Bernhard Einzig

Verlegeort
Hittorfstraße 16
Bezirk/Ortsteil
Dahlem
Verlegedatum
Juli 2010
Geboren
12. November 1874 in Eperjes / Prešov
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 04. August 1943 nach Theresienstadt
Ermordet
08. Dezember 1943 in Theresienstadt

Nach der Aufteilung der Domäne Dahlem erwarb der Kaufmann Bernhard Einzig aus Berlin W 35, Magdeburgerstraße 34 das Grundstück Hittorfstraße 16 in Dahlem und errichtete hier sein Wohnhaus. Einzig war mit Eugenie Weishaus, geb. 9. August 1896 verheiratet.<br />
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Seine Enkelin Charlotte Innes schreibt 1997 in der Los Angeles Times Online über ihren Großvater: <br />
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<i>My grandfather was an Austro-Hungarian cavalry officer in World War I, a Czech-born, assimilated Jew who felt at home in his adopted country. He was also a coat manufacturer who read British philosophy and invited chamber orchestras for after-dinner musical evenings at his house in Berlin.</i><br />
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Bereits Anfang der 1940er Jahre ist das Ehepaar Einzig untergetaucht und in dem Haus Hittorfstraße 16 wird ab 1942 als Eigentümer ein Dr. med. Helmut Dennig geführt. Anfang Juli 1943 versuchte das Ehepaar Einzig mit dem Zug über Singen in die Schweiz zu emigrieren. Als sie dort aussteigen wollten, wurde Bernhard Einzig bei einer Ausweiskontrolle festgenommen, weil er „laut redend und gestikulierend“ aufgefallen war. Die begleitenden drei Frauen, seine Ehefrau Eugenie, eine Freundin Elisabeth Goldschmidt und die „Schleuserin“ Luise Meier konnten entkommen und mit Hilfe von Josef Höfler abends die Grenze überschreiten. Später, 1955 mutmaßte Luise Meier, dass durch größere Zurückhaltung das Unglück hätte vermieden werden können. Einzig wurde mit dem 95. Alterstransport am 4. August 1943 nach Theresienstadt deportiert, wo er im Dezember ermordet wurde. Das Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus gibt als letzte Adresse Einzigs die Clausewitzstraße 2 in Charlottenburg an.<br />
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Seine Frau Eugenie lebte nach dem Krieg ab 1947 in England, kehrte später nach Deutschland zurück, wo sie um 1980 verstarb. Sie verklagte Dr. Helmut Dennig 1952 in Nürnberg auf Entschädigung.

Nach der Aufteilung der Domäne Dahlem erwarb der Kaufmann Bernhard Einzig aus Berlin W 35, Magdeburgerstraße 34 das Grundstück Hittorfstraße 16 in Dahlem und errichtete hier sein Wohnhaus. Einzig war mit Eugenie Weishaus, geb. 9. August 1896 verheiratet.

Seine Enkelin Charlotte Innes schreibt 1997 in der Los Angeles Times Online über ihren Großvater:

My grandfather was an Austro-Hungarian cavalry officer in World War I, a Czech-born, assimilated Jew who felt at home in his adopted country. He was also a coat manufacturer who read British philosophy and invited chamber orchestras for after-dinner musical evenings at his house in Berlin.

Bereits Anfang der 1940er Jahre ist das Ehepaar Einzig untergetaucht und in dem Haus Hittorfstraße 16 wird ab 1942 als Eigentümer ein Dr. med. Helmut Dennig geführt. Anfang Juli 1943 versuchte das Ehepaar Einzig mit dem Zug über Singen in die Schweiz zu emigrieren. Als sie dort aussteigen wollten, wurde Bernhard Einzig bei einer Ausweiskontrolle festgenommen, weil er „laut redend und gestikulierend“ aufgefallen war. Die begleitenden drei Frauen, seine Ehefrau Eugenie, eine Freundin Elisabeth Goldschmidt und die „Schleuserin“ Luise Meier konnten entkommen und mit Hilfe von Josef Höfler abends die Grenze überschreiten. Später, 1955 mutmaßte Luise Meier, dass durch größere Zurückhaltung das Unglück hätte vermieden werden können. Einzig wurde mit dem 95. Alterstransport am 4. August 1943 nach Theresienstadt deportiert, wo er im Dezember ermordet wurde. Das Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus gibt als letzte Adresse Einzigs die Clausewitzstraße 2 in Charlottenburg an.

Seine Frau Eugenie lebte nach dem Krieg ab 1947 in England, kehrte später nach Deutschland zurück, wo sie um 1980 verstarb. Sie verklagte Dr. Helmut Dennig 1952 in Nürnberg auf Entschädigung.