Heinz Hermann Basch

Verlegeort
Keithstr. 14
Historischer Name
Lutherstr. 51
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
18. Juni 2010
Geboren
25. April 1920 in Posen / Poznań
Beruf
Mode- und Reklamezeichner
Zwangsarbeit
Probeschmelzer (der Aluminiumhüttenwerk Emil Schmidt GmbH)
Deportation
am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz
Schicksal unbekannt
in Auschwitz

Heinz Hermann Basch wurde am 25. April 1920 als zweites Kind von Sigismund und Herta Basch, geborene Berlowitz, in Posen geboren. Er hatte eine fünf Jahre ältere Schwester, Hildegard, die ebenfalls in Posen zur Welt gekommen war. <br />
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Heinz Basch wuchs in der Lutherstr. 51 (heute Keithstr.14) unweit des KaDeWe auf, wo seine Familie seit Juli 1921 wohnte. Welche Grundschule er besuchte ist nicht bekannt, doch wissen wir, dass er anders als seine ältere Schwester das Abitur nicht ablegen konnte, da seine Schullaufbahn in der Sekundarstufe ausschließlich von den Gesetzen des Dritten Reichs bestimmt wurde. Für Heinz bedeutete dies, dass er auf Grund der Ausschließungen der Juden von höherer Schulbildung das Gymnasium verlassen musste. <br />
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Als der Stolperstein für Heinz Basch am 18.Juni 2010 verlegt wurde hatte seine Nichte Barbara Loftus, im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs weitere Informationen gefunden. Noch ein Jahr zuvor hatte sie geschrieben, dass sie über das Leben ihres Onkels Heinz Basch nur wisse, dass es stark durch den nationalsozialistischen Alltag mit all seinen Ausgrenzungen für „nicht arische“ Menschen bestimmt gewesen sei. Da Heinz fünf Jahre jünger als seine Schwester Hildegard war, die im April 1939 nach Lincolnshire ins englische Exil entkommen konnte, war sein Bildungsweg ganz von den nationalsozialistischen Restriktionen für den Zugang jüdischer Kinder zu höherer Bildung bestimmt gewesen. Nach dem Schulabschluss gelang es seiner Mutter Herta, Heinz in einem nahe gelegenen Teppichgeschäft unter zu bringen. Heinz arbeitete als Mode- und Reklamezeichner, er wollte Deutschland verlassen. Ob er sich selbst um die Emigration kümmerte oder die Eltern ist nicht klar, doch aus einem Brief, den seine Schwester Hildegard im Oktober 1938 an den Großvater Felix Berlowitz schreibt, geht hervor, dass sie selbst sich um Einreisemöglichkeiten nach Brasilien kümmert, dort lebt inzwischen die jüngste Schwester ihrer Mutter, und dass Heinz ein Affidavit bekommen hat, denn seine Schwester schreibt: „Ein Lichtblick ist es ja wenigstens, dass Heinz nun das Affidavit bekommen hat. Allgemein heisst es, dass es noch zwei Jahre dauern wird (bis er ein Visum zur Einreise erhält R.F.), aber vielleicht kommt uns ja einmal ein glücklicher Zufall zu Hilfe. Die Hauptsache ist ja, dass er es hat.“ Leider täuschte sich seine Schwester mit dieser Einschätzung. Der Umstand, dass Heinz in Posen geboren war, machte ihn aus Sicht der amerikanischen Einwanderungsbehörde zum Polen und das bedeutete, dass er der viel geringeren polnischen Einwanderungsquote zugeteilt wurde. <br />
<br />
Heinz Basch musste in Berlin ausharren. Er lebte zusammen mit seinen Eltern in der Wohnung in der Keithstraße 14, in der ab 1940 auch noch eine vierköpfige Familie aufgenommen werden musste. Heinz und sein Vater wurden zur Zwangsarbeit herangezogen. Heinz arbeitete als Probeschmelzer bei Aluminiumhüttewerk Emil Schmidt GmbH in der Herzbergstr. 35 in Lichtenberg. In seiner Vermögenserklärung gibt Heinz im Dezember 1942 an, er habe dort einen Stundenlohn von 0,95 RM erhalten und in der Woche 53,20 RM verdient. <br />
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Am 14. Dezember 1942 fuhr der 25. Osttransport vom Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße nach Auschwitz. Heinz Basch war zusammen mit seinen Eltern in diesem Deportationszug. Es gibt keine weiteren Lebensspuren mehr von ihm.<br />

Heinz Hermann Basch wurde am 25. April 1920 als zweites Kind von Sigismund und Herta Basch, geborene Berlowitz, in Posen geboren. Er hatte eine fünf Jahre ältere Schwester, Hildegard, die ebenfalls in Posen zur Welt gekommen war.

Heinz Basch wuchs in der Lutherstr. 51 (heute Keithstr.14) unweit des KaDeWe auf, wo seine Familie seit Juli 1921 wohnte. Welche Grundschule er besuchte ist nicht bekannt, doch wissen wir, dass er anders als seine ältere Schwester das Abitur nicht ablegen konnte, da seine Schullaufbahn in der Sekundarstufe ausschließlich von den Gesetzen des Dritten Reichs bestimmt wurde. Für Heinz bedeutete dies, dass er auf Grund der Ausschließungen der Juden von höherer Schulbildung das Gymnasium verlassen musste.

Als der Stolperstein für Heinz Basch am 18.Juni 2010 verlegt wurde hatte seine Nichte Barbara Loftus, im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs weitere Informationen gefunden. Noch ein Jahr zuvor hatte sie geschrieben, dass sie über das Leben ihres Onkels Heinz Basch nur wisse, dass es stark durch den nationalsozialistischen Alltag mit all seinen Ausgrenzungen für „nicht arische“ Menschen bestimmt gewesen sei. Da Heinz fünf Jahre jünger als seine Schwester Hildegard war, die im April 1939 nach Lincolnshire ins englische Exil entkommen konnte, war sein Bildungsweg ganz von den nationalsozialistischen Restriktionen für den Zugang jüdischer Kinder zu höherer Bildung bestimmt gewesen. Nach dem Schulabschluss gelang es seiner Mutter Herta, Heinz in einem nahe gelegenen Teppichgeschäft unter zu bringen. Heinz arbeitete als Mode- und Reklamezeichner, er wollte Deutschland verlassen. Ob er sich selbst um die Emigration kümmerte oder die Eltern ist nicht klar, doch aus einem Brief, den seine Schwester Hildegard im Oktober 1938 an den Großvater Felix Berlowitz schreibt, geht hervor, dass sie selbst sich um Einreisemöglichkeiten nach Brasilien kümmert, dort lebt inzwischen die jüngste Schwester ihrer Mutter, und dass Heinz ein Affidavit bekommen hat, denn seine Schwester schreibt: „Ein Lichtblick ist es ja wenigstens, dass Heinz nun das Affidavit bekommen hat. Allgemein heisst es, dass es noch zwei Jahre dauern wird (bis er ein Visum zur Einreise erhält R.F.), aber vielleicht kommt uns ja einmal ein glücklicher Zufall zu Hilfe. Die Hauptsache ist ja, dass er es hat.“ Leider täuschte sich seine Schwester mit dieser Einschätzung. Der Umstand, dass Heinz in Posen geboren war, machte ihn aus Sicht der amerikanischen Einwanderungsbehörde zum Polen und das bedeutete, dass er der viel geringeren polnischen Einwanderungsquote zugeteilt wurde.

Heinz Basch musste in Berlin ausharren. Er lebte zusammen mit seinen Eltern in der Wohnung in der Keithstraße 14, in der ab 1940 auch noch eine vierköpfige Familie aufgenommen werden musste. Heinz und sein Vater wurden zur Zwangsarbeit herangezogen. Heinz arbeitete als Probeschmelzer bei Aluminiumhüttewerk Emil Schmidt GmbH in der Herzbergstr. 35 in Lichtenberg. In seiner Vermögenserklärung gibt Heinz im Dezember 1942 an, er habe dort einen Stundenlohn von 0,95 RM erhalten und in der Woche 53,20 RM verdient.

Am 14. Dezember 1942 fuhr der 25. Osttransport vom Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße nach Auschwitz. Heinz Basch war zusammen mit seinen Eltern in diesem Deportationszug. Es gibt keine weiteren Lebensspuren mehr von ihm.