Pauline Zander geb. Brandus

Verlegeort
Meraner Str. 54
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
01. Juli 2010
Geboren
01. Dezember 1869 in Magdeburg
Deportation
am 01. November 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
am 09. Mai 1942 nach Chełmno / Kulmhof
Ermordet
09. Mai 1942 in Chełmno / Kulmhof

Pauline Zander wurde als Pauline Brandus am 1. Dezember 1869 in Magdeburg als Tochter von Max und Pauline geboren. Sie heiratete später Wilhelm Zander, der aber bereits 1920 verstarb. Das Paar bekam zwei Kinder, den Sohn Walter am 8. Juni 1898 und die Tochter Johanna Adelheid a, 29. Dezember 1903. Pauline wurde innerhalb der Familie "Pummi" genannt und als eine kluge, kultivierte Frau bezeichnet, die sich laut ihrer Enkelin auch als Bildhauerin betätigte. Ihr wurde ein unerschütterlicher Mut, eine optimistische Einstellung zum Leben und eine große Selbstlosigkeit attestiert, die es ihr möglich machten, die Emigration der Kinder aber auch die Diskriminierungen im Alltag mit Würde und Gelassenheit zu ertragen. Walter Zander konnte früh nach England emigrieren, Johanna Adelheit folgte später und wurde zunächst auf der Insel Man interniert.

Am 26. Juni 1939 schrieb Pauline Zander in einem Brief: "Ich bin bereit für die schlechten Zeiten und werde alles ertragen, was kommen mag.". In einem anderen Schreiben sagte sie sinngemäß, dass sie immer nach "den Lichtseiten" suche.

Am 26. Oktober 1942 musste Pauline Zander ihre Vermögenserklärung ausfüllen. Am 1. November  wurde sie aus der Lewetzowstraße 7-8 abgeholt und nach Lodz deportiert. Am 9. Mai wurde sie von dort aus nach Chelmno deportiert und ist dort vermutlich direkt nach der Ankunft ermordet worden.