Siegbert Rotholz

Verlegeort
Axel-Springer-Str. 50
Historischer Name
Lindenstr. 48 / 50
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Geboren
14. September 1919 in Berlin
Verhaftet
15. Juli 1942 in Berlin
Hingerichtet
04. März 1943 in Berlin-Plötzensee

Siegbert Rotholz wurde am 14. September 1919 in Berlin geboren. Bis zu seiner Eheschließung im Jahr 1941 lebte er gemeinsam mit seiner großen Familie in einer Kellerwohnung in der Rombergstraße 11 (bis 1938: Meyerbeer- und Mendelssohnstraße) nahe dem Alexanderplatz. <br />
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Von klein auf war Siegbert Rotholz in jüdischen Jugendorganisationen aktiv. 1933 trat er dem zionistischen Jugendbund „Habonim“ bei, der schließlich im November 1938 zwangsweise aufgelöst wurde. Da er aufgrund seiner jüdischen Herkunft keinen höheren Schulabschluss erlangen konnte, war Siegbert Rotholz zunächst als Hilfsarbeiter in einer Polsterei und dann als Hausdiener in der Konfektion tätig. Im Anschluss absolvierte er 2 ½ Jahre lang außerhalb von Berlin eine landwirtschaftliche Ausbildung („Hachscharah“), um sich so auf die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Die Emigration gelang ihm allerdings nicht. 1938 in seine Heimatstadt zurückgekehrt, wurde er erst als Abriss- und dann als Kohlenarbeiter eingesetzt. <br />
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Im Oktober 1940 lernte Siegbert Rotholz Lotte Jastrow kennen. Auch sie war jüdischer Herkunft. Am 10. Dezember 1941 heirateten die beiden. Das Ehepaar teilte sich mit Lottes Mutter, Cäcilie Jastrow, deren Wohnung in der Lindenstraße 48-50. <br />
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Spätestens seit dem Frühjahr 1941 waren Siegbert und Lotte Rotholz Teil des Diskussions- und Schulungskreises um Heinz und Marianne Joachim, der zum weiteren Umfeld der kommunistischen Widerstandsgruppe Herbert Baum gehörte. Nachdem Mitglieder der Widerstandsgruppe am 17. Mai 1942 einen Brandanschlag auf die nationalsozialistische Propagandaausstellung „Das Sowjet-Paradies“ verübt hatten, wurde die Gruppe enttarnt. Auch Siegbert Rotholz und seine Frau Lotte wurden verhaftet. <br />
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Siegbert Rotholz wurde am 4. März 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Er wurde 23 Jahre alt. Seine Ehefrau Lotte Rotholz, die zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, wurde am 14. Oktober 1943 mit dem „44. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt. Auch Siegbert Rotholz’ Eltern, Eva und Markus Rotholz, sowie seine sieben Jahre ältere Schwester Irma Joseph, geb. Rotholz, und deren vier Kinder wurden in Auschwitz ermordet. Seine jüngere Schwester, Charlotte, geboren am 27. Oktober 1922 in Berlin und seit 1940 verheiratet mit Heinz Behrendt, wurde am 14. November 1941 nach Minsk deportiert und dort 1942 ermordet. Ihr Mann überlebte. Er wurde auf dem Todesmarsch von Dachau nach Flossenbürg 1945 befreit.

Siegbert Rotholz wurde am 14. September 1919 in Berlin geboren. Bis zu seiner Eheschließung im Jahr 1941 lebte er gemeinsam mit seiner großen Familie in einer Kellerwohnung in der Rombergstraße 11 (bis 1938: Meyerbeer- und Mendelssohnstraße) nahe dem Alexanderplatz.

Von klein auf war Siegbert Rotholz in jüdischen Jugendorganisationen aktiv. 1933 trat er dem zionistischen Jugendbund „Habonim“ bei, der schließlich im November 1938 zwangsweise aufgelöst wurde. Da er aufgrund seiner jüdischen Herkunft keinen höheren Schulabschluss erlangen konnte, war Siegbert Rotholz zunächst als Hilfsarbeiter in einer Polsterei und dann als Hausdiener in der Konfektion tätig. Im Anschluss absolvierte er 2 ½ Jahre lang außerhalb von Berlin eine landwirtschaftliche Ausbildung („Hachscharah“), um sich so auf die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Die Emigration gelang ihm allerdings nicht. 1938 in seine Heimatstadt zurückgekehrt, wurde er erst als Abriss- und dann als Kohlenarbeiter eingesetzt.

Im Oktober 1940 lernte Siegbert Rotholz Lotte Jastrow kennen. Auch sie war jüdischer Herkunft. Am 10. Dezember 1941 heirateten die beiden. Das Ehepaar teilte sich mit Lottes Mutter, Cäcilie Jastrow, deren Wohnung in der Lindenstraße 48-50.

Spätestens seit dem Frühjahr 1941 waren Siegbert und Lotte Rotholz Teil des Diskussions- und Schulungskreises um Heinz und Marianne Joachim, der zum weiteren Umfeld der kommunistischen Widerstandsgruppe Herbert Baum gehörte. Nachdem Mitglieder der Widerstandsgruppe am 17. Mai 1942 einen Brandanschlag auf die nationalsozialistische Propagandaausstellung „Das Sowjet-Paradies“ verübt hatten, wurde die Gruppe enttarnt. Auch Siegbert Rotholz und seine Frau Lotte wurden verhaftet.

Siegbert Rotholz wurde am 4. März 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Er wurde 23 Jahre alt. Seine Ehefrau Lotte Rotholz, die zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, wurde am 14. Oktober 1943 mit dem „44. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt. Auch Siegbert Rotholz’ Eltern, Eva und Markus Rotholz, sowie seine sieben Jahre ältere Schwester Irma Joseph, geb. Rotholz, und deren vier Kinder wurden in Auschwitz ermordet. Seine jüngere Schwester, Charlotte, geboren am 27. Oktober 1922 in Berlin und seit 1940 verheiratet mit Heinz Behrendt, wurde am 14. November 1941 nach Minsk deportiert und dort 1942 ermordet. Ihr Mann überlebte. Er wurde auf dem Todesmarsch von Dachau nach Flossenbürg 1945 befreit.