Dr. Fritz Brummer

Verlegeort
Goßlerstr. 25
Bezirk/Ortsteil
Friedenau
Verlegedatum
28. Juni 2010
Geboren
07. April 1899 in Posen / Poznań
Beruf
Allgemeinmediziner
Deportation
am 01. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
21. Mai 1943 in Auschwitz

Fritz Brummer kam am 7. April 1899 als Sohn des Kaufmanns und Handelsvertreters Leo Brummer (* 1870) und seiner Frau Gertrud (* 1875), geb. Lewy, in Posen an der Warthe (heute: Poznań:Polen) zur Welt. Er hatte einen älteren Bruder Nathan, der im Ersten Weltkrieg in Frankreich fiel, und eine 1908 geborene Schwester namens Liselotte. Fritz Brummer besuchte das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Posen und nach dem 1915 erfolgten Umzug seiner Familie nach Berlin das Helmholtz-Realgymnasium in Schöneberg. Noch als Primaner wurde er am 18. Juni 1917 zum Wehrdienst einberufen. Er nahm an den Feldzügen des Ersten Weltkrieges bis zu seinem Ende am 11. November 1918 sowohl im Osten als auch im Westen teil. Im März 1919 bestand er am Helmholtz-Realgymnasium die Reifeprüfung, anschließend studierte er in Berlin Medizin. Am 20. Februar 1924 legte er hier sein Staatsexamen ab und promovierte 1925 mit einer Dissertation zum Thema „Casuistischer Beitrag zu der Entwicklungsstörung des Dickdarms“ zum Dr. med., seine Approbation erhielt er im März 1925. Im August 1925 eröffnete er eine Praxis als Allgemeinmediziner.<br />
<br />
Sein Vater Leo Brummer lebte nach dem Tod seiner Frau Gertrud am 18. April 1926 bei seinem Sohn in der Stubenrauchstraße 3. Er verstarb am 29. Januar 1934.<br />
<br />
Der Ausgrenzung der jüdischen Ärzte durch den Entzug der Kassenzulassung im April 1933 konnte Dr. Brummer auf Antrag noch entgehen, da er Weltkriegsteilnehmer war. <br />
<br />
Mit 36 Jahren heiratete Fritz Brummer am 17. April 1935 die zwei Jahre jüngere Witwe Ilse Hildegard Ruth Weissenberg, geb. Amandi. Seine Frau brachte einen Sohn mit in die Ehe, den 1922 geborenen Horst Wolfram. Fritz Brummer war 1934 in die Goßlerstraße 25 umgezogen, hier wohnte er mit seiner Familie und hier hatte er seine Praxis.<br />
<br />
Im Sommer 1938 erging ein Erlass, nach dem jüdischen Ärzten die Approbation zu entziehen sei, das war das endgültige Berufsverbot. Auf Antrag beim Ministerium des Inneren wurde in Ausnahmefällen die Genehmigung erteilt, weiter zu praktizieren, dann aber ausschließlich zur Behandlung jüdischer Patienten. Dr. Brummer gehörte wahrscheinlich zu den 10.000 jüdischen Männern, die nach der Reichspogromnacht festgenommen wurden und in die KZ Buchenwald, Dachau oder Sachsenhausen verschleppt wurden. Seine belegte Entlassung aus dem KZ Sachsenhausen am 16. Dezember 1938 legt diesen Schluss nahe. Wie es ihm nach der Entlassung erging, ist nicht bekannt. <br />
<br />
Dr. Brummer hatte den Antrag gestellt, weiter in seinem Beruf arbeiten zu können, und erhielt die Genehmigung im Jahr 1940, er war jetzt „jüdischer Krankenbehandler“. Im Juli 1941 teilte er mit einer Annonce im Jüdischen Nachrichtenblatt mit, dass er nach „Krankheit“ ab dem 14. Juli 1941 seine Praxis wieder aufnehme. Noch mehr als anderthalb Jahre konnte Dr. Brummer jüdische Patienten behandeln, dann musste er aus der Wohnung in der Goßlerstraße ausziehen. Dr. Brummer und seine Frau Ilse mussten noch einige Wochen zwangsweise in der Kleiststraße 29 zur Untermiete wohnen. <br />
<br />
Am 1. März 1943 wurden 1.722 Menschen mit dem „31. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert, unter ihnen waren auch Dr. Fritz Brummer und seine Frau Ilse. Der Transport erreichte Auschwitz am 2. März. Fritz Brummer ist noch bis zum 21. Mai 1943 Häftling gewesen, dann wurde auch er ermordet.

Fritz Brummer kam am 7. April 1899 als Sohn des Kaufmanns und Handelsvertreters Leo Brummer (* 1870) und seiner Frau Gertrud (* 1875), geb. Lewy, in Posen an der Warthe (heute: Poznań:Polen) zur Welt. Er hatte einen älteren Bruder Nathan, der im Ersten Weltkrieg in Frankreich fiel, und eine 1908 geborene Schwester namens Liselotte. Fritz Brummer besuchte das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Posen und nach dem 1915 erfolgten Umzug seiner Familie nach Berlin das Helmholtz-Realgymnasium in Schöneberg. Noch als Primaner wurde er am 18. Juni 1917 zum Wehrdienst einberufen. Er nahm an den Feldzügen des Ersten Weltkrieges bis zu seinem Ende am 11. November 1918 sowohl im Osten als auch im Westen teil. Im März 1919 bestand er am Helmholtz-Realgymnasium die Reifeprüfung, anschließend studierte er in Berlin Medizin. Am 20. Februar 1924 legte er hier sein Staatsexamen ab und promovierte 1925 mit einer Dissertation zum Thema „Casuistischer Beitrag zu der Entwicklungsstörung des Dickdarms“ zum Dr. med., seine Approbation erhielt er im März 1925. Im August 1925 eröffnete er eine Praxis als Allgemeinmediziner.

Sein Vater Leo Brummer lebte nach dem Tod seiner Frau Gertrud am 18. April 1926 bei seinem Sohn in der Stubenrauchstraße 3. Er verstarb am 29. Januar 1934.

Der Ausgrenzung der jüdischen Ärzte durch den Entzug der Kassenzulassung im April 1933 konnte Dr. Brummer auf Antrag noch entgehen, da er Weltkriegsteilnehmer war.

Mit 36 Jahren heiratete Fritz Brummer am 17. April 1935 die zwei Jahre jüngere Witwe Ilse Hildegard Ruth Weissenberg, geb. Amandi. Seine Frau brachte einen Sohn mit in die Ehe, den 1922 geborenen Horst Wolfram. Fritz Brummer war 1934 in die Goßlerstraße 25 umgezogen, hier wohnte er mit seiner Familie und hier hatte er seine Praxis.

Im Sommer 1938 erging ein Erlass, nach dem jüdischen Ärzten die Approbation zu entziehen sei, das war das endgültige Berufsverbot. Auf Antrag beim Ministerium des Inneren wurde in Ausnahmefällen die Genehmigung erteilt, weiter zu praktizieren, dann aber ausschließlich zur Behandlung jüdischer Patienten. Dr. Brummer gehörte wahrscheinlich zu den 10.000 jüdischen Männern, die nach der Reichspogromnacht festgenommen wurden und in die KZ Buchenwald, Dachau oder Sachsenhausen verschleppt wurden. Seine belegte Entlassung aus dem KZ Sachsenhausen am 16. Dezember 1938 legt diesen Schluss nahe. Wie es ihm nach der Entlassung erging, ist nicht bekannt.

Dr. Brummer hatte den Antrag gestellt, weiter in seinem Beruf arbeiten zu können, und erhielt die Genehmigung im Jahr 1940, er war jetzt „jüdischer Krankenbehandler“. Im Juli 1941 teilte er mit einer Annonce im Jüdischen Nachrichtenblatt mit, dass er nach „Krankheit“ ab dem 14. Juli 1941 seine Praxis wieder aufnehme. Noch mehr als anderthalb Jahre konnte Dr. Brummer jüdische Patienten behandeln, dann musste er aus der Wohnung in der Goßlerstraße ausziehen. Dr. Brummer und seine Frau Ilse mussten noch einige Wochen zwangsweise in der Kleiststraße 29 zur Untermiete wohnen.

Am 1. März 1943 wurden 1.722 Menschen mit dem „31. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert, unter ihnen waren auch Dr. Fritz Brummer und seine Frau Ilse. Der Transport erreichte Auschwitz am 2. März. Fritz Brummer ist noch bis zum 21. Mai 1943 Häftling gewesen, dann wurde auch er ermordet.