Ida Meyerhardt geb. Cohn

Verlegeort
Unter den Eichen 65
Historischer Name
Unter den Eichen b. Graff (?) 65
Bezirk/Ortsteil
Lichterfelde
Verlegedatum
01. Dezember 2005
Geboren
08. April 1866 in Konitz (Westpreußen) / Chojnice
Deportation
am 03. Oktober 1942 nach Theresienstadt
Tot
18. November 1942 in Theresienstadt

Ida Meyerhardt war Witwe, als sie Anfang Oktober nach Theresienstadt deportiert wurde. Dort lebt sie nur noch etwas länger als einen Monat. Der Arzt bescheinigt, sie sei herzkrank gewesen und an Altersschwäche verstorben. 

Ihre Tochter Käthe überlebte (gest. 1995 in Los Angeles/Kalifornien), während eine andere Tochter, Alice Mendelsohn, geb. Meyerhardt, mit deren Ehemann Ernst und Tochter Eva, also der Enkeltochter von Ida Meyerhardt, im März 1943 im Konzentrationslager ermordet wurden.

Das Haus, in dem Ida Meyerhardt wohnte, ist heute öffentliches Straßengelände. Es fiel der Straßenerweiterung und dem Tunnelbau zum Opfer, so dass der Stolperstein symbolisch an einer Bushaltestelle der Linie 48 verlegt wurde, die sich an der Ecke Unter den Eichen/Hableschwerdter Allee befindet. 

1939 ist sie noch in der Nürnberger Straße 37 gemeldet, zusammen mit Edith Hermann, geb. Rosenthal.

Ida Meyerhardt war Witwe, als sie am 14. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Dort lebte sie nur noch etwas länger als einen Monat. Die "offizielle" ärztliche Bescheinigung wies aus, sie sei herzkrank gewesen und an Altersschwäche verstorben. 
Zuletzt lebte Ida Meyerhardt  in der Berlinerstr. 35 in Lichterfelde, als Untermieterin  bei Graf. Das Haus gibt es  nicht mehr - heute befindet sich dort öffentliches Straßengelände mit Untertunnelung der Drakestraße/Habelschwerdter Allee. Der Stolperstein wurde daher an der dort befindlichen Bushaltestelle der Linie 48 verlegt.
Über das Leben von Ida Meyerhardt ist leider wenig bekannt. Wer ihr Ehemann war, konnte nicht herausgefunden werden, ebensowenig, wo sich für viele Jahre in Berlin der Lebensmittelpunkt der Familie mit mit mindestens zwei Töchtern - Käthe und Alice - befand.  
Bei der Volkszählung 1939 ist Ida Meyerhardt  in der Nürnberger Straße 37 gemeldet, wo sie augenscheinlich bei Edith Herrmann, geb. Rosenthal, zur Untermiete wohnte. Edith Herrmann war unter dieser Adresse bereits 1936 verzeichnet, offenbar handelte sie mit Damenwäsche  (Hüfthalter und Korsettagen). 

Ida Meyerhardts  Tochter Alice , geboren am 22. Februar 1900 in Berlin, heiratete den Kaufmann Ernst Mendelsohn, geboren am 1. April 1887 in Berlin. Am 6. März 1929 wurde ihre Tochter Eva geboren.  Da wohnte Familie Mendelsohn bereits in der Worpsweder Str. 6 in Steglitz.  
Offensichtlich 1939/1940 musste die Familie ihre Wohnung verlassen und wurde im Tiergarten in der Klopstockstr. 30 zur Untermiete einquartiert. 
Am 2. März 1943 wurde  die Familie gemeinsam nach Auschwitz deportiert und ermordet. Auf der Transportlist standen 1837 Namen.

Ida Meyerhardts Tochter Käthe hielt sich zum Zeitpunkt der Voklszählung im Mai 1939 nicht mehr in Berlin auf.  Sie konnte in die USA emigrieren und starb 1995 in Los Angeles/Kalifornien.