Max Liebert

Verlegeort
Manfred-von-Richthofen-Str. 9
Historischer Name
Hohenzollernkorso 70
Bezirk/Ortsteil
Tempelhof
Verlegedatum
21. März 2007
Geboren
30. Oktober 1874 in Graudenz (Westpreußen) / Grudziądz
Beruf
Unternehmer
Flucht
Flucht in die Niederlande
Verhaftet
09. April 1943 im Sammellager Westerbork
Deportation
am 18. Mai 1943 nach Sobibór
Ermordet
21. Mai 1943 in Sobibór

Seit 1906 lebte der am 30. Oktober 1874 im westpreußischen Graudenz (heute: Grudziądz/Polen) geborene Max Liebert in Berlin. Er hatte das drei Jahre zuvor gegründete Lederwarenunternehmen von Lessmann Moset in der Kreuzberger Ritterstraße übernommen, das er unter dem Namen „L. Moset Nachf.“ als Bronzewarenfabrik erfolgreich ausbaute.<br />
<br />
Er war mit der aus Berlin stammenden Käte Lewinsohn verheiratet. Das Ehepaar Liebert hatte zwei Kinder: den 1903 in Königsberg geborenen Sohn Werner und die 1907 in Berlin geborene Tochter Ilse. Die Familie bewohnte eine Sechszimmer-Wohnung am Hohenzollernkorso 70, der heutigen Manfred-von-Richthofen-Straße 9 in Berlin-Tempelhof.<br />
<br />
Max Liebert nahm aktiv am Ersten Weltkrieg teil. Er war Mitglied im Kyffhäuser-Bund und engagierte sich im Kriegervereinswesen. Im Dezember 1925 zeichnete ihn der Preussische Landes-Krieger-Verband dafür mit dem Krieger-Vereins-Ehrenkreuz II. Klasse aus. <br />
<br />
Sein Unternehmen unterhielt Geschäftsbeziehungen in verschiedene europäische Länder, die in den späteren 1920er Jahren vor allem der im Betrieb mitarbeitende Sohn Werner pflegte. Die schnell einsetzenden Repressionen im Geschäftsbetrieb durch die nationalsozialistische Regierung veranlassten Max Liebert auf Drängen seines Sohnes Werner, das Unternehmen im Sommer 1933 in das niederländische Almelo zu verlegen. <br />
<br />
Am 25. August 1933 gaben die Lieberts ihre ehemalige Heimat am Hohenzollernkorso 70 auf und wanderten in die Niederlande aus. Es war gelungen, die Bronzefabrik mitsamt der Fabrik- und Büroausstattung nach Almelo zu verlagern. Gemeinsam mit seinem Sohn Werner stellte Max Liebert dort fortan Beleuchtungskörper her. Die Familie lebte gemeinsam im Hause Parkweg 51, bis die Tochter Ilse heiratete und mit ihrem Ehemann eine eigene Wohnung bezog. <br />
<br />
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im Mai 1940 wurde das Leben von Max Liebert zunehmend durch die rigoros durchgesetzten antijüdischen Maßnahmen bestimmt. Im März 1942 wurde ihm das Unternehmen entzogen und einem deutschen Treuhänder unterstellt, sein Sohn Werner durfte dort zunächst noch weiterarbeiten. Aufgrund der sich verschärfenden Judenverfolgungen musste auch Werner den ehemaligen Familienbetrieb verlassen. Seine kranken Eltern versuchte Werner in einem katholischen Krankenhaus in Almelo in Sicherheit zu bringen, er selbst tauchte unter. <br />
<br />
Max Liebert wurde zusammen mit seiner Frau Käte am 9. April 1943 von diesem Krankenhaus aus in das Durchgangslager Westerbork verschleppt. Nach einigen Wochen, am 18. Mai 1943, wurden Max und Käte Liebert von dort in das Vernichtungslager Sobibór deportiert. Dort wurden sie am 21. Mai 1943 ermordet.

Seit 1906 lebte der am 30. Oktober 1874 im westpreußischen Graudenz (heute: Grudziądz/Polen) geborene Max Liebert in Berlin. Er hatte das drei Jahre zuvor gegründete Lederwarenunternehmen von Lessmann Moset in der Kreuzberger Ritterstraße übernommen, das er unter dem Namen „L. Moset Nachf.“ als Bronzewarenfabrik erfolgreich ausbaute.

Er war mit der aus Berlin stammenden Käte Lewinsohn verheiratet. Das Ehepaar Liebert hatte zwei Kinder: den 1903 in Königsberg geborenen Sohn Werner und die 1907 in Berlin geborene Tochter Ilse. Die Familie bewohnte eine Sechszimmer-Wohnung am Hohenzollernkorso 70, der heutigen Manfred-von-Richthofen-Straße 9 in Berlin-Tempelhof.

Max Liebert nahm aktiv am Ersten Weltkrieg teil. Er war Mitglied im Kyffhäuser-Bund und engagierte sich im Kriegervereinswesen. Im Dezember 1925 zeichnete ihn der Preussische Landes-Krieger-Verband dafür mit dem Krieger-Vereins-Ehrenkreuz II. Klasse aus.

Sein Unternehmen unterhielt Geschäftsbeziehungen in verschiedene europäische Länder, die in den späteren 1920er Jahren vor allem der im Betrieb mitarbeitende Sohn Werner pflegte. Die schnell einsetzenden Repressionen im Geschäftsbetrieb durch die nationalsozialistische Regierung veranlassten Max Liebert auf Drängen seines Sohnes Werner, das Unternehmen im Sommer 1933 in das niederländische Almelo zu verlegen.

Am 25. August 1933 gaben die Lieberts ihre ehemalige Heimat am Hohenzollernkorso 70 auf und wanderten in die Niederlande aus. Es war gelungen, die Bronzefabrik mitsamt der Fabrik- und Büroausstattung nach Almelo zu verlagern. Gemeinsam mit seinem Sohn Werner stellte Max Liebert dort fortan Beleuchtungskörper her. Die Familie lebte gemeinsam im Hause Parkweg 51, bis die Tochter Ilse heiratete und mit ihrem Ehemann eine eigene Wohnung bezog.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im Mai 1940 wurde das Leben von Max Liebert zunehmend durch die rigoros durchgesetzten antijüdischen Maßnahmen bestimmt. Im März 1942 wurde ihm das Unternehmen entzogen und einem deutschen Treuhänder unterstellt, sein Sohn Werner durfte dort zunächst noch weiterarbeiten. Aufgrund der sich verschärfenden Judenverfolgungen musste auch Werner den ehemaligen Familienbetrieb verlassen. Seine kranken Eltern versuchte Werner in einem katholischen Krankenhaus in Almelo in Sicherheit zu bringen, er selbst tauchte unter.

Max Liebert wurde zusammen mit seiner Frau Käte am 9. April 1943 von diesem Krankenhaus aus in das Durchgangslager Westerbork verschleppt. Nach einigen Wochen, am 18. Mai 1943, wurden Max und Käte Liebert von dort in das Vernichtungslager Sobibór deportiert. Dort wurden sie am 21. Mai 1943 ermordet.