Else Rosenau geb. Blanck

Verlegeort
Bundesallee 46
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
14. November 2016
Geboren
13. September 1856 in Berlin
Deportation
am 11. August 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 16. Mai 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Else Blanck, verw. Marcusy, geb. am 13. September 1875, war die Ehefrau von Alexander Rosenau. Details zum Leben der Familie finden sich in seiner Biographie.

Else Blanck, verw. Marcusy, wurde am 13. September 1875 geboren. Über ihre Familiengeschichte und ihren Geburtsort ist leider ebenso wenig überliefert, wie über ihr Leben vor der zweiten Eheschließung. Nach ihrer ersten Ehe, aus der sie die Tochter Hilda mitbrachte, heiratete sie den Kaufmann Alexander Rosenau (geb. am 2. September 1861, in Pyritz, heute Pyrzyce, Woiwodschaft Westpommern, Zachodniopomorskie). Aus dieser Verbindung kam der Sohn Gerhard hervor, der am 6. Januar 1892 in Berlin zur Welt kam. Er wurde – wie sein Vater – Kaufmann.

Alexander Rosenau gründete 1903 das Handelshaus für „Sammet- und Seidenwaren Engros – Export für Mäntel und Blusenconfection“. In der Familie galt er als wohlhabend und spendabel.

Als die Repressionen und Verfolgungsmaßnahmen gegen jüdische Menschen nach 1933 immer schlimmer wurden, brachte Else Rosenau ihre Tochter Hilda, (später verh. Gonin), nach Palästina; kam aber selbst nach Berlin zurück.

Wie so viele jüdische Menschen wurden die Rosenaus von den Nationalsozialisten aus ihrer Wohnung in der damaligen Kaiserallee 46 (heute Bundesallee) aus- und in ein sog. „Judenhaus“ in der Bamberger Str. 18 eingewiesen. Aus diesem Haus wurden 13 Menschen deportiert. Von dort wurden auch die Rosenaus am 11. August 1942 mit den sog. „41. Alterstransport" mit weiteren 98 Berliner Jüdinnen und Juden nach Theresienstadt deportiert. Dort starb Alexander nur drei Monate später im Alter von 81 Jahren am 29. November 1942. Die Todesfallanzeige nennt als Todesursache „Marasmus, Altersschwäche“. Es wurde also nicht einmal verschleiert, dass Alexander Rosenau offenbar verhungerte.

Die 67 Jahre alte Else Rosenau wurde am 16. Mai 1944 nach Auschwitz weiter verschleppt und dort ermordet.

Der Sohn Gerhard Rosenau, wurde von seiner zweiten, nicht-jüdischen Frau Gertrud („Gerry“) in der Mommsenstr. 55 versteckt, entkam aber den Häschern dennoch nicht. Er wurde nach Auschwitz deportiert, überlebte glücklicherweise und kam zu Fuß nach Berlin zurück. Das Ehepaar wanderte später aus und lebte fortan in Locarno/Schweiz.