Paul Wertheimer

Verlegeort
Belziger Straße 53a
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
19. November 2021
Geboren
19. September 1899 in Darmstadt
Beruf
Kaufmann
Flucht
1939 Argentinien
Überlebt
Biografie

Paul Wertheimer wurde am 19. September 1899 in Darmstadt geboren.

Mit seiner Ehefrau Julie Wertheimer, geb. Studinski hatte er einen Sohn, Rolf Wertheimer, geb. am 5. Dezember 1926 in Berlin. 

Seine Schwiegereltern hatten in Recklinghausen ein sehr gut gehendes Schuhgeschäft, auch war sein Schwiegervater in der Reichsvereinigung der Deutschen Schuhgeschäfte aktiv. Daher ging er mit Hilfe seines Schwiegervaters auch in die Schuhbranche.

Sie besaßen in Berlin zwei gutgehende Schuhgeschäfte mit vielen Angestellten und lebten in gutbürgerlichen Verhältnissen in der Belziger Straße 53b. Ein Schuhgeschäft befand sich in der Belle-Alliance-Straße 101, heute in Kreuzberg  (gegenüber von Wertheim) und  eins in der Berliner Straße 18 in Tegel. Das Haus Belle-Alliance-Straße 101 in Kreuzberg existiert nicht mehr. Heute verläuft dort die Blücher Straße.  Auch das Haus Berliner Straße 18 in Tegel gibt es nicht mehr, dort befindet sich heute das Borsig-Einkaufcenter. In beiden Läden beschäftigten sie ca. 20 Mitarbeiter.

In der sogenannten „Reichskristall-Nacht“ wurden beide Geschäfte geplündert und zerstört. Paul Wertheimer wurde gezwungen in wenigen Stunden seine Geschäfte zu verkaufen, andernfalls würde er nach Sachsenhausen gebracht. Die Schuhläden wurden dann vom "Parteigenossen" Klinke zu einem Spottpreis übernommen. Die Familie emigrierte 1939 aus Deutschland und fuhr von Genua aus mit dem Schiff ins Exil nach Argentinien. Alle restliche Wertgegenstände, die sich im Freihafen in Hamburg befanden und die nach Argentinien nachgesandt werden sollten, wurden beschlagnahmt. 

Er verstarb am 23. Mai 1973 in Buenos Aires.