Charlotte Malinowski geb. Citron

Verlegeort
Am Schlachtensee 38
Historischer Name
Seestraße 39
Bezirk/Ortsteil
Schlachtensee
Verlegedatum
14. Juni 2021
Geboren
04. Oktober 1890 in Berlin-Zehlendorf
Deportation
am 17. Mai 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Charlotte Malinowski (Am Schlachtensee 38)<br />
Charlotte Berta Malinowski wurde am 4. Oktober 1890 in Berlin in die Familie Citron geboren. Sie hatte einen Bruder, Hans Citron, und einen Cousin Curt Citron. <br />
Charlotte Citron heiratete am 21. Juni 1921 heiratete sie in Berlin-Wilmersdorf den Juristen Wolf Malinowski und zog mit ihm von der Fasanenstraße 58 in die Villa Seestraße 39 in Schlachtensee, die Charlotte im selben Jahr gekauft hatte und die später umbenannt wurde in „Am Schlachtensee 38“. Die Eheleute hatten keine Kinder. Sie waren beide jüdischen Glaubens und sind mit ihrer Schlachtenseer Adresse auch im jüdischen Adressbuch von 1932 aufgeführt.<br />
Sie hatten in ihrem Wohnhaus einen Portier und einen Gärtner, eine umfangreiche Biedermeiereinrichtung, einen Flügel, den Charlotte spielte, und eine altitalienische Meistergeige, die Wolf spielte, sowie ein Auto mit einem Sechszylinder-Motor der Marke Chevrolet.<br />
Wolf Malinowski arbeitete bis zum Berufsverbot für Juden als Leiter der Rechtsabteilung für die Klangfilm GmbH, die damals Kino- und Tonfilmapparate entwickelte und verkaufte.<br />
Charlotte und ihrem Bruder Hans gehörte die 1920 gegründete Terpitz & Wachsmuth GmbH, die Elektroapparaturen baute und verkaufte und ein eigenes Firmengrundstück in der Kurfürstenstraße 15 in Berlin-Tiergarten hatte.<br />
Ab 1938 nahmen die Malinowskis mehrere Untermieter bei sich im Haus Am Schlachtensee 38 auf. Das Luftgaukommando setzte sie zu dieser Zeit so unter Druck, dass sie ihr Grundstück am 16. September 1941 an das Deutsche Reich verkaufen mussten. Sie zogen in ein Zimmer in die Rolandstraße 4. Der letzte freiwillig gewählte Wohnort war also die Villa Am Schlachtensee 38 und nicht die Rolandstraße 4. Auch das Firmengrundstück musste verkauft und das Unternehmen aufgelöst werden. <br />
Der Bruder Hans Citron nahm sich im November 1942 das Leben, nachdem er die Mitteilung bekommen hatte, sich für die Deportation bereitzuhalten.<br />
Das Ehepaar Malinowski wollte nach Palästina auswandern. Dazu kam es jedoch nicht mehr. Am 17. Mai 1943 wurden beide, damals 52 und 60 Jahre alt, mit dem „38. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Sie sind in Auschwitz ermordet worden. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt.<br />
Nach dem Krieg betrieben der Neffe Anselm Citron und Wolf Malinowskis Bruder Arnold mehrere Wiedergutmachungsverfahren. Sie bekamen Schadensersatz und die Kaufverträge über das Villengrundstück Am Schlachtensee 38 und das Firmengrundstück in der Kurfürstenstraße 15 wurden für nicht wirksam erklärt.<br />
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Charlotte Malinowski (Am Schlachtensee 38)
Charlotte Berta Malinowski wurde am 4. Oktober 1890 in Berlin in die Familie Citron geboren. Sie hatte einen Bruder, Hans Citron, und einen Cousin Curt Citron.
Charlotte Citron heiratete am 21. Juni 1921 heiratete sie in Berlin-Wilmersdorf den Juristen Wolf Malinowski und zog mit ihm von der Fasanenstraße 58 in die Villa Seestraße 39 in Schlachtensee, die Charlotte im selben Jahr gekauft hatte und die später umbenannt wurde in „Am Schlachtensee 38“. Die Eheleute hatten keine Kinder. Sie waren beide jüdischen Glaubens und sind mit ihrer Schlachtenseer Adresse auch im jüdischen Adressbuch von 1932 aufgeführt.
Sie hatten in ihrem Wohnhaus einen Portier und einen Gärtner, eine umfangreiche Biedermeiereinrichtung, einen Flügel, den Charlotte spielte, und eine altitalienische Meistergeige, die Wolf spielte, sowie ein Auto mit einem Sechszylinder-Motor der Marke Chevrolet.
Wolf Malinowski arbeitete bis zum Berufsverbot für Juden als Leiter der Rechtsabteilung für die Klangfilm GmbH, die damals Kino- und Tonfilmapparate entwickelte und verkaufte.
Charlotte und ihrem Bruder Hans gehörte die 1920 gegründete Terpitz & Wachsmuth GmbH, die Elektroapparaturen baute und verkaufte und ein eigenes Firmengrundstück in der Kurfürstenstraße 15 in Berlin-Tiergarten hatte.
Ab 1938 nahmen die Malinowskis mehrere Untermieter bei sich im Haus Am Schlachtensee 38 auf. Das Luftgaukommando setzte sie zu dieser Zeit so unter Druck, dass sie ihr Grundstück am 16. September 1941 an das Deutsche Reich verkaufen mussten. Sie zogen in ein Zimmer in die Rolandstraße 4. Der letzte freiwillig gewählte Wohnort war also die Villa Am Schlachtensee 38 und nicht die Rolandstraße 4. Auch das Firmengrundstück musste verkauft und das Unternehmen aufgelöst werden.
Der Bruder Hans Citron nahm sich im November 1942 das Leben, nachdem er die Mitteilung bekommen hatte, sich für die Deportation bereitzuhalten.
Das Ehepaar Malinowski wollte nach Palästina auswandern. Dazu kam es jedoch nicht mehr. Am 17. Mai 1943 wurden beide, damals 52 und 60 Jahre alt, mit dem „38. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Sie sind in Auschwitz ermordet worden. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt.
Nach dem Krieg betrieben der Neffe Anselm Citron und Wolf Malinowskis Bruder Arnold mehrere Wiedergutmachungsverfahren. Sie bekamen Schadensersatz und die Kaufverträge über das Villengrundstück Am Schlachtensee 38 und das Firmengrundstück in der Kurfürstenstraße 15 wurden für nicht wirksam erklärt.