Aron Dobkowsky

Verlegeort
Courbièrestr. 16
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
16. September 2003
Geboren
23. August 1886 in Belgard (Pommern) / Białogarda
Beruf
Handelsvertreter
Zwangsarbeit
Arbeiter (der Reichsbahn)
Deportation
am 05. November 1942 nach Theresienstadt
Tot
10. Februar 1943 im Ghetto Theresienstadt

Aron Dobkowsky wurde am 23. August 1886 als Sohn von Salomon und Franziska Dobkowsky in Belgard/Pommern (heute Białogard/Polen) geboren.<br />
<br />
Nach seiner Eheschließung mit Elsbeth Dobkowsky (s. dort), geb. Oppenheim, verdienten beide den Lebensunterhalt für die Familie: Im schlesischen Glogau (heute: Głogów/Polen) führte seine Frau ein von ihrem Vater geerbtes Schuhgeschäft, Aron war als Schuhhandelsvertreter tätig. Sie hatten drei Kinder, Peter, Ester und Marianne-Renate.<br />
<br />
Als Folge der Weltwirtschaftskrise waren sie gezwungen, das Schuhgeschäft zu verkaufen und ihre große Wohnung, die sie mit Verwandten geteilt hatten, aufzugeben. Aron Dobkowsky konnte eine neue Arbeit bei der Stuttgarter Allianz-Versicherung annehmen und wurde dort bald Versicherungsinspektor. Die Familie konnte es sich dann 1931 leisten, in eine geräumige 6-Zimmer-Wohnung umzuziehen. <br />
<br />
Aber nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verschärfte sich wieder die Lage. Vorübergehend wurde Aron Dobkowsky zum einfachen Vertreter degradiert, dann wurde er gezwungen, seine Stellung ganz aufzugeben. Nur durch Untervermietung der Wohnung konnte sich die Familie ein Einkommen sichern. Schließlich sah sie sich sogar genötigt, selbst zur Untermiete bei zwei älteren, allein stehenden jüdischen Damen zu wohnen, obwohl Elsbeth Dobkowsky für andere Familien kochte und eine Agentur der Firma Eduscho führte.<br />
<br />
Im Dezember 1937 zog die Familie nach Berlin um und wohnte nach einer Zwischenstation ab dem 1. April 1938 in einer 2-Zimmer-Wohnung im 1. Stock im Hinterhaus des Hauses Courbièrestr.16 in Berlin-Schöneberg. Aron Dobkowsky erlernte das Bügeln von Herrenanzügen und Oberhemden. 1939 musste er Zwangsarbeit leisten: Zunächst wurde ihm eine körperlich schwere Erdaushubarbeit zugewiesen, zuletzt arbeitete er im Gleisbau bei der Reichsbahn.<br />
<br />
Nachdem der Sohn Peter 1937 nach Palästina emigriert war, konnten auch die beiden Mädchen 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien in Sicherheit gebracht werden. Die verzweifelten Versuche der Eltern, eine Möglichkeit zur Emigration zu finden, scheiterten. <br />
<br />
Zusammen mit seiner Frau Elsbeth wurde Aron Dobkowsky am 5. November 1942 mit dem „72. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Er verstarb dort am 10. Februar 1943 um 7.00 Uhr an einer Zellengewebsentzündung, die eine Blutvergiftung zur Folge hatte, wie es in der Todesfallanzeige heißt.

Aron Dobkowsky wurde am 23. August 1886 als Sohn von Salomon und Franziska Dobkowsky in Belgard/Pommern (heute Białogard/Polen) geboren.

Nach seiner Eheschließung mit Elsbeth Dobkowsky (s. dort), geb. Oppenheim, verdienten beide den Lebensunterhalt für die Familie: Im schlesischen Glogau (heute: Głogów/Polen) führte seine Frau ein von ihrem Vater geerbtes Schuhgeschäft, Aron war als Schuhhandelsvertreter tätig. Sie hatten drei Kinder, Peter, Ester und Marianne-Renate.

Als Folge der Weltwirtschaftskrise waren sie gezwungen, das Schuhgeschäft zu verkaufen und ihre große Wohnung, die sie mit Verwandten geteilt hatten, aufzugeben. Aron Dobkowsky konnte eine neue Arbeit bei der Stuttgarter Allianz-Versicherung annehmen und wurde dort bald Versicherungsinspektor. Die Familie konnte es sich dann 1931 leisten, in eine geräumige 6-Zimmer-Wohnung umzuziehen.

Aber nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verschärfte sich wieder die Lage. Vorübergehend wurde Aron Dobkowsky zum einfachen Vertreter degradiert, dann wurde er gezwungen, seine Stellung ganz aufzugeben. Nur durch Untervermietung der Wohnung konnte sich die Familie ein Einkommen sichern. Schließlich sah sie sich sogar genötigt, selbst zur Untermiete bei zwei älteren, allein stehenden jüdischen Damen zu wohnen, obwohl Elsbeth Dobkowsky für andere Familien kochte und eine Agentur der Firma Eduscho führte.

Im Dezember 1937 zog die Familie nach Berlin um und wohnte nach einer Zwischenstation ab dem 1. April 1938 in einer 2-Zimmer-Wohnung im 1. Stock im Hinterhaus des Hauses Courbièrestr.16 in Berlin-Schöneberg. Aron Dobkowsky erlernte das Bügeln von Herrenanzügen und Oberhemden. 1939 musste er Zwangsarbeit leisten: Zunächst wurde ihm eine körperlich schwere Erdaushubarbeit zugewiesen, zuletzt arbeitete er im Gleisbau bei der Reichsbahn.

Nachdem der Sohn Peter 1937 nach Palästina emigriert war, konnten auch die beiden Mädchen 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien in Sicherheit gebracht werden. Die verzweifelten Versuche der Eltern, eine Möglichkeit zur Emigration zu finden, scheiterten.

Zusammen mit seiner Frau Elsbeth wurde Aron Dobkowsky am 5. November 1942 mit dem „72. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Er verstarb dort am 10. Februar 1943 um 7.00 Uhr an einer Zellengewebsentzündung, die eine Blutvergiftung zur Folge hatte, wie es in der Todesfallanzeige heißt.