Ignatz Lebzelter

Verlegeort
Alte Schönhauser Str. 4
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
20. Juli 2012
Geboren
24. Oktober 1898 in Troscieniec / Troszczencec
Beruf
Maschinenarbeiter
Abgeschoben
Oktober 1938 nach Polen
Verhaftet
in Bentschen / Zbąszyń
Verhaftet
19. Dezember 1944 in Czenstochau
Deportation
1944 nach Buchenwald
Tot
29. März 1945 in Buchenwald

Ignatz Lebzelter wurde am 24. Oktober 1898 in Troscieniec (Troszczencec) im heute ukrainischen Wolhynien als Sohn von Tulins und Clara Lebzelter, geb. Manheim, geboren. Er lebte mit seiner Familie, seiner Ehefrau Debora und seinen Töchtern zuletzt in der Alten Schönhauser Straße 4 in Berlin-Mitte. <br />
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Ignatz war gelernter Maschinenarbeiter. In den 1920er Jahren heiratete er Debora Andermann. Die kleine Familie zog von Galizien, wo sie ihr erstes Kind Susanne 1927 bekamen, über Kiel - wo Amalie und Ida 1929 und 1931 zur Welt kamen - schließlich in den 1930er Jahren nach Berlin, zunächst nach Berlin-Mitte in die Schönhauser Str. 4. Im Rahmen der sogenannten „Polenaktion“ – der kurzfristig und gewaltsam durchgeführten Ausweisung von 17 000 jüdischen Polen aus dem Deutschen Reich - wurde Ignatz Lebzelter im Oktober 1938 abgeschoben und in Zbąszyń (Bentschen), nahe der deutschen Grenze, interniert. Da war seine Frau Debora gerade schwanger. Am 5. März 1939 bekam sie die gemeinsame vierte Tochter Sabine, die ihren Vater wohl nie zu sehen konnte. Die folgenden Jahre bleiben im Dunkeln. Am 12. Januar 1943 wurde seine Frau Debora zusammen mit ihren älteren beiden Töchtern - der damals 15-jährigen Susanne und der 13-jährigen Amalie - mit dem sogenannten „26. Osttransport“ in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Der „26. Osttransport“ war ein nach der Verkehrssperre ein besonders umfangreicher Transport, in dem 1196 Juden und Jüdinnen aller Altersstufen nach Auschwitz deportiert wurden. Nach der Ankunft wurden 127 Personen dieses Transports als Häftlinge in das Lager eingewiesen, allen anderen unmittelbar darauf in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. Ida und Sabine Lebzelter konnten mit Kindertransporten nach England vor der Deportation gerettet werden und überlebten. <br />
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Am 19. Dezember 1944 wurde Ignatz Lebzelter in Czenstochau verhaftet. Er kam am 24. Dezember 1944 auf Anordnung des Reichssicherheitshauptamtes in das Konzentrationslager Buchenwald. Am 29. März 1945 – wenige Tage vor Befreiung des Lagers – wurde er ermordet. Als offizielle Todesursache wurde „Herzkollaps“ dokumentiert und die Todeszeit mit 4:00 Uhr morgens notiert.

Ignatz Lebzelter wurde am 24. Oktober 1898 in Troscieniec (Troszczencec) im heute ukrainischen Wolhynien als Sohn von Tulins und Clara Lebzelter, geb. Manheim, geboren. Er lebte mit seiner Familie, seiner Ehefrau Debora und seinen Töchtern zuletzt in der Alten Schönhauser Straße 4 in Berlin-Mitte.

Ignatz war gelernter Maschinenarbeiter. In den 1920er Jahren heiratete er Debora Andermann. Die kleine Familie zog von Galizien, wo sie ihr erstes Kind Susanne 1927 bekamen, über Kiel - wo Amalie und Ida 1929 und 1931 zur Welt kamen - schließlich in den 1930er Jahren nach Berlin, zunächst nach Berlin-Mitte in die Schönhauser Str. 4. Im Rahmen der sogenannten „Polenaktion“ – der kurzfristig und gewaltsam durchgeführten Ausweisung von 17 000 jüdischen Polen aus dem Deutschen Reich - wurde Ignatz Lebzelter im Oktober 1938 abgeschoben und in Zbąszyń (Bentschen), nahe der deutschen Grenze, interniert. Da war seine Frau Debora gerade schwanger. Am 5. März 1939 bekam sie die gemeinsame vierte Tochter Sabine, die ihren Vater wohl nie zu sehen konnte. Die folgenden Jahre bleiben im Dunkeln. Am 12. Januar 1943 wurde seine Frau Debora zusammen mit ihren älteren beiden Töchtern - der damals 15-jährigen Susanne und der 13-jährigen Amalie - mit dem sogenannten „26. Osttransport“ in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Der „26. Osttransport“ war ein nach der Verkehrssperre ein besonders umfangreicher Transport, in dem 1196 Juden und Jüdinnen aller Altersstufen nach Auschwitz deportiert wurden. Nach der Ankunft wurden 127 Personen dieses Transports als Häftlinge in das Lager eingewiesen, allen anderen unmittelbar darauf in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. Ida und Sabine Lebzelter konnten mit Kindertransporten nach England vor der Deportation gerettet werden und überlebten.

Am 19. Dezember 1944 wurde Ignatz Lebzelter in Czenstochau verhaftet. Er kam am 24. Dezember 1944 auf Anordnung des Reichssicherheitshauptamtes in das Konzentrationslager Buchenwald. Am 29. März 1945 – wenige Tage vor Befreiung des Lagers – wurde er ermordet. Als offizielle Todesursache wurde „Herzkollaps“ dokumentiert und die Todeszeit mit 4:00 Uhr morgens notiert.