Dagobert Weiner

Verlegeort
Mozartstr. 22
Bezirk/Ortsteil
Lankwitz
Verlegedatum
16. Juni 2018
Geboren
23. Februar 1867 in Odessa
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 25. September 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Dagobert Weiner wurde am 23. Februar 1867 in der russischen Stadt Odessa geboren. Darüber hinausgehende Informationen über seine Eltern oder Geschwister und über seinen Weg, der ihn bis in das Deutsche Reich und nach Berlin führte, sind nicht bekannt. <br />
In Berlin gab es die Firma „D.J. Weiner & Co., Schreibmaschinen Export und Vertrieb“, mit ihrem Inhaber David Isaac Weiner. Zu ihm stand Dagobert Weiner in geschäftlicher und vermutlich auch verwandtschaftlicher Beziehung. Um 1920 hatte die Firma ihren Sitz in der Charlottenburger Neuen Kantstraße 12, sie wurde Mitte der Zwanzigerjahre in die Trendelenburgstraße 16, ebenfalls in Charlottenburg, verlegt. Nach Angaben im Telefonbuch der Reichshauptstadt befand sich die Firma 1933 in der Hindenburgstraße 87 in Wilmersdorf. Hier war auch die Wohnadresse von Dagobert Weiner, wie aus einem Eintrag im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin vom 10. März 1938 hervorgeht, da an diesem Tag die Firma von „D.J. Weiner „Schreibmaschinen-Vertriebsgesellschaft“ auf den Namen „D.J. Weiner & Co. Bürobedarf – Schreibwaren – Vertrieb und Export“ umgeschrieben wurde. Als neuer Inhaber stand nun Dagobert Weiner im Handelsregister. Unter seiner Führung wurde das Sortiment für Büroartikel und Kalender ausgebaut. <br />
Angesichts einer zunehmenden Radikalisierung antijüdischer Politik dürfte Dagobert Weiner ab der Übernahme des Geschäfts nicht mehr viel Zeit geblieben sein, der Firma zu einer gedeihlichen Entwicklung zu verhelfen. Der letzte Hinweis auf sein Geschäft findet sich 1939 im Amtlichen Fernsprechbuch, mit einer Adresse in Friedenau, in der Bachestraße 1. Sie stimmt mit der überein, die als Dagobert Weiners Wohnadresse auf der Ergänzungskarte zur Volkszählung im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 angegeben wurde.<br />
Nicht die Bachestraße, sondern die Mozartstraße 22 in Berlin-Lankwitz ist die letzte bekannte Berliner Adresse von Dagobert Weiner. Zeitpunkt und Umstände seines Umzugs von der Bachestraße in die Mozartstraße sind nicht bekannt. Hier lebte er als Untermieter in einem möblierten Zimmer bei Gertrud und Julius Goehr. <br />
Im September 1942 wurde Dagobert Weiner zur Sammelstelle in die Große Hamburger Straße gebracht. Seine Vermögenserklärung ist auf den 22. September datiert. Drei Tage später, am 25. September 1942, wurde er mit einem 100 Personen umfassenden Transport zunächst nach Theresienstadt gebracht. Von dort aus wurde er am 18. Dezember 1943 in das Vernichtungslager nach Auschwitz verschleppt. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.

Dagobert Weiner wurde am 23. Februar 1867 in der russischen Stadt Odessa geboren. Darüber hinausgehende Informationen über seine Eltern oder Geschwister und über seinen Weg, der ihn bis in das Deutsche Reich und nach Berlin führte, sind nicht bekannt.
In Berlin gab es die Firma „D.J. Weiner & Co., Schreibmaschinen Export und Vertrieb“, mit ihrem Inhaber David Isaac Weiner. Zu ihm stand Dagobert Weiner in geschäftlicher und vermutlich auch verwandtschaftlicher Beziehung. Um 1920 hatte die Firma ihren Sitz in der Charlottenburger Neuen Kantstraße 12, sie wurde Mitte der Zwanzigerjahre in die Trendelenburgstraße 16, ebenfalls in Charlottenburg, verlegt. Nach Angaben im Telefonbuch der Reichshauptstadt befand sich die Firma 1933 in der Hindenburgstraße 87 in Wilmersdorf. Hier war auch die Wohnadresse von Dagobert Weiner, wie aus einem Eintrag im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin vom 10. März 1938 hervorgeht, da an diesem Tag die Firma von „D.J. Weiner „Schreibmaschinen-Vertriebsgesellschaft“ auf den Namen „D.J. Weiner & Co. Bürobedarf – Schreibwaren – Vertrieb und Export“ umgeschrieben wurde. Als neuer Inhaber stand nun Dagobert Weiner im Handelsregister. Unter seiner Führung wurde das Sortiment für Büroartikel und Kalender ausgebaut.
Angesichts einer zunehmenden Radikalisierung antijüdischer Politik dürfte Dagobert Weiner ab der Übernahme des Geschäfts nicht mehr viel Zeit geblieben sein, der Firma zu einer gedeihlichen Entwicklung zu verhelfen. Der letzte Hinweis auf sein Geschäft findet sich 1939 im Amtlichen Fernsprechbuch, mit einer Adresse in Friedenau, in der Bachestraße 1. Sie stimmt mit der überein, die als Dagobert Weiners Wohnadresse auf der Ergänzungskarte zur Volkszählung im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 angegeben wurde.
Nicht die Bachestraße, sondern die Mozartstraße 22 in Berlin-Lankwitz ist die letzte bekannte Berliner Adresse von Dagobert Weiner. Zeitpunkt und Umstände seines Umzugs von der Bachestraße in die Mozartstraße sind nicht bekannt. Hier lebte er als Untermieter in einem möblierten Zimmer bei Gertrud und Julius Goehr.
Im September 1942 wurde Dagobert Weiner zur Sammelstelle in die Große Hamburger Straße gebracht. Seine Vermögenserklärung ist auf den 22. September datiert. Drei Tage später, am 25. September 1942, wurde er mit einem 100 Personen umfassenden Transport zunächst nach Theresienstadt gebracht. Von dort aus wurde er am 18. Dezember 1943 in das Vernichtungslager nach Auschwitz verschleppt. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.