Dr. Bernhard Wolff

Verlegeort
Mellenerstr. 33
Historischer Name
Roonstr. 41
Bezirk/Ortsteil
Lichtenrade
Verlegedatum
21. März 2007
Geboren
30. Juli 1870 in Diez/Lahn
Beruf
Praktischer Arzt
Deportation
am 01. September 1942 nach Theresienstadt
Tot
31. Januar 1943 in Theresienstadt

Der 1870 in Hessen geborene Bernhard Wolff promovierte 1894 im Fach Medizin. Ein Jahr später erhielt er die Approbation und praktizierte seitdem als Allgemeinmediziner lange Zeit im rheinhessischen Alsheim, dem Geburtsort seiner Frau Amalie (siehe dort). Noch 1933 ist seine Adresse dort nachgewiesen.<br />
<br />
Vermutlich zog er erst als Ruheständler mit seiner Frau nach Berlin in den Ortsteil Lichtenrade. Jedenfalls erwarb er hier im Mai 1936 das Haus in der Roonstraße 41 (heute: Mellenerstraße 33), in dem sein Sohn Ernst (geb. 1901), ebenfalls Mediziner, seit 1935 bis zu seiner Emigration in die USA 1938 eine Arztpraxis hatte.<br />
<br />
Dr. Bernhard Wolff bewohnte hier mit seiner Frau eine 2-Zimmer-Wohnung. Die übrigen Räume waren an jüdische Wohnungssuchende wie etwa die Familie Leisersohn (siehe dort) untervermietet. Das Haus wurde in den nächsten Jahren eines der „Judenhäuser“ im Verwaltungsbezirk Tempelhof. <br />
<br />
Am 1. September 1942 wurden Amalie und Bernhard Wolff mit dem „54. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. In der kurz zuvor im Sammellager Große Hamburger Straße ausgefüllten Vermögenserklärung vermerkte Bernhard Wolff: „Die Untermieter wandern nicht mit aus.“ <br />
<br />
Das Haus wurde noch vor der Deportation am 28. August 1942 zugunsten „des Reichs eingezogen“, am 15. Dezember 1942 geräumt, das Inventar der Wolffs auf 1.224,– RM bewertet und an einen Einzelhändler verkauft. Ihr Vermögen in Höhe von 6.475,– RM, das bei der Deutschen Bank angelegt war, ein Wertpapierdepot sowie eine Sterbeversicherung verfielen ebenfalls „dem Reich“.<br />
<br />
Dr. Bernhard Wolff starb am 31. Januar 1943 in Theresienstadt. Als Todesursache wurde in den Formularen „Darmkatarrh“ angegeben.

Der 1870 in Hessen geborene Bernhard Wolff promovierte 1894 im Fach Medizin. Ein Jahr später erhielt er die Approbation und praktizierte seitdem als Allgemeinmediziner lange Zeit im rheinhessischen Alsheim, dem Geburtsort seiner Frau Amalie (siehe dort). Noch 1933 ist seine Adresse dort nachgewiesen.

Vermutlich zog er erst als Ruheständler mit seiner Frau nach Berlin in den Ortsteil Lichtenrade. Jedenfalls erwarb er hier im Mai 1936 das Haus in der Roonstraße 41 (heute: Mellenerstraße 33), in dem sein Sohn Ernst (geb. 1901), ebenfalls Mediziner, seit 1935 bis zu seiner Emigration in die USA 1938 eine Arztpraxis hatte.

Dr. Bernhard Wolff bewohnte hier mit seiner Frau eine 2-Zimmer-Wohnung. Die übrigen Räume waren an jüdische Wohnungssuchende wie etwa die Familie Leisersohn (siehe dort) untervermietet. Das Haus wurde in den nächsten Jahren eines der „Judenhäuser“ im Verwaltungsbezirk Tempelhof.

Am 1. September 1942 wurden Amalie und Bernhard Wolff mit dem „54. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. In der kurz zuvor im Sammellager Große Hamburger Straße ausgefüllten Vermögenserklärung vermerkte Bernhard Wolff: „Die Untermieter wandern nicht mit aus.“

Das Haus wurde noch vor der Deportation am 28. August 1942 zugunsten „des Reichs eingezogen“, am 15. Dezember 1942 geräumt, das Inventar der Wolffs auf 1.224,– RM bewertet und an einen Einzelhändler verkauft. Ihr Vermögen in Höhe von 6.475,– RM, das bei der Deutschen Bank angelegt war, ein Wertpapierdepot sowie eine Sterbeversicherung verfielen ebenfalls „dem Reich“.

Dr. Bernhard Wolff starb am 31. Januar 1943 in Theresienstadt. Als Todesursache wurde in den Formularen „Darmkatarrh“ angegeben.