Helene Levy geb. Sochczewer

Verlegeort
Potsdamer Str. 62
Bezirk/Ortsteil
Lichterfelde
Verlegedatum
01. Dezember 2005
Geboren
15. September 1878 in Berlin
Deportation
am 13. Januar 1942 nach Riga
Tot
in Riga

Helene Levy, geb. Sochaczewer, hatte acht Geschwister. Ihre Eltern Isidor Sochaczewer und seine Frau Pauline, geb. Brock, waren sehr vermögend und hinterließen den Kindern ein reiches Erbe. <br />
<br />
Helene Levy lebte als Rentière, seit 1924 war sie Witwe eines Kaufmanns, Martin Levy. Ihre Kinder wurden in Thorn geboren. Tochter Dora Johanna starb 1927 im Alter von nur 18 Jahren, Sohn Fritz, Jg. 1911, konnte emigrieren und starb als Frederick Levy in New York im März 1974. Sohn Walter, Jg. 1917 wurde wie Helene 1942 nach Riga deportiert. <br />
<br />
Um das konfiszierte Hab und Gut der Familie streiten sich die verschiedenen Behörden anschließend. Das Finanzamt Moabit teilt im Oktober 1942 in einem zynischen Schreiben mit, dass für die Reichsfluchtsteuer, also die Gebühr, die die Deportierten an das Finanzamt abzutreten hatten, keine Sicherheiten geleistet worden seien.<br />
<br />
Aus der Nachlassakte geht hervor, dass vier unverheiratete Geschwister von Helene Levy ebenfalls deportiert und umgebracht wurden. Helenes Bruder Siegfried hatte einen Sohn Kurt, der mit seiner Frau Gerda Florentine, geb. Lewinsohn, nach Palästina emigrierte, dort ist ihr Sohn Gad Sochaczewer im Mai 1940 in Haifa geboren.<br />
<br />
Zuletzt lebte Helene Levy im Tietzenweg 104, ebenfalls Lichterfelde-West.

Helene Levy, geb. Sochaczewer, hatte acht Geschwister. Ihre Eltern Isidor Sochaczewer und seine Frau Pauline, geb. Brock, waren sehr vermögend und hinterließen den Kindern ein reiches Erbe.

Helene Levy lebte als Rentière, seit 1924 war sie Witwe eines Kaufmanns, Martin Levy. Ihre Kinder wurden in Thorn geboren. Tochter Dora Johanna starb 1927 im Alter von nur 18 Jahren, Sohn Fritz, Jg. 1911, konnte emigrieren und starb als Frederick Levy in New York im März 1974. Sohn Walter, Jg. 1917 wurde wie Helene 1942 nach Riga deportiert.

Um das konfiszierte Hab und Gut der Familie streiten sich die verschiedenen Behörden anschließend. Das Finanzamt Moabit teilt im Oktober 1942 in einem zynischen Schreiben mit, dass für die Reichsfluchtsteuer, also die Gebühr, die die Deportierten an das Finanzamt abzutreten hatten, keine Sicherheiten geleistet worden seien.

Aus der Nachlassakte geht hervor, dass vier unverheiratete Geschwister von Helene Levy ebenfalls deportiert und umgebracht wurden. Helenes Bruder Siegfried hatte einen Sohn Kurt, der mit seiner Frau Gerda Florentine, geb. Lewinsohn, nach Palästina emigrierte, dort ist ihr Sohn Gad Sochaczewer im Mai 1940 in Haifa geboren.

Zuletzt lebte Helene Levy im Tietzenweg 104, ebenfalls Lichterfelde-West.