Lina Fendler geb. Koppelmann

Verlegeort
Crellestr. 42 und 42 a
Historischer Name
Bahnstraße 42 und 42a
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
März 2008
Geboren
18. März 1897 in Kibarten / Kybartai
Deportation
am 26. Oktober 1942 nach Riga
Ermordet
29. Oktober 1942 in Riga

Lina Koppelmann wurde am 18. März 1897 in der russischen Grenzstadt Kibartai (heute: Kybartai / Litauen) geboren. Die Region, deren Einwohner noch 1870 zu 84 Prozent Juden waren, erhielt an der Grenze nach Ostpreußen mit dem Eisenbahnknotenpunkt zwischen Moskau und Königsberg eine besondere Bedeutung beim Aufbau der Verkehrsverbindungen. Noch 1897 lebten 533 Juden in der Kleinstadt, die 45 Prozent der Einwohner ausmachten. Die Stadt war ein bedeutendes Zentrum ostjüdischer Kultur. Wahrscheinlich noch vor Beginn des Ersten Weltkrieges zog Lina Koppelmann nach Berlin und heiratete den ebenfalls staatenlosen Hausbesitzer M. Fendler. Die Söhne Alfred und Harry wurden 1924 und 1926 geboren. 1927 zog die Familie in eine Wohnung in der Schöneberger Bahnstraße 42/42 a (heute: Crellestraße 42). Das Mietshaus gehörte dem Ehemann gemeinsam mit dem aus Galizien eingewanderten Kaufmann Markus Gester. 1937/38 verstarb der Ehemann. Seit 1939 bis zur endgültigen Arisierung 1942 war Lina Fendler als zweite Eigentümerin im Grundbuch vermerkt. <br />
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Am 26. Oktober 1942 wurde Lina Fendler mit dem „22. Osttransport“ vom Güterbahnhof Moabit (heute: Putlitzbrücke) ins Ghetto Riga deportiert. Unter den knapp 800 Menschen befanden sich 204 Angestellte der Jüdischen Gemeinde. Alle wurden in den Tagen nach der Ankunft am 29. Oktober in den Wäldern um Riga erschossen. Die beiden Sohne Alfred und Harry wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sich ihre Spuren verlieren.<br />
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1950/51 wurden auf Antrag einer Verwandten Totenscheine für Alfred und Harry sowie deren Mutter ausgestellt.

Lina Koppelmann wurde am 18. März 1897 in der russischen Grenzstadt Kibartai (heute: Kybartai / Litauen) geboren. Die Region, deren Einwohner noch 1870 zu 84 Prozent Juden waren, erhielt an der Grenze nach Ostpreußen mit dem Eisenbahnknotenpunkt zwischen Moskau und Königsberg eine besondere Bedeutung beim Aufbau der Verkehrsverbindungen. Noch 1897 lebten 533 Juden in der Kleinstadt, die 45 Prozent der Einwohner ausmachten. Die Stadt war ein bedeutendes Zentrum ostjüdischer Kultur. Wahrscheinlich noch vor Beginn des Ersten Weltkrieges zog Lina Koppelmann nach Berlin und heiratete den ebenfalls staatenlosen Hausbesitzer M. Fendler. Die Söhne Alfred und Harry wurden 1924 und 1926 geboren. 1927 zog die Familie in eine Wohnung in der Schöneberger Bahnstraße 42/42 a (heute: Crellestraße 42). Das Mietshaus gehörte dem Ehemann gemeinsam mit dem aus Galizien eingewanderten Kaufmann Markus Gester. 1937/38 verstarb der Ehemann. Seit 1939 bis zur endgültigen Arisierung 1942 war Lina Fendler als zweite Eigentümerin im Grundbuch vermerkt.

Am 26. Oktober 1942 wurde Lina Fendler mit dem „22. Osttransport“ vom Güterbahnhof Moabit (heute: Putlitzbrücke) ins Ghetto Riga deportiert. Unter den knapp 800 Menschen befanden sich 204 Angestellte der Jüdischen Gemeinde. Alle wurden in den Tagen nach der Ankunft am 29. Oktober in den Wäldern um Riga erschossen. Die beiden Sohne Alfred und Harry wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sich ihre Spuren verlieren.

1950/51 wurden auf Antrag einer Verwandten Totenscheine für Alfred und Harry sowie deren Mutter ausgestellt.