Fanny Fersenheim

Verlegeort
Großgörschenstr. 35
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
17. November 2008
Geboren
25. Februar 1863 in Berlin
Deportation
am 24. September 1942 nach Theresienstadt
Tot
15. Dezember 1942 im Ghetto Theresienstadt

Fanny Wilhelmine Fersenheim wurde am 25. Februar 1863 in Berlin geboren. Über ihr Leben wissen wir so gut wie nichts. Wie so viele der unverheiratet gebliebenen Frauen des 19. Jahrhunderts scheint sie bei ihren Eltern bzw. der Mutter und anderen Verwandten gelebt zu haben. Dafür gibt es einige Hinweise: zum Zeitpunkt der Geburt von Fanny Fersenheim gab es in Berlin zwei Kaufleute mit dem Nachnamen Fersenheim. Der eine, der 35jährige Abraham Fersenheim, hat 1855 in Berlin die 23jährige Maria Falk geheiratet. Ende der 1890er Jahre taucht im Berliner Adressbuch eine Witwe, später Kaufmannswitwe, Marie Fersenheim, geborene Falk auf, die zuerst in der Hohenfriedbergstraße 8 und dann in der Steinmetzstraße 41 gewohnt hat. Die Wohnung in der Steinmetzstraße teilte sie sich zuletzt mit einem Kaufmann Paul Fersenheim und mit Fräulein Fanny Fersenheim. 1907 (notiert 1908) zogen Fanny und Paul Fersenheim (ein Bruder?) in die Großgörschenstraße 35. Marie Fersenheim (die Mutter?) wird gestorben sein. Die Wohnung im Hochparterre des Hauses in der Großgörschenstraße bestand aus vier Zimmern mit Bad. Hier lebten die beiden bis Mitte der 1930er Jahre, Paul Fersenheim zuletzt als Handelsvertreter. Dann blieb Fanny Felsenheim allein zurück. Als „Privatiere“ lebte sie von einer Leibrente in Höhe von 240,– RM monatlich, die Miete betrug 82,– RM im Monat. Fanny Felsenheim hatte Anfang der 1940er Jahre eine Hausgehilfin, die bei freier Kost und Logis einen Monatslohn von 30,– RM erhielt, und einen Untermieter, der für sein Zimmer 25,– RM zahlte. <br />
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Mitte September 1942 wurde Fanny Felsenheim in das Sammellager Große Hamburger Straße gebracht. Sie war fast ohne (erwähnenswerten) Besitz: In ihrer Vermögenserklärung vom 19. September 1942 vermerkte sie allein eine Kaminuhr und zwei Kandelaber. <br />
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Am 24. September 1942 wurde Fanny Felsenheim in das Ghettolager Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 15. Dezember 1942.

Fanny Wilhelmine Fersenheim wurde am 25. Februar 1863 in Berlin geboren. Über ihr Leben wissen wir so gut wie nichts. Wie so viele der unverheiratet gebliebenen Frauen des 19. Jahrhunderts scheint sie bei ihren Eltern bzw. der Mutter und anderen Verwandten gelebt zu haben. Dafür gibt es einige Hinweise: zum Zeitpunkt der Geburt von Fanny Fersenheim gab es in Berlin zwei Kaufleute mit dem Nachnamen Fersenheim. Der eine, der 35jährige Abraham Fersenheim, hat 1855 in Berlin die 23jährige Maria Falk geheiratet. Ende der 1890er Jahre taucht im Berliner Adressbuch eine Witwe, später Kaufmannswitwe, Marie Fersenheim, geborene Falk auf, die zuerst in der Hohenfriedbergstraße 8 und dann in der Steinmetzstraße 41 gewohnt hat. Die Wohnung in der Steinmetzstraße teilte sie sich zuletzt mit einem Kaufmann Paul Fersenheim und mit Fräulein Fanny Fersenheim. 1907 (notiert 1908) zogen Fanny und Paul Fersenheim (ein Bruder?) in die Großgörschenstraße 35. Marie Fersenheim (die Mutter?) wird gestorben sein. Die Wohnung im Hochparterre des Hauses in der Großgörschenstraße bestand aus vier Zimmern mit Bad. Hier lebten die beiden bis Mitte der 1930er Jahre, Paul Fersenheim zuletzt als Handelsvertreter. Dann blieb Fanny Felsenheim allein zurück. Als „Privatiere“ lebte sie von einer Leibrente in Höhe von 240,– RM monatlich, die Miete betrug 82,– RM im Monat. Fanny Felsenheim hatte Anfang der 1940er Jahre eine Hausgehilfin, die bei freier Kost und Logis einen Monatslohn von 30,– RM erhielt, und einen Untermieter, der für sein Zimmer 25,– RM zahlte.

Mitte September 1942 wurde Fanny Felsenheim in das Sammellager Große Hamburger Straße gebracht. Sie war fast ohne (erwähnenswerten) Besitz: In ihrer Vermögenserklärung vom 19. September 1942 vermerkte sie allein eine Kaminuhr und zwei Kandelaber.

Am 24. September 1942 wurde Fanny Felsenheim in das Ghettolager Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 15. Dezember 1942.