Siegfried Gatzke

Verlegeort
Courbièrestr. 15
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
2004
Geboren
12. August 1930 in Berlin
Ermordet
11. Juni 1940 in der Tötungsanstalt Brandenburg

Siegfried Gatzke wurde am 12. August 1930 in Berlin als Sohn von Walter und Luise Anna Gatzke, geborene Thadewald, geboren. Seit August 1934 befand sich der Vierjährige auf der Siechenstation im Oberlinhaus in Nowawes (heute: Babelsberg). Im November 1935 wurde er an die Wittenauer Heilstätten überwiesen. Zur Klärung der Diagnose wurden immer wieder Röntgenaufnahmen angefertigt und eine Entnahme von Nervenflüssigkeit vorgenommen. Die Mutter bat nach längerem Aufenthalt darum, ihr doch bald Nachricht über das Befinden ihres Sohnes zukommen zu lassen. Im September 1938 wurde der Antrag auf Aufnahme von Siegfried in der „Landes-Pflegeanstalt Brandenburg a. H.“ gestellt. Er wurde dort Opfer der Euthanasie im Rahmen der Aktion T 4.<br />
Im Dezember 1939 war das frühere Zuchthaus Brandenburg/Havel zur Landes-Pflegeanstalt<br />
Brandenburg a. H. – eine vorgebliche Heilanstalt – umgebaut worden. In Wirklichkeit war es eine<br />
Euthanasie-Anstalt, in der kranke und behinderte Menschen ermordet wurden.<br />
In der Landes-Pflegeanstalt Brandenburg a. H. fanden in jenem Jahr etwa 9.000 psychisch kranke und behinderte Menschen den gewaltsamen Tod. Im Juni 1940 wurden insgesamt 1.431 Menschen ermordet. Siegfried Gatzke war einer von ihnen und noch nicht einmal zehn Jahre alt, als er am 11. Juni 1940 vergast wurde.

Siegfried Gatzke wurde am 12. August 1930 in Berlin als Sohn von Walter und Luise Anna Gatzke, geborene Thadewald, geboren. Seit August 1934 befand sich der Vierjährige auf der Siechenstation im Oberlinhaus in Nowawes (heute: Babelsberg). Im November 1935 wurde er an die Wittenauer Heilstätten überwiesen. Zur Klärung der Diagnose wurden immer wieder Röntgenaufnahmen angefertigt und eine Entnahme von Nervenflüssigkeit vorgenommen. Die Mutter bat nach längerem Aufenthalt darum, ihr doch bald Nachricht über das Befinden ihres Sohnes zukommen zu lassen. Im September 1938 wurde der Antrag auf Aufnahme von Siegfried in der „Landes-Pflegeanstalt Brandenburg a. H.“ gestellt. Er wurde dort Opfer der Euthanasie im Rahmen der Aktion T 4.
Im Dezember 1939 war das frühere Zuchthaus Brandenburg/Havel zur Landes-Pflegeanstalt
Brandenburg a. H. – eine vorgebliche Heilanstalt – umgebaut worden. In Wirklichkeit war es eine
Euthanasie-Anstalt, in der kranke und behinderte Menschen ermordet wurden.
In der Landes-Pflegeanstalt Brandenburg a. H. fanden in jenem Jahr etwa 9.000 psychisch kranke und behinderte Menschen den gewaltsamen Tod. Im Juni 1940 wurden insgesamt 1.431 Menschen ermordet. Siegfried Gatzke war einer von ihnen und noch nicht einmal zehn Jahre alt, als er am 11. Juni 1940 vergast wurde.