David Heimann

Verlegeort
Markgrafenstr. 64
Historischer Name
Markgrafenstr.64
Bezirk/Ortsteil
Frohnau
Verlegedatum
16. Juli 2007
Geboren
13. März 1864 in Festenberg (Kr. Groß Wartenberg) / Twardogóra
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 04. Januar 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
nach Minsk
Ermordet
30. Oktober 1942 in Minsk

David Heimann wurde am 13. März 1864 im schlesischen Festenberg (heute Twardogóra / Polen), Kreis Groß Wartenberg, einer Stadt, die zum Regierungsbezirk Breslau gehörte. Er hatte eine Schwester, Bertha Nördlinger, geb. Heimann. Sein Vater war Kultusbeamter der dortigen jüdischen Gemeinde und als Lehrer, Kantor, Schächter und Vertreter des Rabbiners eng mit dieser Gemeinde verbunden. David Heimann selbst wurde ein erfolgreicher Kaufmann für Lederwaren, was in einem Artikel im Gemeindeblatt der Jüdischen Gemeinde von 1934 zu seinem 70.Geburtstag dokumentiert wird. Die Stationen seines beruflichen Werdegangs waren Bad Polzin in Pommern, wo er seine dort geborene, erste Frau Clara, geb. Arnfeld, ehelichte, sowie Gnesen im Regierungebezirk Pommern, in der die drei Kinder Theodor (1891), Thekla (1895) und Else (1899) zur Welt kamen. Es folgte ein mehrjähriger Aufenthalt in Oslo, bevor David Heimann 1904 mit seiner Familie nach Berlin übersiedelte. Während des Ersten Weltkrieges verlegte Heimann seinen Wohnsitz nach Berlin-Frohnau. Durch sein Engagement in der Jüdischen Gemeinde erreichte er, dass durch den Zusammenschluss der in den nördlichen Vororten wohnenden Juden und die Gründung eines jüdischen Religionsvereines eine Ausweitung des Synagogenbezirkes bis nach Oranienburg geschaffen wurde.<br />
<br />
Nach dem Tod seiner Frau Clara am 17. April 1924 heiratete er deren verwitwete Schwester Rosa.<br />
<br />
David Heimann war als aktiver und gläubiger Jude Vorsitzender der Synagogengemeinde sowie Kuratoriumsmitglied des Jugend-, Mädchen- und Altersheimes in Berlin-Hermsdorf, Falkentaler Steig 16.<br />
<br />
Dies wurde die letzte aktenkundige Adresse der Familie Heimann, nachdem sie ihr Mietshaus in der Markgrafenstraße 64, Ecke Mehringer Straße, in Frohnau aufgrund der Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens am 15. Januar 1940 weit unter Wert an den bisherigen Treuhänder verkaufen und am 1. Oktober 1940 verlassen musste. Von dem Kaufpreis erhielt David Heimann 15 000 RM in bar, der Rest des Geldes ging auf ein Sperrkonto der Deutschen Bank, wovon er 400 RM im Monat zum täglichen Leben erhielt. Mit 20 000 RM ermöglichte er die Auswanderung seiner zwei Kinder Thekla nach Birmingham in England und Theodor nach Ohio in die USA.<br />
<br />
Seine zweite Frau Rosa starb am 1. Januar 1942. Im gleichen Jahr wurde David Heimann am 11. September verhaftet und drei Tage später mit dem „62. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Am 29. September 1942 wurde er weiter in Richtung Osten transportiert und gilt als verschollen. David Heimann wurde vermutlich im KZ Minsk umgebracht. Das Amtsgericht Wedding legte am 26. Januar 1952 als Todeszeitpunkt den 30. Oktober 1942 fest. David Heimann wurde in das Berliner Gedenkbuch aufgenommen.<br />
<br />
Seine Tochter Else Michaelis wurde mit ihrer Familie ebenfalls in Auschwitz umgebracht. <br />
<br />
Die überlebenden Kinder David Heimanns, Thekla Sternberg, geb. Heimann, geschied. Hirsch, und Prof. Theodor Heimann klagten 1955 auf Rückerstattung der entzogenen Vermögenswerte ihres Vaters. In einer weiteren Klage 1951 richteten sich Thekla Sternberg und Prof. Theodor Heimann gegen den Treuhänder und späteren Besitzer des Hauses von David Heimann in der Markgrafenstraße 64. Beide Verfahren endeten 1958 mit der Zahlung einer geringfügigen Abfindung an die klagenden Kinder.

David Heimann wurde am 13. März 1864 im schlesischen Festenberg (heute Twardogóra / Polen), Kreis Groß Wartenberg, einer Stadt, die zum Regierungsbezirk Breslau gehörte. Er hatte eine Schwester, Bertha Nördlinger, geb. Heimann. Sein Vater war Kultusbeamter der dortigen jüdischen Gemeinde und als Lehrer, Kantor, Schächter und Vertreter des Rabbiners eng mit dieser Gemeinde verbunden. David Heimann selbst wurde ein erfolgreicher Kaufmann für Lederwaren, was in einem Artikel im Gemeindeblatt der Jüdischen Gemeinde von 1934 zu seinem 70.Geburtstag dokumentiert wird. Die Stationen seines beruflichen Werdegangs waren Bad Polzin in Pommern, wo er seine dort geborene, erste Frau Clara, geb. Arnfeld, ehelichte, sowie Gnesen im Regierungebezirk Pommern, in der die drei Kinder Theodor (1891), Thekla (1895) und Else (1899) zur Welt kamen. Es folgte ein mehrjähriger Aufenthalt in Oslo, bevor David Heimann 1904 mit seiner Familie nach Berlin übersiedelte. Während des Ersten Weltkrieges verlegte Heimann seinen Wohnsitz nach Berlin-Frohnau. Durch sein Engagement in der Jüdischen Gemeinde erreichte er, dass durch den Zusammenschluss der in den nördlichen Vororten wohnenden Juden und die Gründung eines jüdischen Religionsvereines eine Ausweitung des Synagogenbezirkes bis nach Oranienburg geschaffen wurde.

Nach dem Tod seiner Frau Clara am 17. April 1924 heiratete er deren verwitwete Schwester Rosa.

David Heimann war als aktiver und gläubiger Jude Vorsitzender der Synagogengemeinde sowie Kuratoriumsmitglied des Jugend-, Mädchen- und Altersheimes in Berlin-Hermsdorf, Falkentaler Steig 16.

Dies wurde die letzte aktenkundige Adresse der Familie Heimann, nachdem sie ihr Mietshaus in der Markgrafenstraße 64, Ecke Mehringer Straße, in Frohnau aufgrund der Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens am 15. Januar 1940 weit unter Wert an den bisherigen Treuhänder verkaufen und am 1. Oktober 1940 verlassen musste. Von dem Kaufpreis erhielt David Heimann 15 000 RM in bar, der Rest des Geldes ging auf ein Sperrkonto der Deutschen Bank, wovon er 400 RM im Monat zum täglichen Leben erhielt. Mit 20 000 RM ermöglichte er die Auswanderung seiner zwei Kinder Thekla nach Birmingham in England und Theodor nach Ohio in die USA.

Seine zweite Frau Rosa starb am 1. Januar 1942. Im gleichen Jahr wurde David Heimann am 11. September verhaftet und drei Tage später mit dem „62. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Am 29. September 1942 wurde er weiter in Richtung Osten transportiert und gilt als verschollen. David Heimann wurde vermutlich im KZ Minsk umgebracht. Das Amtsgericht Wedding legte am 26. Januar 1952 als Todeszeitpunkt den 30. Oktober 1942 fest. David Heimann wurde in das Berliner Gedenkbuch aufgenommen.

Seine Tochter Else Michaelis wurde mit ihrer Familie ebenfalls in Auschwitz umgebracht.

Die überlebenden Kinder David Heimanns, Thekla Sternberg, geb. Heimann, geschied. Hirsch, und Prof. Theodor Heimann klagten 1955 auf Rückerstattung der entzogenen Vermögenswerte ihres Vaters. In einer weiteren Klage 1951 richteten sich Thekla Sternberg und Prof. Theodor Heimann gegen den Treuhänder und späteren Besitzer des Hauses von David Heimann in der Markgrafenstraße 64. Beide Verfahren endeten 1958 mit der Zahlung einer geringfügigen Abfindung an die klagenden Kinder.