Theodor Lifschitz

Verlegeort
Nürnberger Str. 65
Historischer Name
Nürnberger Str. 66
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
18. Juni 2010
Geboren
01. April 1886 in Swinemünde (Pommern)
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 29. November 1942 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Theodor Lifschitz wurde am 1. April 1886 als Sohn von Salomon (Sigmund) und Jenny Lifschitz in Swinemünde (heute Swinowjscie in Polen), einer Hafenstadt an der Ostsee geboren. Er war das einzige (bekannte) Kind. Der Vater war Kaufmann und besaß in Swinemünde ein großes Kaufhaus für Herren- und Damenbekleidung. Theodor Lifschitz studierte Jura und wurde Rechtsanwalt in seiner Heimatstadt.<br />
Er heiratete Selma Rothstein, am 2. Juni 1894 als Tochter von Sally und Blondine Rothstein in Roßla geboren, einem kleinen Ort im Kreis Sangerhausen in der damaligen Provinz Sachsen (heute: Landreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt). Ihr Vater war ebenfalls Textilkaufmann und Inhaber eines Geschäfts in Sangerhausen. Das Ehepaar bekam zwei Kinder: 1922 den Sohn Hans und 1925 die Tochter Eva. Die jüdische Gemeinde der Stadt war klein, die große Mehrzahl der Einwohner war Protestanten So waren 1925 91,2% der knapp 20000 Einwohner evangelisch, 4,6% katholisch und nur 0,7% jüdischer Religion. Theodor Lifschitz übernahm nach dem Tod seines Vaters dessen Geschäft. Seine Ehefrau Selma arbeite mit ihm in der Firma.<br />
<br />
Über das Schicksal der Familie und des Geschäfts nach dem Beginn der NS Diktatur wird unterschiedlich berichtet: In einem Interview im Jahr 1995 erzählt die Tochter Eva, verheiratete Lewin von Enteignung und uMzug nach Berlin im Jahr 1937. Nach ihrer Erinnerung während der Stolpersteinverlegung im Jahr 2010 wurde das Geschäft 1933 enteignet und die Familie zog 1935 nach Berlin. Anders wiederum das "Virtuelle Shtetl" im Internet. Während des Novemberprogroms 1938 wurde das Warenhaus in der Färberstraße demoliert und Theodor Lifschitz inhaftiert. - Im Berliner Adressbuch von 1939 ist Theodor Lifschitz das erste Mal in der Nürnberger Straße 66 vermerkt.<br />
Selma Lifschitz bekam in Berlin eine Stelle als Geschäftsführerin der "Baerwald-Küche" ind er Nürnberger Straße 66 die Familie wohnte im selben Haus. Laut Berliner Adressbuch war das haus Nürnberger Straße 66 seit dem Ende der 1930er Jahre im Besitz der Berliner Jüdischen Gemeinde. - Die "Baerwald-Küche" war eine soziale Einrichtung, die anfangs nur jüdische Akademiker und dann alle bedürftigen jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit einer täglichen Mahlzeit unterstützte.<br />
Im Jahr 1938 wanderte Sohn Hans mit der Jugend-Alija nach Palästina aus. Die 1933 in Berlin von Recha Freier (1892 - 1984) gegründete Organisation konnte Tausenden von jüdischen Kindern die Auswanderung nach Palästina ermöglichen und so ihr Leben retten. Hans Lifschitz kämpfte später in der Britisch-Jüdischen Brigade. Nach Deutschland zurückgekehrt, arbeitete er als Lehrer. 1958 nahm er sich wegen der antisemitischen Angriffe der Eltern seiner Schüler das Leben. Die Tochter Eva konngte 1939 mitg enem Kindertransport nach England entkommen. Von dort ging sie nach acht Jahren in die USA, wurde Krankenschwester, heiratete bekam Kinder un Enkelkinder. (Sie spracbh bei der Verlegung der Stolpersteine für ihre Eltern am 18. Juni 2010).<br />
Selma Lifschitz wurde am 29. November 1942 gemeinsam mit ihrem Ehemann (iund fas 1000 anderen Juden) vom Bahnhof Grunewald aus nach Auschwitz deportiert. Dort verliert sich ihre Spur - das bedeutet fast immer, dass die Deportierten sofort ermordet wurden.<br />

Theodor Lifschitz wurde am 1. April 1886 als Sohn von Salomon (Sigmund) und Jenny Lifschitz in Swinemünde (heute Swinowjscie in Polen), einer Hafenstadt an der Ostsee geboren. Er war das einzige (bekannte) Kind. Der Vater war Kaufmann und besaß in Swinemünde ein großes Kaufhaus für Herren- und Damenbekleidung. Theodor Lifschitz studierte Jura und wurde Rechtsanwalt in seiner Heimatstadt.
Er heiratete Selma Rothstein, am 2. Juni 1894 als Tochter von Sally und Blondine Rothstein in Roßla geboren, einem kleinen Ort im Kreis Sangerhausen in der damaligen Provinz Sachsen (heute: Landreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt). Ihr Vater war ebenfalls Textilkaufmann und Inhaber eines Geschäfts in Sangerhausen. Das Ehepaar bekam zwei Kinder: 1922 den Sohn Hans und 1925 die Tochter Eva. Die jüdische Gemeinde der Stadt war klein, die große Mehrzahl der Einwohner war Protestanten So waren 1925 91,2% der knapp 20000 Einwohner evangelisch, 4,6% katholisch und nur 0,7% jüdischer Religion. Theodor Lifschitz übernahm nach dem Tod seines Vaters dessen Geschäft. Seine Ehefrau Selma arbeite mit ihm in der Firma.

Über das Schicksal der Familie und des Geschäfts nach dem Beginn der NS Diktatur wird unterschiedlich berichtet: In einem Interview im Jahr 1995 erzählt die Tochter Eva, verheiratete Lewin von Enteignung und uMzug nach Berlin im Jahr 1937. Nach ihrer Erinnerung während der Stolpersteinverlegung im Jahr 2010 wurde das Geschäft 1933 enteignet und die Familie zog 1935 nach Berlin. Anders wiederum das "Virtuelle Shtetl" im Internet. Während des Novemberprogroms 1938 wurde das Warenhaus in der Färberstraße demoliert und Theodor Lifschitz inhaftiert. - Im Berliner Adressbuch von 1939 ist Theodor Lifschitz das erste Mal in der Nürnberger Straße 66 vermerkt.
Selma Lifschitz bekam in Berlin eine Stelle als Geschäftsführerin der "Baerwald-Küche" ind er Nürnberger Straße 66 die Familie wohnte im selben Haus. Laut Berliner Adressbuch war das haus Nürnberger Straße 66 seit dem Ende der 1930er Jahre im Besitz der Berliner Jüdischen Gemeinde. - Die "Baerwald-Küche" war eine soziale Einrichtung, die anfangs nur jüdische Akademiker und dann alle bedürftigen jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit einer täglichen Mahlzeit unterstützte.
Im Jahr 1938 wanderte Sohn Hans mit der Jugend-Alija nach Palästina aus. Die 1933 in Berlin von Recha Freier (1892 - 1984) gegründete Organisation konnte Tausenden von jüdischen Kindern die Auswanderung nach Palästina ermöglichen und so ihr Leben retten. Hans Lifschitz kämpfte später in der Britisch-Jüdischen Brigade. Nach Deutschland zurückgekehrt, arbeitete er als Lehrer. 1958 nahm er sich wegen der antisemitischen Angriffe der Eltern seiner Schüler das Leben. Die Tochter Eva konngte 1939 mitg enem Kindertransport nach England entkommen. Von dort ging sie nach acht Jahren in die USA, wurde Krankenschwester, heiratete bekam Kinder un Enkelkinder. (Sie spracbh bei der Verlegung der Stolpersteine für ihre Eltern am 18. Juni 2010).
Selma Lifschitz wurde am 29. November 1942 gemeinsam mit ihrem Ehemann (iund fas 1000 anderen Juden) vom Bahnhof Grunewald aus nach Auschwitz deportiert. Dort verliert sich ihre Spur - das bedeutet fast immer, dass die Deportierten sofort ermordet wurden.