau / Wrocław
Zwangsarbeit
Küchenhilfe (Joachimstalerstr. 5)
Deportation
am 09. Dezember 1942 nach Auschwitz
Ermordet
10. Dezember 1942 in Auschwitz

Frieda Tempelberg wurde am 23.Januar 1891 in Breslau geboren. Sie war mit Siegfried Cohn verheiratet, der seit vielen Jahren in der Schützenstr. 49, Berlin Steglitz. Schon 1926 konnte man Siegfried Cohn im Berliner Adressbuch mit seinem Fuhrgeschäft finden. Als Mitglied der Jüdischen Gemeinde von Berlin war er auch 1931 im Jüdischen Adressbuch verzeichnet. 1941 lebten Frieda und Siegfried Cohn noch in der Schützenstr. 49, im Adressbuch als „Cohn, Siegfried Israel, Rentier“ vermerkt.<br />
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Seit wann Frieda Tempelberg mit dem 21 Jahre älteren Siegfried Cohn verheiratet war, der am 1. November 1869 in Landeshut, Schlesien geboren war und ob sie Kinder hatten, ist nicht bekannt.<br />
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1942 im April musste Frieda mit ihrem Ehemann Siegfried von der Schützenstraße in eine Kellerwohnung im Hof der Bülowstr. 73, Berlin-Schöneberg umziehen.<br />
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Die Vermögenserklärungen von Frieda und Siegfried Cohn sind die einzigen und letzten Lebenszeichen des Ehepaares. Auf insgesamt 16 Seiten mussten jeweils detaillierte Angaben zur Wohnungseinrichtung, Miete, Bargeldbestand, Liegenschaften, Gehalt oder Renteneinkommen, Gewerbliches Eigentum sowie Kunst- und Wertgegenstände abgegeben werden. Selbst Geschirr und Besteck sowie Kleidungsstücke und Bettwaren mussten einzeln aufgeführt werden.<br />
<br />
Aus den Vermögenserklärungen geht hervor, dass Frieda Cohn als Küchenhilfe in der Joachimstalerstr. 5 arbeitete. Der 73-jährige Siegfried Cohn leistete in der Fabrik bei C. J. Vogel, Kabelwerk Köpenick Zwangsarbeit. Die noch ausstehenden Löhne für Dezember 1942 wurden dem Reichsvermögen zugeführt.<br />
<br />
Frieda Cohn musste am 7. Dezember 1942 sofort die Kellerwohnung verlassen und sich im Sammellager Große Hamburger Straße 26 einfinden. Am 9. Dezember 1942 wurde sie von Moabit mit weiteren 993 Menschen nach Auschwitz deportiert. Einen Tag später erreichte der Transport das Vernichtungslager. Frieda Cohn wurde sofort getötet.<br />
<br />
Siegfried Cohn musste am 11. Dezember 1942 ins Altersheim Gerlachstraße 18/21 in Berlin-Mitte ziehen. Dies war zu einem Sammellager umfunktioniert worden. Am 16. Dezember 42 wurde Siegfried Cohn mit weiteren 100 Menschen im 77. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Die Gruppe fuhr in einem Sonderwagen, der an einem planmäßigen Zug angehängt war, vom Anhalter Bahnhof ab. Als Todesdatum von Siegfried Cohn ist der 28. Mai 1943 angegeben.<br />
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Der Verwalter der Bülowstr. 73 beschwerte sich am 17. November 1943 bei der Oberfinanzdirektion Berlin, dass er die Wohnung erst im Juli 1943 weitervermieten konnte und fordert eine Begleichung der Mietschulden. Auch die Bewag meldete sich am 31. Mai 1943 wegen einer „Schuld für Stromverbrauch laut Rechnung vom 25.5.1943“ nach Verrechnung mit Kaution und Zinsgutschrift in Höhe von 1,77 Reichsmark. Nach einer erneuten Mahnung vom 17. Februar 1945 zahlt der Oberfinanzkassenpräsident am 14. März 1945 die geforderten Beträge an den Verwalter der Bülowstraße.

Frieda Tempelberg wurde am 23.Januar 1891 in Breslau geboren. Sie war mit Siegfried Cohn verheiratet, der seit vielen Jahren in der Schützenstr. 49, Berlin Steglitz. Schon 1926 konnte man Siegfried Cohn im Berliner Adressbuch mit seinem Fuhrgeschäft finden. Als Mitglied der Jüdischen Gemeinde von Berlin war er auch 1931 im Jüdischen Adressbuch verzeichnet. 1941 lebten Frieda und Siegfried Cohn noch in der Schützenstr. 49, im Adressbuch als „Cohn, Siegfried Israel, Rentier“ vermerkt.

Seit wann Frieda Tempelberg mit dem 21 Jahre älteren Siegfried Cohn verheiratet war, der am 1. November 1869 in Landeshut, Schlesien geboren war und ob sie Kinder hatten, ist nicht bekannt.

1942 im April musste Frieda mit ihrem Ehemann Siegfried von der Schützenstraße in eine Kellerwohnung im Hof der Bülowstr. 73, Berlin-Schöneberg umziehen.

Die Vermögenserklärungen von Frieda und Siegfried Cohn sind die einzigen und letzten Lebenszeichen des Ehepaares. Auf insgesamt 16 Seiten mussten jeweils detaillierte Angaben zur Wohnungseinrichtung, Miete, Bargeldbestand, Liegenschaften, Gehalt oder Renteneinkommen, Gewerbliches Eigentum sowie Kunst- und Wertgegenstände abgegeben werden. Selbst Geschirr und Besteck sowie Kleidungsstücke und Bettwaren mussten einzeln aufgeführt werden.

Aus den Vermögenserklärungen geht hervor, dass Frieda Cohn als Küchenhilfe in der Joachimstalerstr. 5 arbeitete. Der 73-jährige Siegfried Cohn leistete in der Fabrik bei C. J. Vogel, Kabelwerk Köpenick Zwangsarbeit. Die noch ausstehenden Löhne für Dezember 1942 wurden dem Reichsvermögen zugeführt.

Frieda Cohn musste am 7. Dezember 1942 sofort die Kellerwohnung verlassen und sich im Sammellager Große Hamburger Straße 26 einfinden. Am 9. Dezember 1942 wurde sie von Moabit mit weiteren 993 Menschen nach Auschwitz deportiert. Einen Tag später erreichte der Transport das Vernichtungslager. Frieda Cohn wurde sofort getötet.

Siegfried Cohn musste am 11. Dezember 1942 ins Altersheim Gerlachstraße 18/21 in Berlin-Mitte ziehen. Dies war zu einem Sammellager umfunktioniert worden. Am 16. Dezember 42 wurde Siegfried Cohn mit weiteren 100 Menschen im 77. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Die Gruppe fuhr in einem Sonderwagen, der an einem planmäßigen Zug angehängt war, vom Anhalter Bahnhof ab. Als Todesdatum von Siegfried Cohn ist der 28. Mai 1943 angegeben.

Der Verwalter der Bülowstr. 73 beschwerte sich am 17. November 1943 bei der Oberfinanzdirektion Berlin, dass er die Wohnung erst im Juli 1943 weitervermieten konnte und fordert eine Begleichung der Mietschulden. Auch die Bewag meldete sich am 31. Mai 1943 wegen einer „Schuld für Stromverbrauch laut Rechnung vom 25.5.1943“ nach Verrechnung mit Kaution und Zinsgutschrift in Höhe von 1,77 Reichsmark. Nach einer erneuten Mahnung vom 17. Februar 1945 zahlt der Oberfinanzkassenpräsident am 14. März 1945 die geforderten Beträge an den Verwalter der Bülowstraße.