Kurt Silbermann

Verlegeort
Lindenthaler Allee 29
Historischer Name
Theodor-Fritsch-Allee
Bezirk/Ortsteil
Schlachtensee
Verlegedatum
31. März 2017
Geboren
31. Dezember 1911 in Berlin
Flucht
1936 Sowjetunion
Tot
07. April 1938 in Butovo (Moskau)

Kurt Silbermann wurde am 31.12.1911 als erster Sohn von Louis Leyser Silbermann und Charlotte Silbermann, geborene Richter in Berlin geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist bisher nichts bekannt. <br />
Er wohnte mit seinen Eltern in Tempelhof im Hohenzollernkorso 7 und ab 1933 in Schlachtensee in der Lindenthaler Allee 29 (damals noch Lindenallee, später Theodor-Fritsch-Allee).<br />
Er musste schon im April 1936 Berlin verlassen und floh nach Moskau. In der Dokumentation der Todesopfer aus Deutschland im Großen Terror in der Sowjetunion 1937/38: "Verurteilt zur Höchststrafe: Tod durch Erschießen", Berlin 2007 (Karl Dietz Verlag, ISBN: 9783320021221) wird auch er mit folgenden Angaben erwähnt: nicht abgeschlossene Hochschulausbildung, <br />
[no-lexicon]KPD[/no-lexicon] ; Student am Medizinischen Institut [Moskau]“. <br />
Da seine Mutter als „arisch“ galt, war er als „Halbjude“ zu dieser Zeit noch nicht unmittelbar bedroht, so dass es vermutlich vor allem politische Gründe für die Flucht gab.<br />
In Moskau ereilte ihn dann das besondere Schicksal vieler deutscher Emigranten einer zweiten Diktatur und Verfolgung. Die erhoffte Rettung vor den Mörderbanden der Nazis führte ihn in den Großen Terror Stalins. <br />
Kurt Silbermann wurde auf seinen Antrag hin in Moskau am 20.07.1936 in den Sowjetischen Staatsverband aufgenommen. Daraufhin schickte er seinen deutschen Pass an das Polizeipräsidium Berlin zurück. Er wohnte in dieser Zeit in der ul. 6 Zvenigorodskaja 6 in Moskau. <br />
Er wurde am 10.2.1938 vom NKWD, dem stalinistischen Geheim- und Terrordienst, verhaftet, aufgrund von Verleumdungen der Spionage und der konterrevolutionären Tätigkeit beschuldigt, am 23.März 1938 zusammen mit weiteren 25 Deutschen zum Tode verurteilt und am 07.04.1938 in Butovo (bei Moskau) erschossen und dort auch bestattet.<br />
(https://memoreal37.wordpress.com/2… )<br />
Am 4. Oktober 1989 wurde er zwar rehabilitiert, er ist und bleibt aber dennoch Opfer des doppelten Terrors der damaligen Zeit.<br />
<br />
Von der doppelten Verfolgung von Kurt Silbermann, steht nichts auf dem Stolperstein. Dies war ein Punkt intensiver Gespräche vor der Verlegung am 31.3.2017 durch die AG Spurensuche, die in der evangelischen Kirchengemeinde Schlachtensee arbeitet. Da aber die Stolpersteine geschaffen wurden, um an die Verfolgungen der Nazis zu erinnern und auch auf anderen Steinen das weitere Schicksal der Opfer nicht beschrieben wird, geschah dies bei Kurt Silbermann auch nicht.<br />
Wenn Stolpersteine verlegt werden, glänzt die Messingoberfläche hell und sieht so glatt aus. Schaut man aber genauer hin und kennt die dahinterliegende Lebensgeschichte, dann zeigt sich, wieviel an „Stolpern im Kopf“ durch die Steine angestoßen wird und warum sie Stolpersteine heißen.

Kurt Silbermann wurde am 31.12.1911 als erster Sohn von Louis Leyser Silbermann und Charlotte Silbermann, geborene Richter in Berlin geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist bisher nichts bekannt.
Er wohnte mit seinen Eltern in Tempelhof im Hohenzollernkorso 7 und ab 1933 in Schlachtensee in der Lindenthaler Allee 29 (damals noch Lindenallee, später Theodor-Fritsch-Allee).
Er musste schon im April 1936 Berlin verlassen und floh nach Moskau. In der Dokumentation der Todesopfer aus Deutschland im Großen Terror in der Sowjetunion 1937/38: "Verurteilt zur Höchststrafe: Tod durch Erschießen", Berlin 2007 (Karl Dietz Verlag, ISBN: 9783320021221) wird auch er mit folgenden Angaben erwähnt: nicht abgeschlossene Hochschulausbildung,
[no-lexicon]KPD[/no-lexicon] ; Student am Medizinischen Institut [Moskau]“.
Da seine Mutter als „arisch“ galt, war er als „Halbjude“ zu dieser Zeit noch nicht unmittelbar bedroht, so dass es vermutlich vor allem politische Gründe für die Flucht gab.
In Moskau ereilte ihn dann das besondere Schicksal vieler deutscher Emigranten einer zweiten Diktatur und Verfolgung. Die erhoffte Rettung vor den Mörderbanden der Nazis führte ihn in den Großen Terror Stalins.
Kurt Silbermann wurde auf seinen Antrag hin in Moskau am 20.07.1936 in den Sowjetischen Staatsverband aufgenommen. Daraufhin schickte er seinen deutschen Pass an das Polizeipräsidium Berlin zurück. Er wohnte in dieser Zeit in der ul. 6 Zvenigorodskaja 6 in Moskau.
Er wurde am 10.2.1938 vom NKWD, dem stalinistischen Geheim- und Terrordienst, verhaftet, aufgrund von Verleumdungen der Spionage und der konterrevolutionären Tätigkeit beschuldigt, am 23.März 1938 zusammen mit weiteren 25 Deutschen zum Tode verurteilt und am 07.04.1938 in Butovo (bei Moskau) erschossen und dort auch bestattet.
(https://memoreal37.wordpress.com/2… )
Am 4. Oktober 1989 wurde er zwar rehabilitiert, er ist und bleibt aber dennoch Opfer des doppelten Terrors der damaligen Zeit.

Von der doppelten Verfolgung von Kurt Silbermann, steht nichts auf dem Stolperstein. Dies war ein Punkt intensiver Gespräche vor der Verlegung am 31.3.2017 durch die AG Spurensuche, die in der evangelischen Kirchengemeinde Schlachtensee arbeitet. Da aber die Stolpersteine geschaffen wurden, um an die Verfolgungen der Nazis zu erinnern und auch auf anderen Steinen das weitere Schicksal der Opfer nicht beschrieben wird, geschah dies bei Kurt Silbermann auch nicht.
Wenn Stolpersteine verlegt werden, glänzt die Messingoberfläche hell und sieht so glatt aus. Schaut man aber genauer hin und kennt die dahinterliegende Lebensgeschichte, dann zeigt sich, wieviel an „Stolpern im Kopf“ durch die Steine angestoßen wird und warum sie Stolpersteine heißen.