Auguste Schlome geb. Frosts

Verlegeort
Berchtesgadener Str. 35
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
15. September 2009
Geboren
06. Juni 1862 in Zerkow (Posen) / Żerków
Deportation
am 01. September 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 29. September 1942 nach Treblinka
Ermordet
in Treblinka

Auguste Frosts, am 6. Juli 1862 in Zerkow in der preußischen Provinz Losen (heute: Żerków / Polen) geboren, heiratete den Holzhändler Hermann Schlome aus Janowitz (heute: Janowiec Wielkopolski / Polen). Das Ehepaar hatte drei Söhne und die 1892 geborene Tochter Clara. Die Söhne Paul, geb. 1886, Arthur, geb. 1888, und Julius, geb. 1891, dienten als Soldaten im Ersten Weltkrieg. Wahrscheinlich gleich nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie nach Berlin, wo die Kinder heirateten und mit ihren Familien nicht weit voneinander entfernt lebten. Sohn Paul führte zusammen mit seinem Schwager Adolf Cohn bis zur Arisierung 1936 die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße 80. Auguste und Hermann Schlome zogen 1933, nachdem sie den Holzhandel aus Altersgründen aufgegeben hatten, zur Tochter Clara Cohn und ihrer Familie in die große Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35, wo die Familie seit 1926 lebte.<br />
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Die Familie fühlte sich 1933 noch relativ sicher, da alle Söhne und der Schwiegersohn Soldaten gewesen waren. Claras Sohn Walter starb 1939 im Exil in Argentinien. Pauls 1930 geborene Tochter Susanne kam 1938 zusammen mit ihrem damals dreijährigen Cousin Oscar, dem Sohn von Julius Schlome, mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Beide überlebten den Holocaust. Auch dem Sohn Arthur, der in Frankfurt/Main lebte, war mit Ehefrau, Sohn Max und Tochter Ilse die rechtzeitige Flucht in die Vereinigten Staaten gelungen. <br />
<br />
Am 1. September 1942 wurden Auguste und Hermann Schlome mit dem „54. Alterstransport“, zusammen mit insgesamt 100 Jüdinnen und Juden, nach Theresienstadt deportiert. Den Transport überlebte Hermann Schlome nicht. Seine Frau wurde dann am 29. September 1942 ins Vernichtungslager nach Treblinka deportiert und zählt zu den 2000 Menschen, die dort am 1. und 2. Oktober 1942 umgebracht wurden. <br />
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2009 wurden auf Initiative der Stolpersteininitiativgruppe Stierstraße, von Hausbewohnern und mit Unterstützung der Enkelin Susanne die Stolpersteine für die Großeltern sowie die Familie von Clara Cohn, geb. Schlome, verlegt.

Auguste Frosts, am 6. Juli 1862 in Zerkow in der preußischen Provinz Losen (heute: Żerków / Polen) geboren, heiratete den Holzhändler Hermann Schlome aus Janowitz (heute: Janowiec Wielkopolski / Polen). Das Ehepaar hatte drei Söhne und die 1892 geborene Tochter Clara. Die Söhne Paul, geb. 1886, Arthur, geb. 1888, und Julius, geb. 1891, dienten als Soldaten im Ersten Weltkrieg. Wahrscheinlich gleich nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie nach Berlin, wo die Kinder heirateten und mit ihren Familien nicht weit voneinander entfernt lebten. Sohn Paul führte zusammen mit seinem Schwager Adolf Cohn bis zur Arisierung 1936 die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße 80. Auguste und Hermann Schlome zogen 1933, nachdem sie den Holzhandel aus Altersgründen aufgegeben hatten, zur Tochter Clara Cohn und ihrer Familie in die große Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35, wo die Familie seit 1926 lebte.

Die Familie fühlte sich 1933 noch relativ sicher, da alle Söhne und der Schwiegersohn Soldaten gewesen waren. Claras Sohn Walter starb 1939 im Exil in Argentinien. Pauls 1930 geborene Tochter Susanne kam 1938 zusammen mit ihrem damals dreijährigen Cousin Oscar, dem Sohn von Julius Schlome, mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Beide überlebten den Holocaust. Auch dem Sohn Arthur, der in Frankfurt/Main lebte, war mit Ehefrau, Sohn Max und Tochter Ilse die rechtzeitige Flucht in die Vereinigten Staaten gelungen.

Am 1. September 1942 wurden Auguste und Hermann Schlome mit dem „54. Alterstransport“, zusammen mit insgesamt 100 Jüdinnen und Juden, nach Theresienstadt deportiert. Den Transport überlebte Hermann Schlome nicht. Seine Frau wurde dann am 29. September 1942 ins Vernichtungslager nach Treblinka deportiert und zählt zu den 2000 Menschen, die dort am 1. und 2. Oktober 1942 umgebracht wurden.

2009 wurden auf Initiative der Stolpersteininitiativgruppe Stierstraße, von Hausbewohnern und mit Unterstützung der Enkelin Susanne die Stolpersteine für die Großeltern sowie die Familie von Clara Cohn, geb. Schlome, verlegt.