Minna Kniebel geb. Kasprowicz

Verlegeort
Pradelstraße 4
Bezirk/Ortsteil
Pankow
Verlegedatum
09. Mai 2019
Geboren
02. September 1855 in Schwersenz / Swarzędz
Deportation
am 14. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
01. November 1942 in Theresienstadt

Minna (oder auch Miene) Kniebel wurde am 2. September 1855 in Schwersenz (poln. Swarzędz) bei Posen geboren. Ihre Eltern waren Markus Kasprowicz und seine Frau Freude, geb. Schnierl, beide jüdischer Abstammung.<br />
Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Mit 33 Jahren, am 20. März 1889, heiratete sie den 67 Jahre alten jüdischen Schneidermeister Gumprecht Kniebel, ebenfalls aus Schwersenz, der bereits vier erwachsene Kinder hatte und dessen Frau kurz zuvor gestorben war. Mit ihm hatte sie drei Kinder: 1890 wurde der Sohn Max geboren, 1891 die Tochter Rosa und 1893 die Tochter Henriette (Jette). Am 3. Dezember 1897 starb Gumprecht Kniebel und hinterließ seine Frau mit den drei Kindern im Alter von vier, sechs und sieben Jahren.<br />
Wann Minna Kniebel nach Berlin ging, ist nicht bekannt. Das erste Mal war sie als Haushaltsvorstand im Berliner Adressbuch von 1925 zu finden, wonach sie in der Naugarder Straße 12 wohnte. 1929 zog sie in die Grellstraße 45. Spätestens seit 1939 lebte sie mit ihren beiden inzwischen etwa 50 Jahre alten unverheirateten Töchtern Rosa und Henriette in Pankow in der Pradelstraße 4. Dies war ihr letzter selbst gewählter Wohnsitz. Im Laufe des Jahres 1942 mussten die drei Frauen in ein sogenanntes Judenhaus in der Schönhauser Allee 186 umziehen.<br />
Am 14. September 1942, also knapp zwei Wochen nach ihrem 87. Geburtstag, wurde Minna Kniebel mit dem „2. großen Berliner Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. In diesem hoffnungslos überbevölkerten Ghetto starben um den Jahreswechsel 1942/43 herum durchschnittlich 100 Menschen pro Tag, vor allem diejenigen aus den neu eintreffenden Transporten, weil sie auf die elenden Bedingungen dort nicht vorbereitet waren. Zu diesen gehörte auch Minna Kniebel. Nur sechs Wochen nach ihrer Ankunft starb sie in den frühen Morgenstunden des 1. November 1942.<br />
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Minna (oder auch Miene) Kniebel wurde am 2. September 1855 in Schwersenz (poln. Swarzędz) bei Posen geboren. Ihre Eltern waren Markus Kasprowicz und seine Frau Freude, geb. Schnierl, beide jüdischer Abstammung.
Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Mit 33 Jahren, am 20. März 1889, heiratete sie den 67 Jahre alten jüdischen Schneidermeister Gumprecht Kniebel, ebenfalls aus Schwersenz, der bereits vier erwachsene Kinder hatte und dessen Frau kurz zuvor gestorben war. Mit ihm hatte sie drei Kinder: 1890 wurde der Sohn Max geboren, 1891 die Tochter Rosa und 1893 die Tochter Henriette (Jette). Am 3. Dezember 1897 starb Gumprecht Kniebel und hinterließ seine Frau mit den drei Kindern im Alter von vier, sechs und sieben Jahren.
Wann Minna Kniebel nach Berlin ging, ist nicht bekannt. Das erste Mal war sie als Haushaltsvorstand im Berliner Adressbuch von 1925 zu finden, wonach sie in der Naugarder Straße 12 wohnte. 1929 zog sie in die Grellstraße 45. Spätestens seit 1939 lebte sie mit ihren beiden inzwischen etwa 50 Jahre alten unverheirateten Töchtern Rosa und Henriette in Pankow in der Pradelstraße 4. Dies war ihr letzter selbst gewählter Wohnsitz. Im Laufe des Jahres 1942 mussten die drei Frauen in ein sogenanntes Judenhaus in der Schönhauser Allee 186 umziehen.
Am 14. September 1942, also knapp zwei Wochen nach ihrem 87. Geburtstag, wurde Minna Kniebel mit dem „2. großen Berliner Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. In diesem hoffnungslos überbevölkerten Ghetto starben um den Jahreswechsel 1942/43 herum durchschnittlich 100 Menschen pro Tag, vor allem diejenigen aus den neu eintreffenden Transporten, weil sie auf die elenden Bedingungen dort nicht vorbereitet waren. Zu diesen gehörte auch Minna Kniebel. Nur sechs Wochen nach ihrer Ankunft starb sie in den frühen Morgenstunden des 1. November 1942.