Zalka Jacoby geb. Chaim

Verlegeort
Freisinger Str. 8
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
29. November 2005
Geboren
27. Dezember 1880 in Wittenburg (Westpreußen) / Dębowa Łąka
Deportation
am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Zalka (Zalla) Chaim wurde am 27. Dezember 1880 in Wittenburg (heute: Dębowa Łąka / Polen), einem kleinen Ort in Westpreußen, geboren. Hier lebten nur wenige Juden, die Bevölkerung war in der Mehrzahl katholisch. Zalka Chaim heiratete den wenige Jahre älteren Schuhhändler Max Jacoby. Von 1902 bis Mitte der 1930er Jahre lebten Max und Zalka Jacoby in Osterode (heute: Ostróda / Polen) im südlichen Ostpreußen. Dort hatte Max Jacoby 1902 ein Schuhgeschäft eröffnet. Das Ehepaar bekam in den folgenden Jahren vier Kinder: Julius (geboren 1906), Eva (geboren 1908), Gerd (geboren 1910) und Hans (geboren 1916). Sohn Gerd arbeitete seit 1929 im Geschäft des Vaters. Er war Mitglied des 1916 gegründeten deutsch-jüdischen Wanderbunds „Kameraden“, einem nichtzionistischen Bund der jüdischen Jugendbewegung.<br />
<br />
1936 verkaufte Max Jacoby das Schuhgeschäft zu einem angemessenen Preis. Von dem Geld konnte das Ehepaar gut leben. Zalka und Max Jacoby zogen nach Berlin und mieteten eine Zweizimmer-Wohnung in der Freisinger Straße 8. Sie nahmen zur gleichen Zeit Zalkas Schwester Gertrud Lehmann und deren Tochter Eva Charlotte Lehmann (1936 in Gumbinnen geboren) auf. Der Ehemann der 1908 in München geborenen Schwester Gertrud war nach Großbritannien emigriert. <br />
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Die Kinder des Ehepaares emigrierten ebenfalls: Julius mit seiner Ehefrau Susi 1936 nach Palästina, Gerd und Eva nach Südamerika. In einem Kibbuz in Palästina lebte auch der jüngste Sohn Hans Jacoby. Er wurde 1939 beim Wachdienst erschossen. Die Kinder bemühten sich vergeblich um die Auswanderung der Eltern.<br />
<br />
Am 27. Juli 1940 starb Max Jacoby an Tuberkulose, an der er schon sein Leben lang gelitten hatte. Auch Zalkas Schwester Gertrud Lehmann war lungenkrank, sie starb am 7. November 1942 im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße. Ihre Tochter blieb bei Zalka Jacoby, die noch immer eine relativ vermögende Frau war. Sie besaß laut Vermögenserklärung Wertpapiere, die aber bald in Staatsbesitz „übergingen“. <br />
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Am 14. Dezember 1942 wurden Zalka Jacoby und ihre Nichte Eva Charlotte Lehmann vom Sammellager Große Hamburger Straße aus in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort wurden beide ermordet.<br />
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Der Sohn Gerd Jacoby kehrte 1958 nach Deutschland zurück. Seine Söhne (Zalkas Enkel) wanderten in den 1960er Jahren nach Israel aus. Der Enkel Meir (Mario) Jakoby lebte mit seiner Ehefrau Ruth Litai-Jakoby später jahrelang in Deutschland.

Zalka (Zalla) Chaim wurde am 27. Dezember 1880 in Wittenburg (heute: Dębowa Łąka / Polen), einem kleinen Ort in Westpreußen, geboren. Hier lebten nur wenige Juden, die Bevölkerung war in der Mehrzahl katholisch. Zalka Chaim heiratete den wenige Jahre älteren Schuhhändler Max Jacoby. Von 1902 bis Mitte der 1930er Jahre lebten Max und Zalka Jacoby in Osterode (heute: Ostróda / Polen) im südlichen Ostpreußen. Dort hatte Max Jacoby 1902 ein Schuhgeschäft eröffnet. Das Ehepaar bekam in den folgenden Jahren vier Kinder: Julius (geboren 1906), Eva (geboren 1908), Gerd (geboren 1910) und Hans (geboren 1916). Sohn Gerd arbeitete seit 1929 im Geschäft des Vaters. Er war Mitglied des 1916 gegründeten deutsch-jüdischen Wanderbunds „Kameraden“, einem nichtzionistischen Bund der jüdischen Jugendbewegung.

1936 verkaufte Max Jacoby das Schuhgeschäft zu einem angemessenen Preis. Von dem Geld konnte das Ehepaar gut leben. Zalka und Max Jacoby zogen nach Berlin und mieteten eine Zweizimmer-Wohnung in der Freisinger Straße 8. Sie nahmen zur gleichen Zeit Zalkas Schwester Gertrud Lehmann und deren Tochter Eva Charlotte Lehmann (1936 in Gumbinnen geboren) auf. Der Ehemann der 1908 in München geborenen Schwester Gertrud war nach Großbritannien emigriert.

Die Kinder des Ehepaares emigrierten ebenfalls: Julius mit seiner Ehefrau Susi 1936 nach Palästina, Gerd und Eva nach Südamerika. In einem Kibbuz in Palästina lebte auch der jüngste Sohn Hans Jacoby. Er wurde 1939 beim Wachdienst erschossen. Die Kinder bemühten sich vergeblich um die Auswanderung der Eltern.

Am 27. Juli 1940 starb Max Jacoby an Tuberkulose, an der er schon sein Leben lang gelitten hatte. Auch Zalkas Schwester Gertrud Lehmann war lungenkrank, sie starb am 7. November 1942 im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße. Ihre Tochter blieb bei Zalka Jacoby, die noch immer eine relativ vermögende Frau war. Sie besaß laut Vermögenserklärung Wertpapiere, die aber bald in Staatsbesitz „übergingen“.

Am 14. Dezember 1942 wurden Zalka Jacoby und ihre Nichte Eva Charlotte Lehmann vom Sammellager Große Hamburger Straße aus in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort wurden beide ermordet.

Der Sohn Gerd Jacoby kehrte 1958 nach Deutschland zurück. Seine Söhne (Zalkas Enkel) wanderten in den 1960er Jahren nach Israel aus. Der Enkel Meir (Mario) Jakoby lebte mit seiner Ehefrau Ruth Litai-Jakoby später jahrelang in Deutschland.