Otto Laabs

Verlegeort
Hoeppner Str. 4
Bezirk/Ortsteil
Tempelhof
Verlegedatum
11. Dezember 2007
Geboren
24. April 1887 in Groß-Gustrow (Pommern)
Beruf
Straßenbahnführer
Verhaftet
1938 in Sachsenhausen
Verhaftet
03. September 1940 in Dachau
Deportation
am 16. Februar 1942 nach Hartheim, Tötungsanstalt
Ermordet
1942 in der Tötungsanstalt Hartheim

Otto Laabs gehört zu den zahlreichen Opfern aus der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas (Bibelforscher), deren Mitglieder von den Nationalsozialisten gleich nach der Machtübernahme 1933 verfolgt und in Konzentrationslagern gefangen gehalten wurden. Die Zeugen Jehovas waren 1933 als erste religiöse Vereinigung verboten worden. Während der NS-Zeit waren in Deutschland und den besetzten Ländern insgesamt 13.500 Zeugen Jehovas Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt. Die Gesamtzahl der namentlich bekannten Todesopfer liegt bei 1.490, der am 24. April 1887 in Groß-Gustkow in Pommern geborene Otto Laabs ist eines von ihnen.<br />
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Bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung war Otto Laabs Straßenbahnführer gewesen. Er beteiligte sich an einer großen Protestaktion seiner Glaubensgemeinschaft und wurde 1937 in einem Massenprozess zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Verhaftung ließ sich seine Frau auf Druck der Gestapo wie auch aus wirtschaftlichen und persönlichen Gründen von ihm scheiden. Nach dem Ende seiner gerichtlich festgesetzten Haftzeit wurde Otto Laabs sofort wieder festgenommen und kam nun als sogenannter Schutzhaftgefangener in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Dort erhielt er die Häftlingsnummer 10491. Zu dieser Zeit wurden Angehörige der Zeugen Jehovas in den KZs durch einen lila Winkel an ihrer Kleidung kenntlich gemacht. Aus welchem Grund Otto Laabs am 3. September 1940 nach Dachau gebracht wurde, ist nicht klar. Belegt ist, dass er von dort am 16. Februar 1942 mit einem so genannten Invalidentransport nach Schloss Hartheim im oberösterreichischen Alkoven kam.<br />
<br />
Die einstige Pflegeanstalt für geistig Behinderte, Schloss Hartheim, war nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich enteignet worden. Vom Frühjahr 1940 bis zum August 1941 wurden hier im Rahmen des NS-Euthanasieprogramms Massentötungen an Behinderten und „nicht besserungsfähigen“ Insassen aus Krankenanstalten, Pflegeeinrichtungen und Altenheimen aus dem südostdeutschen Raum begangen. Nach der offiziellen Einstellung der Euthanasie im August 1941 ließ Heinrich Himmler die Anstalten weiterhin zur Massentötung der nicht mehr arbeitsfähigen KZ-Häftlinge nutzen, nach Hartheim wurden vor allem Häftlinge aus Dachau und Mauthausen gebracht. Die Aktion lief unter dem Decknamen „Sonderbehandlung 14 f 13“, dabei stand 14 f für Tod im Konzentrationslager und 13 war das Kürzel für den Transport in eine der Euthanasie-Anstalten im Rahmen der Invalidenaktion. Otto Laabs konnte Anfang 1942 die unmenschlichen Arbeitsvorgaben im KZ vermutlich nicht mehr erfüllen, daher wurde er als Invalide geführt, was gleichbedeutend mit seiner geplanten Ermordung war. <br />
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Als Häftling Nummer 17017 wurde er am 16. Februar 1942 aus Dachau nach Schloss Hartheim gebracht. Er ist einer von nahezu 30.000 Menschen, die hier ermordet wurden, der genaue Zeitpunkt seines Todes ist nicht bekannt.

Otto Laabs gehört zu den zahlreichen Opfern aus der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas (Bibelforscher), deren Mitglieder von den Nationalsozialisten gleich nach der Machtübernahme 1933 verfolgt und in Konzentrationslagern gefangen gehalten wurden. Die Zeugen Jehovas waren 1933 als erste religiöse Vereinigung verboten worden. Während der NS-Zeit waren in Deutschland und den besetzten Ländern insgesamt 13.500 Zeugen Jehovas Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt. Die Gesamtzahl der namentlich bekannten Todesopfer liegt bei 1.490, der am 24. April 1887 in Groß-Gustkow in Pommern geborene Otto Laabs ist eines von ihnen.

Bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung war Otto Laabs Straßenbahnführer gewesen. Er beteiligte sich an einer großen Protestaktion seiner Glaubensgemeinschaft und wurde 1937 in einem Massenprozess zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Verhaftung ließ sich seine Frau auf Druck der Gestapo wie auch aus wirtschaftlichen und persönlichen Gründen von ihm scheiden. Nach dem Ende seiner gerichtlich festgesetzten Haftzeit wurde Otto Laabs sofort wieder festgenommen und kam nun als sogenannter Schutzhaftgefangener in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Dort erhielt er die Häftlingsnummer 10491. Zu dieser Zeit wurden Angehörige der Zeugen Jehovas in den KZs durch einen lila Winkel an ihrer Kleidung kenntlich gemacht. Aus welchem Grund Otto Laabs am 3. September 1940 nach Dachau gebracht wurde, ist nicht klar. Belegt ist, dass er von dort am 16. Februar 1942 mit einem so genannten Invalidentransport nach Schloss Hartheim im oberösterreichischen Alkoven kam.

Die einstige Pflegeanstalt für geistig Behinderte, Schloss Hartheim, war nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich enteignet worden. Vom Frühjahr 1940 bis zum August 1941 wurden hier im Rahmen des NS-Euthanasieprogramms Massentötungen an Behinderten und „nicht besserungsfähigen“ Insassen aus Krankenanstalten, Pflegeeinrichtungen und Altenheimen aus dem südostdeutschen Raum begangen. Nach der offiziellen Einstellung der Euthanasie im August 1941 ließ Heinrich Himmler die Anstalten weiterhin zur Massentötung der nicht mehr arbeitsfähigen KZ-Häftlinge nutzen, nach Hartheim wurden vor allem Häftlinge aus Dachau und Mauthausen gebracht. Die Aktion lief unter dem Decknamen „Sonderbehandlung 14 f 13“, dabei stand 14 f für Tod im Konzentrationslager und 13 war das Kürzel für den Transport in eine der Euthanasie-Anstalten im Rahmen der Invalidenaktion. Otto Laabs konnte Anfang 1942 die unmenschlichen Arbeitsvorgaben im KZ vermutlich nicht mehr erfüllen, daher wurde er als Invalide geführt, was gleichbedeutend mit seiner geplanten Ermordung war.

Als Häftling Nummer 17017 wurde er am 16. Februar 1942 aus Dachau nach Schloss Hartheim gebracht. Er ist einer von nahezu 30.000 Menschen, die hier ermordet wurden, der genaue Zeitpunkt seines Todes ist nicht bekannt.