Clara Feininger geb. Fürst

Verlegeort
Beethovenstr. 29
Bezirk/Ortsteil
Lichtenrade
Verlegedatum
21. März 2007
Geboren
15. Februar 1879 in Berlin
Deportation
am 10. Januar 1944 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 23. Oktober 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Clara Fürst wurde am 15. Februar 1879 in Berlin als Tochter des jüdischen Malers und Bildhauers Gustav Fürst und seiner nichtjüdischen Ehefrau geboren. Wohl über ihren Bruder Edmund (1874–1955) lernte Clara Fürst den deutsch-amerikanischen Maler, Grafiker und Karikaturisten Lyonel Feininger (1871–1956) kennen, der wie Edmund Fürst einige Jahre an der Kunstakademie Berlin studiert hatte. Lyonel Feininger und Clara Fürst heirateten 1901. Im selben Jahr wurde ihre Tochter Eleonore geboren,1902 Marianne. <br />
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Lyonel Feininger trennte sich jedoch bald von Frau und Kindern, um erneut zu heiraten. Clara Feininger lebte seit etwa 1915 zwanzig Jahre lang in Berlin-Steglitz, Birkbuschstraße 6. Den Berliner Adressbüchern zufolge war sie Pianistin. Im selben Haus wohnte zeitweise auch ihre Tochter Eleonore Feininger, die sich als Fotografin auf Architektur-, Industrie- und Portraitaufnahmen spezialisiert hatte.<br />
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Während Edmund Fürst mit seiner Familie 1934 nach Palästina emigrierte und Lyonel Feininger, dessen vom Kubismus geprägte Kunst den Nationalsozialisten als „entartet“ galt, 1937 in die USA zog, blieb Clara Feininger in Berlin. Vermutlich lebte sie von den Unterhaltszahlungen, die Lyonel Feininger nach der Scheidung 1907 an sie leisten musste.<br />
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Um 1939 wohnte sie vorübergehend in Schöneiche bei Berlin, kehrte aber nach Berlin zurück und wohnte ab 1941 in der Lichtenrader Beethovenstraße 29 zur Untermiete bei Hildegard und Werner Braun. Nach den Nürnberger „Rassengesetzen“ galt Clara Feininger als „Geltungsjüdin“. Dass sie im Februar 1938 aus der Jüdischen Gemeinde ausgetreten war, schützte sie nicht vor weiterer Verfolgung. Am 10. Januar 1944 wurde sie mit dem 99. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und von dort am 23. Oktober 1944 nach Auschwitz. Sie hat nicht überlebt.

Clara Fürst wurde am 15. Februar 1879 in Berlin als Tochter des jüdischen Malers und Bildhauers Gustav Fürst und seiner nichtjüdischen Ehefrau geboren. Wohl über ihren Bruder Edmund (1874–1955) lernte Clara Fürst den deutsch-amerikanischen Maler, Grafiker und Karikaturisten Lyonel Feininger (1871–1956) kennen, der wie Edmund Fürst einige Jahre an der Kunstakademie Berlin studiert hatte. Lyonel Feininger und Clara Fürst heirateten 1901. Im selben Jahr wurde ihre Tochter Eleonore geboren,1902 Marianne.

Lyonel Feininger trennte sich jedoch bald von Frau und Kindern, um erneut zu heiraten. Clara Feininger lebte seit etwa 1915 zwanzig Jahre lang in Berlin-Steglitz, Birkbuschstraße 6. Den Berliner Adressbüchern zufolge war sie Pianistin. Im selben Haus wohnte zeitweise auch ihre Tochter Eleonore Feininger, die sich als Fotografin auf Architektur-, Industrie- und Portraitaufnahmen spezialisiert hatte.

Während Edmund Fürst mit seiner Familie 1934 nach Palästina emigrierte und Lyonel Feininger, dessen vom Kubismus geprägte Kunst den Nationalsozialisten als „entartet“ galt, 1937 in die USA zog, blieb Clara Feininger in Berlin. Vermutlich lebte sie von den Unterhaltszahlungen, die Lyonel Feininger nach der Scheidung 1907 an sie leisten musste.

Um 1939 wohnte sie vorübergehend in Schöneiche bei Berlin, kehrte aber nach Berlin zurück und wohnte ab 1941 in der Lichtenrader Beethovenstraße 29 zur Untermiete bei Hildegard und Werner Braun. Nach den Nürnberger „Rassengesetzen“ galt Clara Feininger als „Geltungsjüdin“. Dass sie im Februar 1938 aus der Jüdischen Gemeinde ausgetreten war, schützte sie nicht vor weiterer Verfolgung. Am 10. Januar 1944 wurde sie mit dem 99. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und von dort am 23. Oktober 1944 nach Auschwitz. Sie hat nicht überlebt.