Johanna ("Hannchen") Loschinski geb. Lewin

Verlegeort
Stirnerstr. 1
Historischer Name
Gerhard-Weber-Str. 1
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
03. Juli 2010
Geboren
21. Februar 1869 in Bythin (Kr. Samter, Posen)
Deportation
am 03. Oktober 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
10. November 1942 in Theresienstadt

Johanna (Hannchen) Lewin, wurde am 21. Februar 1869 in Bythin Kreis Samter (heute Bytyń in Polen) als Tochter ihrer jüdischen Eltern Heimann Lewin und Friederika Lewin (geborene Dobrin) geboren.<br />
Am 27. Februar 1899 heiratete sie in Samter (heute Szamotuły in Polen) ihren Ehemann Salomon (später Sally) Loschinski (geboren am 26. Juni 1874 in Kiszkowo Kreis Gnesen). Das Ehepaar hatte sechs Kinder:<br />
Herbert (geboren am 3. Januar 1900, bereits ein Jahr später verstorben)<br />
Ruth (geboren am 13. Juni 1901, ebenfalls als Kleinkind verstorben)<br />
Ernst (geboren am 13. Januar 1903)<br />
Hildegard (geboren am 13. März 1905; verheiratete Toller)<br />
Siegbert (geboren am 25. Dezember 1906)<br />
Ruth (geboren am 25. Juli 1908; verwitwete Fabian, verheiratete Kantor). <br />
Alle Kinder kamen in Pudewitz, Kreis Posen-Ost (heute Pobiedziska in Polen) zur Welt.<br />
<br />
1939 war Johanna Loschinski verwitwet und wohnte mit ihrer ebenfalls verwitweten Tochter Ruth Fabian, ihrer 1935 geborenen Enkelin Margit und ihrem Sohn Ernst Loschinski in Steglitz in der heutigen Stirnerstr. 1. Diese hieß bis 1937 Hardenbergstraße 6, dann wurde sie nach einem „NS-Märtyrer“ in Gerhard-Weber-Straße 1 umbenannt, und 1948 der heutige Straßenname vergeben. <br />
<br />
Am 1. Januar 1942 wurde Johanna Loschinski in eine Wohnung in der Kreutzigerstraße 10 b Berlin-Friedrichshain bei Schindler als Untermieterin eingewiesen. Am 3. Oktober 1942 wurde sie mit dem 3. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und verstarb offiziell am 10. November 1942 .<br />
<br />
Ihre Tochter Ruth heiratete - vermutlich 1941 oder 1942 - erneut, und zwar den deutlich älteren Sportjournalisten Fritz Kantor. Gemeinsam mit ihrer Tochter Margit zog sie 1942 nach Moabit in die Jagowstraße 16 zu ihrem zweiten Ehemann.<br />
Am 2. März 1943 wurden die acht Jahre alte Enkeltochter von Johanna Loschinski und ihre Tochter Ruth nach Auschwitz deportiert und sofort ermordet. <br />
<br />
Johanna Loschinkis Tochter Hildegard wurde am 1. März 1943 aus der Kommandantenstr. 65 in Kreuzberg nach Auschwitz deportiert und ermordet, ihr Mann Paul Toller (geboren am 27. November 1886 in Königsberg in Ostpreußen;) war 1938 bereits im KZ Buchenwald inhaftiert, wurde von dort in das KZ Mauthausen deportiert und am 25. März 1942 ermordet. Das Schicksal des gemeinsamen Kindes Siegfried (geboren am 24. Mai 1934 in Berlin), dem Enkel von Johanna, ist ungeklärt; er ist in Leister Liste der Opfer des Holocaust. Von ihm wissen wir nur, dass Siegfried am 1. April 1940 in die Jüdische Knabenvolksschule der Jüdischen Gemeinde Berlin nahe dem Alexanderplatz in der Kaiserstraße 29/30 (heute Jacobystraße) eingeschult wurde. Auf der Karteikarte ist als seine Adresse Berlin-Kreuzberg, Ritterstraße 53 bei Urspringer genannt. Der Vater Paul Toller stand bis 1940 als Kaufmann in der Ritterstraße 53 im Berliner Adreßbuch und hatte vermutlich die Witwe Auguste Urspringer (geborene Bamberger am 5. Mai 1878 in Markelsheim/Württemberg) gebeten, seinen Sohn aufzunehmen. Auguste Urspringer war Schneiderin. Sie wurde am 19. Januar 1942 aus der Ritterstr. nach Riga deportiert und ermordet. <br />
<br />
Von Johanna Loschinskis Kindern überlebte nur der Sohn Ernst den Holocaust. In ihrer Vermögenserklärung, die unmittelbar vor der Deportation ausgefüllt werden musste, hat Johanna Loschinski angegeben, dass Ernst als Kohlenarbeiter beschäftigt war. <br />
Nach Informationen aus dem Bundesarchiv konnte Ernst Loschinski untertauchen und war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst in der Brandenburgischen Str. 12 und dann in der Sächsischen Str. 35 in Wilmersdorf gemeldet.1946 suchte er in "Der Weg. Zeitschrift für Fragen des Judentums" in einer Anzeige nach seinen Schwestern und deren Kindern. 1955 führte er eine Klage auf Wiedergutmachung. <br />
Von Johanna Loschinskis Sohn Siegbert fehlt bislang jede Spur.

Johanna (Hannchen) Lewin, wurde am 21. Februar 1869 in Bythin Kreis Samter (heute Bytyń in Polen) als Tochter ihrer jüdischen Eltern Heimann Lewin und Friederika Lewin (geborene Dobrin) geboren.
Am 27. Februar 1899 heiratete sie in Samter (heute Szamotuły in Polen) ihren Ehemann Salomon (später Sally) Loschinski (geboren am 26. Juni 1874 in Kiszkowo Kreis Gnesen). Das Ehepaar hatte sechs Kinder:
Herbert (geboren am 3. Januar 1900, bereits ein Jahr später verstorben)
Ruth (geboren am 13. Juni 1901, ebenfalls als Kleinkind verstorben)
Ernst (geboren am 13. Januar 1903)
Hildegard (geboren am 13. März 1905; verheiratete Toller)
Siegbert (geboren am 25. Dezember 1906)
Ruth (geboren am 25. Juli 1908; verwitwete Fabian, verheiratete Kantor).
Alle Kinder kamen in Pudewitz, Kreis Posen-Ost (heute Pobiedziska in Polen) zur Welt.

1939 war Johanna Loschinski verwitwet und wohnte mit ihrer ebenfalls verwitweten Tochter Ruth Fabian, ihrer 1935 geborenen Enkelin Margit und ihrem Sohn Ernst Loschinski in Steglitz in der heutigen Stirnerstr. 1. Diese hieß bis 1937 Hardenbergstraße 6, dann wurde sie nach einem „NS-Märtyrer“ in Gerhard-Weber-Straße 1 umbenannt, und 1948 der heutige Straßenname vergeben.

Am 1. Januar 1942 wurde Johanna Loschinski in eine Wohnung in der Kreutzigerstraße 10 b Berlin-Friedrichshain bei Schindler als Untermieterin eingewiesen. Am 3. Oktober 1942 wurde sie mit dem 3. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und verstarb offiziell am 10. November 1942 .

Ihre Tochter Ruth heiratete - vermutlich 1941 oder 1942 - erneut, und zwar den deutlich älteren Sportjournalisten Fritz Kantor. Gemeinsam mit ihrer Tochter Margit zog sie 1942 nach Moabit in die Jagowstraße 16 zu ihrem zweiten Ehemann.
Am 2. März 1943 wurden die acht Jahre alte Enkeltochter von Johanna Loschinski und ihre Tochter Ruth nach Auschwitz deportiert und sofort ermordet.

Johanna Loschinkis Tochter Hildegard wurde am 1. März 1943 aus der Kommandantenstr. 65 in Kreuzberg nach Auschwitz deportiert und ermordet, ihr Mann Paul Toller (geboren am 27. November 1886 in Königsberg in Ostpreußen;) war 1938 bereits im KZ Buchenwald inhaftiert, wurde von dort in das KZ Mauthausen deportiert und am 25. März 1942 ermordet. Das Schicksal des gemeinsamen Kindes Siegfried (geboren am 24. Mai 1934 in Berlin), dem Enkel von Johanna, ist ungeklärt; er ist in Leister Liste der Opfer des Holocaust. Von ihm wissen wir nur, dass Siegfried am 1. April 1940 in die Jüdische Knabenvolksschule der Jüdischen Gemeinde Berlin nahe dem Alexanderplatz in der Kaiserstraße 29/30 (heute Jacobystraße) eingeschult wurde. Auf der Karteikarte ist als seine Adresse Berlin-Kreuzberg, Ritterstraße 53 bei Urspringer genannt. Der Vater Paul Toller stand bis 1940 als Kaufmann in der Ritterstraße 53 im Berliner Adreßbuch und hatte vermutlich die Witwe Auguste Urspringer (geborene Bamberger am 5. Mai 1878 in Markelsheim/Württemberg) gebeten, seinen Sohn aufzunehmen. Auguste Urspringer war Schneiderin. Sie wurde am 19. Januar 1942 aus der Ritterstr. nach Riga deportiert und ermordet.

Von Johanna Loschinskis Kindern überlebte nur der Sohn Ernst den Holocaust. In ihrer Vermögenserklärung, die unmittelbar vor der Deportation ausgefüllt werden musste, hat Johanna Loschinski angegeben, dass Ernst als Kohlenarbeiter beschäftigt war.
Nach Informationen aus dem Bundesarchiv konnte Ernst Loschinski untertauchen und war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst in der Brandenburgischen Str. 12 und dann in der Sächsischen Str. 35 in Wilmersdorf gemeldet.1946 suchte er in "Der Weg. Zeitschrift für Fragen des Judentums" in einer Anzeige nach seinen Schwestern und deren Kindern. 1955 führte er eine Klage auf Wiedergutmachung.
Von Johanna Loschinskis Sohn Siegbert fehlt bislang jede Spur.