Salomon Neuberg

Verlegeort
Bleibtreustr. 34 -35
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
12. September 2012
Geboren
12. September 1876 in Höxter
Deportation
am 25. Juni 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
18. März 1943 in Theresienstadt

Salomon Neuberg wurde am 12. September 1876 in Höxter in Westfalen geboren. Er war der Sohn des Schlachtermeisters Abraham Neuberg und dessen Frau Sophie, geborene Rosenstein. Über sein Elternhaus, seine Kindheit und Jugend haben sich leider keine Informationen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob Salomon im Kreis von Geschwistern aufwuchs. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur jüdischen Gemeinde der Stadt.<br />
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Salomon Neuberg studierte nach seinem Schulabschluss Medizin in Berlin, München und Bonn, promovierte 1898 mit einer statistischen Arbeit zu einer Geburtsstation mit dem Titel: „Statistik der geburtshülflichen Stationen der kgl. Universitäts-Frauenklinik zu Bonn. 1. Okt. 1893 – 1. April 1898“ und erhielt 1899 seine Approbation. Anfang der 1900er-Jahre ließ sich Salomon Neuberg als Allgemeinmediziner in Berlin nieder. Seine Praxis lag in der Michaelkirchstraße 24a in Mitte. Seit 1911 war er zudem als Stabsarzt im preußischen Militär tätig. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Salomon Neuberg als Feldarzt in den Lazarett- und Sanitärseinheiten „Ingolstadt I“ und „Nürnberg II“ eingesetzt, ordinierte im Krieg unter anderem in einer Station für äußerliche Krankheiten und war ab 1917/1918 in Musterungskommissionen tätig. Nach dem Krieg verlegte Salomon in den 1920er-Jahren seine Praxis nach Moabit in die Paulstraße 35. Ende der 1920er-Jahre lebte er in einer Wohnung in der Spichernstraße 2 in Wilmersdorf. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben des Arztes im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.<br />
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Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Salomon Neuberg. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Abgesehen von Boykottmaßnahmen, behördlichen Schikanen und Verhaftungsaktionen wurde die Schlinge für jüdische Ärzte durch eine Flut von Verordnungen und Gesetze schrittweise enger gezogen: So wurden mit insgesamt sieben Verordnungen von 1933 bis 1937 „nichtarischen“ Ärzten nach und nach die Kassenzulassungen entzogen; mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April 1933 waren sie vom öffentlichen Gesundheitswesen ausgeschlossen, mit der Verordnung vom 20. November 1933 durften sie keine ärztlichen Fortbildungskurse mehr besuchen und wurden vom ärztlichen Bereitschaftsdienst ausgeschlossen; ab dem Jahr 1936 durften sie nicht mehr mit „deutschstämmigen“ Ärzten zusammenarbeiten. Salomon Neuberg konnte ab Mitte der 1930er-Jahre seine ärztliche Tätigkeit nicht mehr ausüben. In den Berliner Adressbüchern dieser Zeit wird er als Rentier in der Charlottenburger Bleibtreustraße 34/35 geführt. Am 30. September 1938 wurde ihm wie allen jüdischen Ärzten und Ärztinnen mit der „Vierten Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ die Approbation entzogen. Das Leben in Berlin wurde für Salomon Neuberg Ende der 1930er-Jahre und Anfang der 1940er-Jahre zunehmend zum Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnte er sich nach der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.<br />
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Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 teilte die Gestapo der Jüdischen Gemeinde Berlin mit, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Salomon Neuberg erhielt den Deportationsbescheid im Sommer 1942. Am 25. Juni 1942 wurde er aus seiner letzten Wohnung in der Bleibtreustraße mit dem „10. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Salomon Neuberg überlebte die unmenschlichen Bedingungen im Ghetto kaum ein Jahr, bevor der 67-Jährige am 18. März 1943 ermordet wurde – entweder durch direkte Gewalteinwirkung oder durch die Folgen von planvoller Mangelernährung und körperlichen Misshandlungen.

Salomon Neuberg wurde am 12. September 1876 in Höxter in Westfalen geboren. Er war der Sohn des Schlachtermeisters Abraham Neuberg und dessen Frau Sophie, geborene Rosenstein. Über sein Elternhaus, seine Kindheit und Jugend haben sich leider keine Informationen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob Salomon im Kreis von Geschwistern aufwuchs. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur jüdischen Gemeinde der Stadt.

Salomon Neuberg studierte nach seinem Schulabschluss Medizin in Berlin, München und Bonn, promovierte 1898 mit einer statistischen Arbeit zu einer Geburtsstation mit dem Titel: „Statistik der geburtshülflichen Stationen der kgl. Universitäts-Frauenklinik zu Bonn. 1. Okt. 1893 – 1. April 1898“ und erhielt 1899 seine Approbation. Anfang der 1900er-Jahre ließ sich Salomon Neuberg als Allgemeinmediziner in Berlin nieder. Seine Praxis lag in der Michaelkirchstraße 24a in Mitte. Seit 1911 war er zudem als Stabsarzt im preußischen Militär tätig. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Salomon Neuberg als Feldarzt in den Lazarett- und Sanitärseinheiten „Ingolstadt I“ und „Nürnberg II“ eingesetzt, ordinierte im Krieg unter anderem in einer Station für äußerliche Krankheiten und war ab 1917/1918 in Musterungskommissionen tätig. Nach dem Krieg verlegte Salomon in den 1920er-Jahren seine Praxis nach Moabit in die Paulstraße 35. Ende der 1920er-Jahre lebte er in einer Wohnung in der Spichernstraße 2 in Wilmersdorf. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben des Arztes im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Salomon Neuberg. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Abgesehen von Boykottmaßnahmen, behördlichen Schikanen und Verhaftungsaktionen wurde die Schlinge für jüdische Ärzte durch eine Flut von Verordnungen und Gesetze schrittweise enger gezogen: So wurden mit insgesamt sieben Verordnungen von 1933 bis 1937 „nichtarischen“ Ärzten nach und nach die Kassenzulassungen entzogen; mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April 1933 waren sie vom öffentlichen Gesundheitswesen ausgeschlossen, mit der Verordnung vom 20. November 1933 durften sie keine ärztlichen Fortbildungskurse mehr besuchen und wurden vom ärztlichen Bereitschaftsdienst ausgeschlossen; ab dem Jahr 1936 durften sie nicht mehr mit „deutschstämmigen“ Ärzten zusammenarbeiten. Salomon Neuberg konnte ab Mitte der 1930er-Jahre seine ärztliche Tätigkeit nicht mehr ausüben. In den Berliner Adressbüchern dieser Zeit wird er als Rentier in der Charlottenburger Bleibtreustraße 34/35 geführt. Am 30. September 1938 wurde ihm wie allen jüdischen Ärzten und Ärztinnen mit der „Vierten Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ die Approbation entzogen. Das Leben in Berlin wurde für Salomon Neuberg Ende der 1930er-Jahre und Anfang der 1940er-Jahre zunehmend zum Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnte er sich nach der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.

Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 teilte die Gestapo der Jüdischen Gemeinde Berlin mit, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Salomon Neuberg erhielt den Deportationsbescheid im Sommer 1942. Am 25. Juni 1942 wurde er aus seiner letzten Wohnung in der Bleibtreustraße mit dem „10. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Salomon Neuberg überlebte die unmenschlichen Bedingungen im Ghetto kaum ein Jahr, bevor der 67-Jährige am 18. März 1943 ermordet wurde – entweder durch direkte Gewalteinwirkung oder durch die Folgen von planvoller Mangelernährung und körperlichen Misshandlungen.