Hans Lippmann

Verlegeort
Pallasstr. 5 -6
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
März 2008
Geboren
07. März 1907 in Berlin
Deportation
am 05. September 1944 nach Sachsenhausen
Ermordet
24. November 1944 in Sachsenhausen

Hans Lippmann war Arbeiter bei Siemens & Halske im Apparatebau, er war Kommunist und Jude, das war eine doppelte Gefährdung nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Am 7. März 1907 in Berlin geboren, hat er seinen Beruf vermutlich seit Anfang der 1920er Jahre ausgeübt. Wann er sich der KPD anschloss, ist nicht bekannt. <br />
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In den 1930er Jahren heiratete er die aus Köln stammende Betty Schilibowski, auch sie war Jüdin. Im Mai 1938 wurde der gemeinsame Sohn Peter geboren, die Familie lebte in der Pallasstraße 6 in Schöneberg. Bald nach der Geburt ihres Kindes wurde die Ehe von Hans und Betty Lippmann geschieden. Betty Lippmann lebte fortan mit dem Kind im Haus Willmanndamm 7 in Schöneberg zur Untermiete. <br />
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Hans Lippmann war im kommunistischen Widerstand der Gruppe um Willy Krüger aktiv, sein Deckname war Hans Kaposch. Da er nicht nur als Mitglied des Widerstands gefährdet war, sondern als Jude ab Herbst 1941 auch mit seiner „Evakuierung“ rechnen musste, tauchte er unter. Er wohnte 2 ½ Jahre lang im Sommer in einem Zelt bei Caputh und im Winter im Keller von Willy und Maria Krüger. Gelegentlich verrichtete er Schwarzarbeit, ansonsten lebte er von der Unterstützung durch seine Freunde. <br />
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Ab Mitte des Jahres 1943 verteilte er unter zur Wehrmacht eingezogenen Freunden Flugblätter des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD), in denen u.a. zum Sturz Hitlers aufgerufen wurde. Im Mai 1944 bereitete er ein Treffen vor, das einer Aussprache mit der Gruppe Saefkow-Jacob-Baestlein dienen sollte. Nachdem einer der Beteiligten dieser Vorbereitungsrunde gefasst worden war, versteckte sich Hans Lippmann erneut, dieses Mal bei seiner neuen Lebensgefährtin Marga Schumacher. Am 5. September 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und vor den Augen der ebenfalls verhafteten Marga Schumacher schwer misshandelt. Sie erinnerte sich, nachdem sie ihre Inhaftierung in Ravensbrück überlebt hatte, am 25. März 1946 vor dem „Hauptausschuss Opfer des Faschismus“ daran, dass Hans Lippmann bei der Verhaftung u. Gegenüberstellungen … in meiner Gegenwart entsetzlich geschlagen (wurde), sodass ihm das Blut aus Mund u. Nase floss. Bis heute habe ich nichts gehört von ihm, vermute mit Sicherheit, dass man ihn ermordet hat, sonst hätte er sich bereits gemeldet. … Einen Prozess hatten wir nicht. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat beschuldigt u. in d. Verdacht noch mehr Leute zufangen (sic), steckte man uns ohne Prozess ins Kl.u.a.<br />
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Hans Lippmann wurde am 24. November 1944 auf Befehl des Reichssicherheitshauptamtes ohne Prozess im KZ Sachsenhausen erschossen.

Hans Lippmann war Arbeiter bei Siemens & Halske im Apparatebau, er war Kommunist und Jude, das war eine doppelte Gefährdung nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Am 7. März 1907 in Berlin geboren, hat er seinen Beruf vermutlich seit Anfang der 1920er Jahre ausgeübt. Wann er sich der KPD anschloss, ist nicht bekannt.

In den 1930er Jahren heiratete er die aus Köln stammende Betty Schilibowski, auch sie war Jüdin. Im Mai 1938 wurde der gemeinsame Sohn Peter geboren, die Familie lebte in der Pallasstraße 6 in Schöneberg. Bald nach der Geburt ihres Kindes wurde die Ehe von Hans und Betty Lippmann geschieden. Betty Lippmann lebte fortan mit dem Kind im Haus Willmanndamm 7 in Schöneberg zur Untermiete.

Hans Lippmann war im kommunistischen Widerstand der Gruppe um Willy Krüger aktiv, sein Deckname war Hans Kaposch. Da er nicht nur als Mitglied des Widerstands gefährdet war, sondern als Jude ab Herbst 1941 auch mit seiner „Evakuierung“ rechnen musste, tauchte er unter. Er wohnte 2 ½ Jahre lang im Sommer in einem Zelt bei Caputh und im Winter im Keller von Willy und Maria Krüger. Gelegentlich verrichtete er Schwarzarbeit, ansonsten lebte er von der Unterstützung durch seine Freunde.

Ab Mitte des Jahres 1943 verteilte er unter zur Wehrmacht eingezogenen Freunden Flugblätter des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD), in denen u.a. zum Sturz Hitlers aufgerufen wurde. Im Mai 1944 bereitete er ein Treffen vor, das einer Aussprache mit der Gruppe Saefkow-Jacob-Baestlein dienen sollte. Nachdem einer der Beteiligten dieser Vorbereitungsrunde gefasst worden war, versteckte sich Hans Lippmann erneut, dieses Mal bei seiner neuen Lebensgefährtin Marga Schumacher. Am 5. September 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und vor den Augen der ebenfalls verhafteten Marga Schumacher schwer misshandelt. Sie erinnerte sich, nachdem sie ihre Inhaftierung in Ravensbrück überlebt hatte, am 25. März 1946 vor dem „Hauptausschuss Opfer des Faschismus“ daran, dass Hans Lippmann bei der Verhaftung u. Gegenüberstellungen … in meiner Gegenwart entsetzlich geschlagen (wurde), sodass ihm das Blut aus Mund u. Nase floss. Bis heute habe ich nichts gehört von ihm, vermute mit Sicherheit, dass man ihn ermordet hat, sonst hätte er sich bereits gemeldet. … Einen Prozess hatten wir nicht. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat beschuldigt u. in d. Verdacht noch mehr Leute zufangen (sic), steckte man uns ohne Prozess ins Kl.u.a.

Hans Lippmann wurde am 24. November 1944 auf Befehl des Reichssicherheitshauptamtes ohne Prozess im KZ Sachsenhausen erschossen.